Darum gehts
- Chiara Bättig ins Red-Bull-Junior-Team aufgenommen, Formel-1-Traum rückt näher
- Bättig überzeugte beim Umstieg vom Kart zum Formel-4-Boliden
- 22 Red-Bull-Talente haben es seit 2001 in die Formel 1 geschafft
Es ist ein Ritterschlag ohne Wenn und Aber: Wer im Motorsport von Red Bull ins Förderungsprogramm aufgenommen wird, der hat Talent. Oder aus Schweizer Sicht besser gesagt: Die hat Talent! Chiara Bättig (15) aus Wettswil am Albis ZH trägt ab sofort Red-Bull-Farben, die Schweizerin wurde ins Junior-Team aufgenommen.
Bättig nahm an einem dreitägigen Sichtungsprogramm auf der Rennstrecke von Estoril in Portugal teil. Unter den Augen von Motorsportberater und Bullen-Nachwuchschef Helmut Marko (82) sass Bättig, die sich in den letzten Jahren international einen Namen als sehr schnelle Kart-Pilotin unter Dutzenden von Buben gemacht hat, erstmals überhaupt in einem Formel-Auto.
Auch Verstappen und Vettel stammten aus dem Bullen-Nachwuchs
Sie überzeugte beim Umstieg vom Kart in den Formel-4-Boliden derart, dass Marko das Talent nun unter seine Fittiche nimmt. Neben Bättig bekommt auch der Italo-Argentinier Mattia Colnaghi (17) einen Deal.
In der Mitteilung wird bereits offensiv von der Formel 1 geredet. «Bättig nimmt denselben Weg wie die F1-Stars Max Verstappen und Sebastian Vettel», schreiben die Bullen. Bättig sagt: «Eine Red-Bull-Junior-Fahrerin zu werden, bedeutet mir eine Menge. Es war mein erstes Mal in einem Formel-Auto, ich konnte mich sehr gut anpassen.»
Wer bei Red Bull andockt, muss natürlich das Ziel Formel 1 haben. Darauf ist das ganze Junioren-Programm ausgerichtet – während Verstappen noch GP-Siege einfährt, werden in den Nachwuchsklassen schon längst seine Nachfolger gesucht.
Bättig: «Mein ultimatives Ziel ist die Formel 1 und dort Weltmeisterin zu werden. Aber zuerst geht es nun in die Formel 4. Ich hoffe, dass ich junge Kartfahrerinnen mit meinem Weg inspirieren kann.»
Sébastien Buemi schaffte es bei Red Bull bis in die Formel 1
Marko lässt sich so zitieren: «Das war Chiaras erstes Mal in einem Formel-Auto. Sie ist davor nur Kart gefahren. Ihre Leistung war sehr gut. Mit dem Speed, den sie an den Tag legte, können wir uns auf eine erfolgreiche Saison freuen.» Red Bull traut Bättig offenbar einiges zu.
Aber natürlich bleibt der Weg in die Formel 1 noch sehr weit. Red Bull fördert seit 2001 mit grossem Aufwand Talente, 22 davon haben es im Laufe der Zeit in die Formel 1 geschafft. Unzählige haben es nicht geschafft, die Latte liegt hoch. Wer nicht Leistung zeigt, fliegt rasch raus. Wie weit wohl Bättig kommt?
Es ist lange her, dass ein Schweizer Rennfahrer im Bullen-Programm steckte. Der erfolgreichste kann für Bättig aber absolut als Vorbild taugen: Sébastien Buemi (36) schaffte es bis in die Formel 1. Der Rennfahrer aus Aigle VD fuhr von 2009 bis 2011 bei Toro Rosso in der Königsklasse und ist bis heute im F1-Team angestellt, Buemi ist seit Jahren Simulatorfahrer für das Topteam. Ob er im Hauptquartier im englischen Milton Keynes bald seiner jungen Landsfrau über den Weg läuft?