So lief das erste Training von Heinz Ehlers
1:03
Als Trainer des SCB:So lief das erste Training von Heinz Ehlers

Warum er es jetzt allen zeigen kann
So kams zur Ehlers-Verpflichtung beim SCB

Der neue SCB-Trainer Heinz Ehlers stellt sich dem Team unter anderem mit den Worten vor: «Ich wurde schon als Beton-Heinz betitelt.» Bringt er die Berner endlich auf Kurs?
Publiziert: 06.10.2025 um 17:26 Uhr
|
Aktualisiert: 06.10.2025 um 17:30 Uhr
Teilen
Schenken
Anhören
Kommentieren
1/5
Der neue SCB-Trainer Heinz Ehlers stand am Montag erstmals auf dem Eis.
Foto: Keystone

Darum gehts

Die Zusammenfassung von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast.
RMS_Portrait_AUTOR_409.JPG
Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Es ist eine der grossen, noch unbeantworteten Fragen im Schweizer Eishockey: Kann es Heinz Ehlers (58) auch mit einem Grossklub?

In der National League hatte der Däne die Gegner mit Underdogs geärgert. Als er 2013 Aufsteiger Lausanne übernahm, führte er die Waadtländer, die damals noch nicht mit Geld um sich warfen, zweimal in die Playoffs. Später doppelte er mit den bescheidenen SCL Tigers nach und führte auch die Langnauer 2019 in die Playoffs.

Doch eine Chance bei einem Spitzenteam bekam der Taktikfuchs nie. Vielleicht scheute man sich, weil ihm der Ruf eines grantigen, humorlosen Defensiv-Fanatikers vorauseilte. Klar, Ehlers legt Wert auf Ordnung in der Defensive, ist aber nicht humorlos, wie seine Ansprache zeigt. Und jetzt kommt seine grosse Chance doch noch. Er übernimmt den SCB bis Ende Saison. Am Mittwoch steht er in der Champions League im Heimspiel gegen Belfast erstmals an der Bande.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Die Berner hatten am letzten Mittwoch Jussi Tapola nach dem 1:5-Hammer gegen Fribourg gefeuert. Danach übernahm der vormalige Assistent Patrick Schöb das Team und war bei der Niederlage in Zürich (3:7) und beim Derby-Sieg gegen die SCL Tigers (2:1) interimistisch der Chef.

«Ein guter Coach, der auch etwas unterschätzt wird»

Bereits vor dem Langnau-Spiel hatte der SCB bei Partnerteam Basel angeklopft, um anzufragen, ob man mit dessen Assistenzcoach sprechen dürfe. Ehlers war nur am Rhein gelandet, weil sein Plan ins Wasser gefallen war, bereits zum Schluss der letzten Saison in seine Heimat zurückzukehren. «Basel war der einzige Platz, der offen war. Ich kenne Trainer Eric Himelfarb und Sportchef Kevin Schläpfer schon lange und hatte angefragt.» 

SCB kann trotz Baltisberger-Tanz noch gewinnen
4:23
SC Bern – SCL Tigers 2:1:SCB gewinnt trotz Baltisberger-Tanz

Ehlers war überrascht vom Interesse des SCB, zögerte aber nicht. Am Sonntagmorgen wurden Gespräche geführt und gleichentags war klar: Ehlers wird SCB-Trainer und erhält einen Vertrag bis Ende Saison. Neben Schöb ist Pavel Rosa (ex Fribourg) sein Assistent.

«Ich fand Heinz schon immer einen spannenden Trainer. Er ist ein guter Coach, der meiner Meinung nach auch etwas unterschätzt wird. Er hat auch eine empathische Seite und hat an mehreren Stationen in der Schweiz gezeigt, dass er Erfolg haben und vieles aus den Spielern herausholen kann», sagt SCB-Sportdirektor Martin Plüss. «Er ist ein Trainer mit vielen Facetten, der die Spielweise jeweils vor Ort anpasst. Ich erwarte, dass er uns auf die richtige Schiene bringt und dass er eine Spielweise implementiert, die zu uns und zur Mannschaft passt. Es geht in unserer Situation aber auch darum, dass wir Resultate erzielen. Unser Ziel für die Regular Season ist die Playoff-Qualifikation. Heinz steht auch für eine Leistungskultur.»

Im Training noch in der Zuschauerrolle

Am Montag stand Ehlers bereits erstmals mit seinem neuen Team auf dem Eis. Er nahm dabei die Rolle des Beobachters ein. Das Training leitete Schöb.

«Er kam am Morgen mit einem Lächeln in die Kabine. Das ist, was wir brauchen», erzählt Verteidiger Simon Kindschi, der schon 2018 in Langnau unter dem Dänen spielte. Als er sich bei der Mannschaft vorstellte, habe Ehlers selbst gesagt, dass man ihn schon als «Beton-Heinz» betitelt habe. «Aber meiner Meinung nach stimmt dieses Bild nicht. Es ist nicht so, dass er ein extremes Defensiv-Hockey spielen lässt. Doch er will Disziplin in der Defensivzone sehen. Daraus kann aber grosse Kreativität entstehen.»

Jetzt ist Ehlers erstmals in einem NL-Verein, der höhere Ansprüche hat. Auf die Bemerkung, dass man ihn schon lange gerne mit einem Team mit einem höheren Talent-Level sehen wollte, lacht er. «Das ist vielleicht so. Jetzt schauen wir einfach, wie es läuft und was wir ändern müssen. Am Anfang wird nicht viel geändert. Nach der Trainerentlassung haben sie schon einige Dinge angepasst an der Taktik und waren am Samstag erfolgreich. Ich denke, die Spieler brauchen jetzt etwas Ruhe, um zu spüren, dass das Vertrauen in sie da ist.»

«Oder ist die Swiss League völlig egal?»

Ehlers ist in einer dankbaren Situation. Er hat nichts zu verlieren und will Ende Saison nach Dänemark heimkehren. Derweil sucht der SCB einen neuen Coach. Und zum Thema, dass er nur mit kleinen Klubs erfolgreich war, sagt Ehlers: «War Visp auch eine kleine Mannschaft? Oder ist die Swiss League völlig egal?» Mit den Wallisern wurde er im Frühling B-Meister, wie schon zuvor mit Langenthal und Biel.

«Ehlers – die letzte Hoffnung für den SCB»
2:06
Wende mit neuem Trainer?«Ehlers – die letzte Hoffnung für den SCB»

Er könnte die Medizin sein, die der SCB braucht. Und wenn auch er dieses Team, das derzeit mit zehn Punkten Rückstand auf einen Playoff-Platz auf dem enttäuschenden Rang 11 steht, nicht in Schwung bringt, wird man beim SCB andere Knöpfen drücken müssen. Dann dürfte ein Eingriff ins Kader unumgänglich sein.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
12
25
32
2
Lausanne HC
Lausanne HC
13
22
27
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
12
12
26
4
EV Zug
EV Zug
12
5
23
5
ZSC Lions
ZSC Lions
12
12
23
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
12
11
21
7
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
12
-17
20
8
EHC Kloten
EHC Kloten
13
-6
16
9
EHC Biel
EHC Biel
11
2
14
10
SCL Tigers
SCL Tigers
12
-9
14
11
HC Lugano
HC Lugano
12
-4
13
12
SC Bern
SC Bern
11
-13
11
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
12
-19
7
14
HC Ajoie
HC Ajoie
12
-21
5
Playoffs
Qualifikationsspiele
Relegation Play-Offs
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen