Fünf Minuten vor Schluss brennen die Sicherungen durch – ausgerechnet dann, als Christopher DiDomenico sich zunächst für einmal nicht provozieren lässt. Er gerät an Joël Fröhlicher, der beim SCL regelmässig als Tätschmeister in Erscheinung tritt.
Der Abwehr-Haudegen trifft DiDomenico im Gesicht. Doch dieser lässt sich nicht zum Gegenschlag hinreissen und fährt davon. Dann wird er von hinten niedergestreckt.
Als er am Boden liegt, haut Anton Ranov mit dem Stock auf den am Boden liegenden Liga-Topskorer ein! Und als würde das nicht reichen, braust auch noch Vincenzo Küng herzu, der im Startdrittel bereits den in diesen Playoffs alles überstrahlenden Anton Gustafsson zu Boden gehen liess. Auch er haut mit dem Stock auf DiDomenico ein.
Natürlich lassen sich die Tigers diese öffentliche Auspeitschung nicht gefallen. Züchtigend wird Ranov von drei Tigern zur wortfreien Diskussion beiseite genommen. Mit einem Hechtsprung donnert nun wieder Vincenzo Küng in den verkeilten Pulk. Mehrere Keilerein entstehen. Allein diese Aktion wird zuletzt mit 47 Strafminuten abgegolten.
«So etwas habe ich in meinem Leben noch nie gesehen», sagt Star-Trainer Bengt-Ake Gustafsson. «Unglaublich, DiDomenico hatte die Scheibe nicht. Schon vorher wurde er zweimal ohne Scheibe angegangen. Das ist nicht Eishockey!» Er sei frustriert gewesen. «Ich frage mich, was da los war!» Man wolle sich auf das Eishockey fokussieren und keine solchen Aktionen mehr sehen.
SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf spricht von einer Verkettung gewisser Zusammenstösse. «Es ist sicher nicht das, was wir wollen. Ich hoffe, dass es jetzt wieder um Hockey geht.» Die Emotionen würden hochkochen. «Es kann aber eben auch rüberkippen, im Moment sind wir da auf einer relativ dünnen Linie. Zu viele Tore, zu viele Strafen – es ist nicht das, was wir suchen.»
Im nächsten Spiel stehe nun im Vordergrund, dass es ein Hockey-Spiel gebe. «Auf der Strafbank gewinnt man keine Eishockeyspiele.»
Die Halbfinal-Serie zwischen den beiden Clubs wird immer dramatischer. Der erste Halbfinal-Battle zwischen den beiden Clubs endet mit 12 Toren (10:2 für den Tiger) und 91 Strafminuten. In Spiel zwei fallen 13 Tore (9:4 für den Tiger) und 87 Strafminuten. Anders gesagt: 2 Spiele, 25 Tore, 178 Strafminuten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | EHC Basel | 28 | 41 | 62 | |
2 | HC La Chaux-de-Fonds | 28 | 41 | 61 | |
3 | HC Thurgau | 29 | 29 | 59 | |
4 | EHC Visp | 29 | 8 | 50 | |
5 | HC Sierre | 29 | 20 | 48 | |
6 | EHC Olten | 29 | -17 | 36 | |
7 | EHC Chur | 29 | -27 | 36 | |
8 | GCK Lions | 29 | -21 | 34 | |
9 | EHC Winterthur | 29 | -23 | 32 | |
10 | Bellinzona Snakes | 29 | -51 | 14 |