«Hätte für Büehli ein anderes Ende gewünscht»
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Genoni wollte Sieg unbedingt:«Hätte für Büehli ein anderes Ende gewünscht»

Das Power-Ranking der WM
Gleich fünf Spieler mit Bestnote – einer überragt alle

Resultate sind wichtig, Unterhaltung und Mumm aber auch: das Power-Ranking der Nati-Spieler an der WM in Dänemark, geordnet nach Angriffslust, Wucht, Spektakel und Widerstandskraft.
Publiziert: 26.05.2025 um 08:04 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2025 um 08:06 Uhr
1/5
In der Knock-out-Phase während 243 Minuten und 52 Sekunden ohne Gegentor: Leonardo Genoni.
Foto: AFP

Das Power-Ranking der Nati-Spieler bei der WM in Dänemark wird nach jedem Spiel der Schweiz aktualisiert. Die Note steht für die gesamte Turnier-Leistung. 

1

Leonardo Genoni, Goalie, Note 6 (zuvor 6)

7 Spiele, 95,33 Prozent Abwehrquote, 0,99 Gegentore/Spiel
Ein Hexer vor dem Herrn. Im Final pariert Leo I. 39 Schüsse. Bleibt in den drei K.-o.-Spielen gegen Österreich, Dänemark und die USA während 243 Minuten und 52 Sekunden ungeschlagen, bis in der Overtime auch er nichts mehr gegen den Schuss von NHL-Knipser Tage Thompson ausrichten kann. Wird für sein starkes Turnier nicht nur ins Allstar-Team, sondern zum Most Valuable Player gewählt. Nur die Goldmedaille fehlt beim dreifachen Silberhelden.

Held des Abends, MVP der WM: Leonardo Genoni.
Foto: AFP
2

Jonas Siegenthaler, Verteidiger, Note 6 (6)

9 Spiele, 1 Tor, 3 Assists
Kann sich im Final gleich mit einer ganzen Clique von NHL-Spielern beschäftigen, was er mit der gleichen Leidenschaft erledigt wie schon in den Spielen zuvor. Spezialität: gnadenlose Zweikampfführung bei Aufräumarbeiten vor dem eigenen Kasten oder in der Nähe der Banden. Ist aber nicht nur rustikal unterwegs – den Puck behandelt er sorgfältig und mit Bedacht. 

3

Sven Andrighetto, Stürmer, Note 6 (6)

9 Spiele, 7 Tore, 1 Assist
Trifft zwar in den Knock-out-Spielen nicht mehr, geht aber mit seinen vier Toren gegen Deutschland trotzdem als Held in die Schweizer Sportgeschichte ein. Fabulöses Turnier des Zürcher Scharfschützen.

4

Denis Malgin, Stürmer, Note 6 (6)

9 Spiele, 1 Tor, 10 Assists
Zeigt einmal mehr seine Klasse. Keiner hat mehr Assists (10) an diesem Turnier gebucht als der ZSC-Star – obwohl er beim Stängeli gegen Ungarn geschont auf der Tribüne sitzt. Im Final scheitert er in der Overtime nach einer starken Aktion nur hauchdünn an US-Goalie Jeremy Swayman und am Gold-Treffer.

5

Dean Kukan, Verteidiger, Note 6 (5,5)

10 Spiele, 1 Tor, 8 Assists
Ist im Final neben Goalie Genoni der beste Schweizer auf dem Eis, besticht durch mutiges Stellungsspiel, verliert kaum einmal einen Zweikampf und kurbelt mit a) klugen Zuspielen oder b) beherzten Sturmläufen Offensivaktionen an. Profitiert von seinen erstklassigen läuferischen Fähigkeiten. Wird mit der Wahl ins Allstar-Team des Turniers belohnt. 

6

Nino Niederreiter, Stürmer, Note 5,5 (6)

4 Spiele, 2 Tore, 3 Assists
Wird von den amerikanischen NHL-Kollegen deutlich härter angefasst als noch von den dänischen Sportfreunden. Beansprucht den Raum vor dem gegnerischen Tor trotzdem hartnäckig als sein Grundeigentum, kommt da auch zu zwei guten Chancen. Hat allerdings auch ein paar Mal etwas Mühe, den Puck zu kontrollieren. Im Halbfinal gegen Dänemark mit wegweisenden Toren. 

7

Andrea Glauser, Verteidiger, Note 5,5 (5,5)

9 Spiele, 1 Tor, 3 Assists
Erhält für sein umsichtiges Aufbauspiel auch gegen die Amerikaner Bestnoten, bewährt sich daneben als absolutes Raubein im Umgang mit Gegenspielern. Captain einer Mannschaft, die in der regulären Spielzeit der Knock-out-Phase kein Gegentor zugelassen hat. Fabuleux. 

