McLaren-Ass Fernando Alonso und Haas-Fahrer Esteban Gutiérrez kämpfen vor dem Horror und Wunder von Melbourne um Platz 12. Dann stockt Millionen von TV-Zuschauern der Atem. Für über 15 Sekunden.
Bis beide Piloten aus ihren Wracks klettern – und aufeinander zugehen. Ruhig, besonnen – und einfach unendlich froh, dass nichts passiert ist.
Ein kurzer Handschlag, eine flüchtige Umarmung. Und tausend Gedanken. Denn beide wussten: Da waren um 16.33 Uhr alle Schutzengel auf der langen Geraden beim Anbremsen der dritten Kurve versammelt.
Die Rennleitung kam nachher bei der Untersuchung zum gleichen Schluss wie die Piloten: Ein Crash ohne Sünder! Nach 24 Minuten Unterbruch ging die bis zum Ende spektakuläre Show vor 120 000 Zuschauern weiter.
BLICK trifft Alonso einen Tag später am Strand von St. Kilda. Mit eingebundenen Knie. Alonso: «Ich habe schlecht geschlafen und meine Rippen schmerzen.»
Was kaum jemand wusste: Es war ein typisches Hybrid-Problem. Der Mexikaner erlitt einen Power-Verlust, weil die Batterie aufgeladen wurde. Da ging hinten zwar eine Warnlampe an, doch da war es für Alonso schon zu spät. Er war mit DRS (aufklappbarer Heckflügel) schon voll auf Überholkurs.
Alonso: «Es war wohl eher mein Fehler. Ich hatte das Gefühl, dass Esteban zu früh vom Gas ging und sein Auto etwas nach links zog! Ich bin einfach nur glücklich, dass ich ausser einer leichten Beinverletzung heil blieb. Dass ich lebe! Ich sah Himmel und Gras. Und dann dachte ich an meine Mutter. Wollte schnell aus dem Auto, damit sie sich keine Sorgen machen muss!»