Europa blutet aus
Die Formel 1 hat auch eine Strecken-Krise

Die Formel 1 verliert immer mehr den Anschluss an das traditionelle GP-Europa. Denn das Geld für den Zirkus sprudelt längst aus anderen Quellen in der Welt.
Publiziert: 07.05.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2018 um 12:11 Uhr
Orientalische Kulissen – wie die Altstadt von Baku – haben in der Formel 1 Konjunktur.
Foto: Tilke
Von Roger Benoit aus Barcelona

Seit Jahren hat sich nur ein Rennen bewegt: 2014 kam der GP Österreich nach elf Jahren zurück. Dank einem 250-Millionen-Dollar­Investment von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz.

Aber sonst blutet Formel-1-Europa mit seinen Rennstrecken aus. Frankreich ist schon weg, Deutschland erwischte es dieses Jahr. Immerhin zwei der grössten Autonationen der Welt – beide mit eigenen Motoren dabei!

Und jetzt ist der Königliche Park von Monza in grosser Gefahr. Wie in Barcelona, Budapest, Silverstone und Spa können sie dort die GP-Show kaum mehr bezahlen.

Einst verlangte Ecclestone mindestens 10 bis 15 Millionen Dollar pro Auftritt. Da muss er schon lange Discounts geben – und Monte Carlo ist ein Spezialfall. Ohne dieses Rennen wäre die Formel 1 praktisch tot, also fährt man dort fast gratis!

Ecclestone zu BLICK: «Da die Teams nach immer mehr Geld schreien, müssen wir uns dies eben ausserhalb von Europa holen.»

Dort zahlen viele Regierungen und Milliardäre aus politischen und Prestige-Gründen die geforderten Summen locker. Man spricht von bis zu 50 Millionen Dollar pro Auftritt! Wie beim Comeback in Mexiko.

Kein Wunder, dass selbst der Tourismus-Minister des Iran (!) jetzt eine Anfrage machte und die «grösste und beste Rennstrecke» anbot. Auch Südafrika will nach 20 Jahren zurück, diesmal mit Kapstadt.

2016 ist neu Aserbaidschan mit Baku im Kalender. Wie Russland mit Sotschi (seit 2014) kein Land mit dem Motorsport-Flair Europas!

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