8

Christian Marti, Verteidiger, Note 5,5 (5,5)

8 Spiele, 1 Tor, 6 Assists
Die vielen Skorerpunkte sind ein Bonus und halten den meisterlichen Abräumer auch nicht davon ab, in seiner Kernkompetenz zu glänzen. An ihm kommt keiner vorbei. Keiner. Im Boxplay ist er eine Wucht. Und an dieser WM ist er auch im Umgang mit der Scheibe sehr sorgfältig.

Der Amerikaner Matty Beniers belästigt Christian Marti (rechts).
Foto: Imago
9

Simon Knak, Stürmer, Note 5,5 (6)

10 Spiele, 1 Tor, 5 Assists
Der WM-Debütant muss im Final gegen die US-NHL-Profis erfahren, dass die Bäume nur langsam in den Himmel wachsen. Schmälert seine exzellente Leistung allerdings nur minimal, weil er zuvor mit viel Mut und Esprit für Furore sorgt. Dürfte sich mit diesem Turnier einen Nati-Stammplatz erobert haben. 

10

Tyler Moy, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

10 Spiele, 4 Tore, 8 Assists
Vor der WM noch ein Wackelkandidat, mutiert der US-Schweizer dank seiner Mobilität und Übersicht zum Schweizer WM-Topskorer. Im Final gegen das Heimatland seines Vaters kommt er dann an seine Grenzen. 

11

Timo Meier, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

10 Spiele, 3 Tore, 7 Assists
Kugelt sich durch die teilweise massiven US-Abwehrspieler, nimmt dabei keine Rücksicht auf Verluste. Wird dabei auch mal durch die Mangel gedreht, was ihm sichtbar Vergnügen bereitet. Von unschätzbarem Wert, weil robustes Spiel und physische Präsenz auf diesem Level unverzichtbar sind.

12

Kevin Fiala, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

8 Spiele, 3 Tore, 7 Assists
Besticht auch im Final durch seine Puck-Artistik, schafft es dabei lange Zeit als fast einziger Schweizer Stürmer, den Puck zwischendurch auch mal in der gegnerischen Zone festzumachen. Bekommt vor dem einzigen Gegentor der Knock-out-Phase den Puck unglücklich an den Schlittschuh. Insgesamt eine ausgezeichnete Vorstellung des NHL-Stürmers.

13

Damien Riat, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

10 Spiele, 6 Tore, 1 Assist
Der Genfer profiliert sich an der WM als Goalgetter. Seine Aktionen haben Hand und Fuss, und er behauptet sich auch in den Zweikämpfen und zeigt Nehmerqualitäten. Hält auch im Final gegen die Amerikaner gut dagegen, wird dort aber von Patrick Fischer nicht mehr forciert.

14

J. J. Moser, Verteidiger, Note 5,5 (5,5)

10 Spiele, 1 Tor, 5 Assists
Der Mann aus Safern BE ist kein Roman Josi, der übers Eis fliegt und dominiert, aber ein sehr guter, smarter Verteidiger. In den Zweikämpfen besteht er, ohne Gewalt einsetzen zu müssen, und mit dem Puck weiss er stets etwas anzufangen. Im Final hat er Glück, dass seine Strafe im 3. Drittel folgenlos bleibt, als sein Stock zu hoch gerät.

15

Ken Jäger, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

10 Spiele, 2 Tore, 3 Assists
Zeigt gegen die Amerikaner seine Klasse am Stock und am Mann, kluge Zweikampfführung und stets mit Bedacht im Umgang mit der Scheibe. Empfiehlt sich als Mittelstürmer für höhere Aufgaben, vielleicht auch mal in einer etwas offensiveren Rolle? Gegenüber dem Turnier 2024 stark verbessert. Ein Stilist, was ja auch nicht verkehrt ist.

16

Sandro Schmid, Stürmer, Note 5,5 (5,5)

10 Spiele, 3 Tore, 4 Assists
Der WM-Debütant weiss mit seiner Energie und seinem unbändigen Einsatz zu gefallen. Auch im Final muss er sich nichts vorwerfen lassen, auch wenn er da offensiv nicht die gleiche Wirkung erzielt wie im Viertel- und Halbfinal, wo er je einmal traf.

17

Andres Ambühl, Stürmer, Note 5 (5)

10 Spiele, 4 Tore, 0 Assists
Wir verneigen uns vor einem der Grössten. Es war uns eine Ehre. In den drei letzten Spielen seiner Karriere wird er von den NHL-Flügeln Nino Niederreiter und Kevin Fiala eskortiert. Dabei kann «Büeli national» bei allem Einsatz und aller Leidenschaft die Lücke, die der verletzte NHL-Star Nico Hischier ins Team gerissen hat, nicht ganz füllen.

