Geht Servette das Geld aus?
In Genf rumort es gewaltig!

2015 versenkte Hugh Quennec bereits die Fussballer von Servette. Deshalb sorgen die Gerüchte über finanzielle Probleme seines Genfer Hockey-Teams für Unruhe.
Publiziert: 24.11.2016 um 19:22 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 23:25 Uhr
1/2
Servette-Präsident Hugh Quennec (l.) fahre den Klub gegen die Wand, heisst es aus Genf.
Foto: EQ Images
Stephan Roth

Diese Woche war Servette gezwungen, eine Medienmitteilung zu verschicken. Es ist ein Dementi, dass der Klub finanzielle Probleme habe. «Die sportliche und finanzielle Situation von Servette ist gesund.» Grund für die Mitteilung: Nach einem Kommentar der «Tribune de Genève» herrscht grosse Nervosität in Genf. Präsident Hugh Quennec fahre den Klub gegen die Wand, hiess es in der Genfer Zeitung.

Ist es nur ein haltloses Gerücht, wie Servette beteuert, oder ist die Lage tatsächlich besorgniserregend? Nach dem Rückzug des russischen Rohstoffhändlers mit Genfer Sitz Gennadi Timtschenko (geschätztes Vermögen 12 Milliarden Franken), der auf der schwarzen Liste der USA landete, ist der Geldfluss auf jeden Fall ins Stocken geraten. Und neue Investoren aus dem wilden Osten sollen Zahlungsversprechen abgegeben, aber nicht gehalten haben.

Die National League hat ihr Kontrollsystem noch einmal verbessert. Um den Kollaps eines Klubs während der Saison zu verhindern, müssen die Vereine regelmässig an die Liga rapportieren. Nur wenn ein Klub unkorrekte Angaben macht, was strafbar wäre, ist ein kurzfristiger Zusammenbruch möglich.

So muss Servette auch erklären, wie die zusätzlichen Kosten der neuen Quennec-Schützlinge mit NHL-Vergangenheit, Mike Gillis, Lorne Henning und Peter Gall, abdecken will. Die Kanadier waren nach der turbulenten Entlassung von Geschäftsführer Christophe Stucki in die Organisation gekommen und kosten laut Insidern mehrere Hunderttausend Franken pro Jahr.

Mit seinem missglückten dreijährigen Engagement bei Servettes Fussballern hat der Boss viel Vertrauen in der Genfer Öffentlichkeit verloren. Der Klub konnte 2015 erst in letzter Minute gerettet werden, als Quennec das Feld räumte, stieg aber in den Amateur-Fussball ab.

In der «Tribune» heisst es gar, die National League habe bereits den Plan aufgestellt, die Saison mit elf Teams zu beenden. Davon ist allerdings nichts bekannt, wie es von Seiten der Liga heisst. Und die Spieler würden bisher pünktlich bezahlt, verrät ein Agent. Wäre das nicht der Fall, hätte es auf dem Markt längst nicht nur Gerüchte, sondern ein Erdbeben gegeben.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
23
25
46
2
Lausanne HC
Lausanne HC
23
12
45
3
ZSC Lions
ZSC Lions
21
22
43
4
SC Bern
SC Bern
24
13
39
5
EHC Kloten
EHC Kloten
23
4
38
6
EV Zug
EV Zug
23
18
38
7
EHC Biel
EHC Biel
23
-2
34
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
23
-8
31
9
HC Lugano
HC Lugano
21
-15
28
10
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
23
-12
28
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
21
-12
27
12
SCL Tigers
SCL Tigers
21
-7
26
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
19
-3
24
14
HC Ajoie
HC Ajoie
22
-35
18
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?