Rücktritt trotz starker WM
Wird der HCD nochmals mit Ambühl reden?

Andres Ambühl hat an seiner letzten WM gross aufgetrumpft. Im Final gehörte er sogar zu den besten Schweizern. Ist die Ikone nicht zu gut für einen Rücktritt?
Publiziert: 28.05.2025 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2025 um 19:00 Uhr
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Andres Ambühl wurde beim Nati-Empfang am Montag von den Fans gefeiert.
Foto: Pius Koller

Darum gehts

  • Ambühl beendet Karriere trotz starker WM-Leistung für die Schweiz
  • Oder will HCD-Sportchef Jan Alston doch nochmals mit ihm reden?
  • Traurig ist beim HC Davos der Fall von Joakim Nordström
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Gegen Ungarn gelang ihm ein Hattrick, insgesamt steuerte Andres Ambühl (41) zum WM-Silber der Nati vier Tore bei. Daneben gefiel er, seiner DNA entsprechend, durch unermüdlichen Einsatz, Zweikampffestigkeit und Spielfreude. Nicht zuletzt auch im unglücklich verloren gegangenen Final gegen die USA (0:1 n.V.), in dem der Altmeister zu den besten Schweizern gehörte. 

Doch kann man nach einem solch starken Auftritt auf oberstem Level wirklich abtreten? Oder sollte der HC Davos nicht nochmal mit Ambühl reden und ihn zum Weitermachen überreden? «Ich habe erwartet, dass diese Frage kommt», sagt HCD-Sportchef Jan Alston (56) mit einem Schmunzeln. Auch er war schwer beeindruckt von den Leistungen Ambühls an dessen 20. WM. «Doch Büeli hat seinen Entscheid gefällt und wir freuen uns darauf, in Zukunft mit ihm im Büro zusammenzuarbeiten.»

Kommt doch noch ein Schweizer Stürmer?

Die zukünftige Rolle von Ambühl neben dem Eis muss dann noch gemeinsam im Detail definiert werden. Auch die HCD-Legende selbst scheint sich darauf zu freuen, denn in den letzten Tagen und Wochen seiner Karriere entstand nie der Eindruck, dass Ambühl seinen Rücktrittsentscheid bereut, sondern dass der Zeitpunkt für ihn genau passt.

Stand jetzt werden die beiden abtretenden HCD-Leitwölfe Ambühl und Marc Wieser (37) auf dem Transfermarkt nicht ersetzt. Der riesige Verlust an Leadership soll intern aufgefangen werden, indem andere vermehrt in der Verantwortung stehen. «Wir haben 15 Stürmer im Kader, das passt. Sollte sich aber noch eine Möglichkeit für einen Top-6-Stürmer ergeben, sind wir interessiert. Wir halten die Augen und Ohren offen», sagt Alston.

Lemieux kommt mit viel Vorlauf

Kaum mehr für den HCD spielen wird der Schwede Joakim Nordström (33), der seit über einem Jahr mit den Folgen einer gravierenden Hirnerschütterung zu kämpfen hat. «Es ist wirklich sehr traurig. Aktuell geht es nicht um ihn als Hockeyspieler, sondern um ihn als Menschen und Familienvater und darum, dass er ein normales Leben zurückerhält», sagt Alston nachdenklich. Deswegen wird Davos auch noch einen ausländischen Stürmer unter Vertrag nehmen. Dass es sich dabei um den schwedischen Stürmer Jesper Asplund (27) handelt, will Alston (noch) nicht bestätigen – dieser ist derzeit mit den Charlotte Checkers in den AHL-Playoffs beschäftigt.

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Allenfalls den in den Augen vieler Fans ungenügenden Kanadier Brandon Lemieux (29) abzutreten, der in 18 Spielen für Davos gerade mal einen Assist geliefert hat, ist für Alston indes kein Thema. «Wir sind glücklich, dass er auch nächste Saison bei uns ist. Für die Position des siebten Ausländers haben wir bewusst ein anderes Profil als jenes eines Skorers gesucht.» Es sei für den früheren NHL-Spieler eine Umstellung, seine Spielweise auf die grösseren Eisfelder zu adaptieren, «doch er ist voll integriert und wird auch bereits im Juni nach Davos kommen, um für die neue Saison bereit zu sein.»

«Wir waren eine extrem coole Truppe»
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