Diese Mädchen sind zu heiss
Hockey-Klub hat Puff

Zirkusnummer in der zweiten Liga: Ein Hosensponsor sorgt für Erregung – und verursacht damit ein Puff beim HC Thurgau.
Publiziert: 30.10.2012 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:40 Uhr
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Die Cabaret-Crew um René Born (m.): Sabrina (oben links), Nataly (oben rechts), Ly (unten links) und Tina (unten rechts).
Foto: Kathi Bettels
Von Dino Kessler (Text) und Kathi Bettels (Fotos)

Das Cabaret «Blauer Aff» in Affeltrangen TG will dem HC Thurgau für die laufende NLB-Saison 30 000 Franken für Werbung unter der Gürtellinie bezahlen – ein Hosensponsor, mit dem man(n) für jede Eventualität gerüstet ist. Wird in der Eishalle nicht gepunktet, dann wenigstens beim Theken-Forechecking mit freiem Eintritt und Nonstop-Programm.

Eine runde Sache? Denkste. Das textile Aphrodisiakum ist den Hütern von Recht und Ordnung ein Dorn im Auge: Die Nationalliga schickt schnurstracks ihre pasteurisierten Meldeläufer in die Spur. Und verbietet das Werben mit der einschlägig bekannten Kontaktbar, wo Tina, Ly, Sabrina oder Nataly die Stimmung in die Höhe treiben.

Die Profi-Interruptiker der Liga versteifen sich dabei auf das geltende Werbereglement. Darin heisst es haarscharf: Keine Werbung mit sexistischem Inhalt. Der Affe muss also von den Hosen.

Liebesfilme und Zwangsjacken

Aber: Die Lakers aus Rapperswil-Jona fuhren vor einigen Jahren noch den Erotik-Markt auf ihren Breitseiten spazieren. In diesem Engros-Handel werden Sexwerkzeuge, aufreizende Kostüme, Liebesfilme ohne Sinn für Romantik und sogar zweckentfremdete Zwangsjacken verscherbelt.

Urs Tiefenauer, Medienchef beim HC Thurgau, teilt auf Anfrage von BLICK mit, dass der Verwaltungsrat des B-Ligisten nicht mehr über den Vorfall sprechen will. Gegenüber der «Thurgauer Zeitung» hatte Tiefenauer kurz nach dem Verbot gesagt, er halte die Aktion für Prüderie. «Blauer Aff»-Chef René Born (63): «Schade, heutzutage ist es für Sportklubs ja schwierig, Sponsoren zu finden.»

Um den Ausfall zu kompensieren, suchte der Klub per Lotterie nach Ersatz – erfolgreich: 111 Lose à 500 Franken sind verkauft worden. Die Gewinner werden heute vor dem Heimspiel gegen Sierre unter notarieller Aufsicht gezogen.

Danach haben die Thurgauer die Hosen wieder voll: Die Werbeflächen haben einen Wert von je 35 000 Franken. Dürfen die Spieler in der Kontaktbar wenigstens auf Rabatte hoffen? Born: «Wir spendieren höchstens mal einen Drink.»

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Swiss League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
EHC Basel
EHC Basel
44
60
97
2
HC La Chaux-de-Fonds
HC La Chaux-de-Fonds
44
60
92
3
HC Thurgau
HC Thurgau
44
31
77
4
HC Sierre
HC Sierre
44
17
72
5
EHC Visp
EHC Visp
44
11
71
6
EHC Chur
EHC Chur
44
-17
64
7
EHC Olten
EHC Olten
44
-12
60
8
GCK Lions
GCK Lions
44
-26
53
9
EHC Winterthur
EHC Winterthur
44
-28
52
10
Bellinzona Snakes
Bellinzona Snakes
44
-96
22
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