18

Stéphane Charlin, Goalie, Note 5 (5)

3 Spiele, 93,02 Prozent Abwehrquote, 1,00 Gegentore/Spiel
Starke Premieren-WM mit drei soliden Auftritten gegen Dänemark, Norwegen und Kasachstan. In der entscheidenden Phase dann Zuschauer in der ersten Reihe, Schulterklopfer und Türchenöffner, weil in K.-o.-Spielen immer Genoni spielt, wenn er da ist. Der 24-Jährige zeigt aber, dass nach Genoni dereinst keine Sonnenfinsternis eintreten muss.

19

Nico Hischier, Stürmer, Note 5 (5)

4 Spiele, 2 Tore, 1 Assist
Bitter: Die Muskelverletzung, die sich der Walliser beim 5:1-Triumph gegen Deutschland zugezogen hat, erweist sich als so schwerwiegend, dass er die WM nur noch als moralische Unterstützung von der Tribüne aus verfolgen kann. Es spricht für die Nati, wie wenig die Absenz der NHL-Grösse zu spüren ist. Erst im Final merkt man so richtig, dass der Captain nicht mehr an Bord ist.

20

Christoph Bertschy, Stürmer, Note 5 (5)

10 Spiele, 1 Tor, 2 Assists
Läuft diesmal vor keinem Schweizer Treffer ins Offside, was ihm leichtgefallen sein dürfte, weil im Final kein Tor erzielt wird. Überzeugt durch seinen Einsatz als Energielieferant, überzeugt im Vergleich zum letzten Jahr aber etwas weniger durch seine Offensivproduktion.

21

Nicolas Baechler, Stürmer, Note 5 (5)

9 Spiele, 0 Tor, 1 Assist
Das Final-Drama erlebt der mit 21 Jahren Jüngste im Team von der Bank aus. Er steht als 13. Stürmer auf dem Matchblatt, doch Fischer schickt seinen Joker nicht aufs Eis. Das ändern nichts daran, dass der Zürcher eine starke erste WM als Energiespender gezeigt hat.

22

Tim Berni, Verteidiger, Note 5 (5)

10 Spiele, 0 Tore, 1 Assist
Bewährt sich als WM-Debütant in einer Abwehr, die sattelfester fast nicht sein könnte. Kommt im Final gegen die USA nur auf knapp 200 Sekunden Eiszeit. 

23

Michael Fora, Verteidiger, Note 4,5 (5)

10 Spiele, 0 Tore, 5 Assists
Leistet sich gegen die Yankees ein penaltywürdiges Foulspiel an Sportfreund Nazar, der ihm irgendwie durch die Lappen geht. Wusste dabei natürlich, dass hinten Genoni steht, der in der regulären Spielzeit sowieso nicht zu bezwingen ist. Bekommt für diesen Unfug allerdings trotzdem eine halbe Note abgezogen, weil sich sowas einfach nicht gehört.

24

Dominik Egli, Verteidiger, Note 4,5 (4,5)

3 Spiele, 2 Tore, 1 Assist
In K.-o.-Spielen sitzt er stets überzählig draussen. Es bleibt bei drei Einsätzen gegen Norwegen, Ungarn und Kasachstan. Setzt sich mit zwei Toren und einem Assist gut in Szene, kann sich aber keinen Stammplatz ergattern.

25

Grégory Hofmann, Stürmer, Note 4 (4)

5 Spiele, 1 Tor, 2 Assists
Begann das Turnier als Stammkraft mit zwei Assists gegen Tschechien, verspielte seinen Platz aber im zweiten Spiel gegen Dänemark, zumal dann Fiala kam. Sitzt im Final wie im Halbfinal wieder überzählig auf der Tribüne.


Nicht bewertet: Sandro Aeschlimann, Goalie. Es bleibt bei einem Einsatz als Türchenöffner gegen Kasachstan.

Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kanada
Kanada
7
27
19
2
Schweden
Schweden
7
20
18
3
Finnland
Finnland
7
12
16
4
Österreich
Österreich
7
3
10
5
Lettland
Lettland
7
-8
9
6
Slowakei
Slowakei
7
-15
7
7
Slowenien
Slowenien
7
-20
4
8
Frankreich
Frankreich
7
-19
1
Playoffs
Abstieg
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweiz
Schweiz
7
25
19
2
USA
USA
7
20
17
3
Tschechische Republik
Tschechische Republik
7
21
17
4
Dänemark
Dänemark
7
1
11
5
Deutschland
Deutschland
7
-2
10
6
Norwegen
Norwegen
7
-11
4
7
Ungarn
Ungarn
7
-31
3
8
Kasachstan
Kasachstan
7
-23
3
Playoffs
Abstieg
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