Die Jahresabschlüsse der 12 NLA-Klubs sprechen eine deutliche Sprache. Ligakrösus Bern macht dank professioneller Gastronomie- und Eventbewirtschaftung einen Gewinn in Millionenhöhe. Davos (Spengler Cup) und Fribourg (70% der Einnahmen aus dem Sponsoring!) schrieben zuletzt wenigstens eine schwarze Null.
In Zug kündigen sich dank neuem Stadion bessere Zeiten an. Und zumindest temporär ist auch Genf/Servette aus dem Schneider, nachdem die Stadt eine Defizitgarantie über drei Jahre gesprochen hat. Beim Rest der Liga dominieren die roten Zahlen.
Zuschauerzahlen sinken
Das Problem dürfte sich weiter zuspitzen. Denn die Sponsoring- und Werbeeinnahmen stagnieren praktisch überall. Die Zuschauerzahlen zeigen nach dem ersten Drittel der Qualifikation sinkende Tendenz. Zusätzliches Geld lässt sich am ehesten im Catering- und Eventbereich verdienen, was bei den ZSC Lions und den Kloten Flyers zurzeit aber ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Mäzene stopfen die Finanz-Löcher
So müssen schliesslich Mäzene wie Walter Frey (ZSC Lions), Geo Mantegazza (Lugano) oder Jürg Bircher (Kloten Flyers) die Löcher stopfen, um den Klub am Leben zu halten.
Vor diesem Hintergrund erstaunt umso mehr, wie im NLA-Zirkus weiterhin gross angerichtet wird.
Teurer Diaz für Zug
Für die neuste Schlagzeile sorgte Rafael Diaz, der sich seine Fähigkeiten in Zug vergolden lässt. Mit einem Basissalär von 600000 Franken (Laufzeit 5 Jahre) kann der Internationale seine bisherigen Bezüge glatt verdoppeln und avanciert zum bestbezahlten NLA-Verteidiger (gestern exklusiv im BLICK).
«Wir können es uns nicht leisten, Diaz zur Konkurrenz ziehen zu lassen», sagt Zugs Sportchef Patrick Lengwiler. Also: Bezahlen und schweigen – die Spieler (und ihre Agenten) sitzen am längeren Hebel.
Diaz ist mit dem künftigen Salär in guter Gesellschaft. Dicke Löhne kassieren nämlich auch andere Topshots (siehe Diashow). «Mir macht diese Entwicklung echt Angst», kommentiert ZSC-CEO Peter Zahner den Lohn-Wahnsinn.
Kein Zustand für die Ewigkeit
Irgendwann geht diese Rechnung nicht mehr auf, zumal nebst den Salären der Spieler auch die Sicherheitskosten regelrecht explodiert sind.» Ambris Geschäftsführer Jean-Jacques Aeschlimann teilt die Bedenken seines Zürcher Kollegen: «Die Schere zwischen reich und arm geht immer weiter auf. Das kann doch nicht im Interesse der Liga sein.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |