Das Scheitern im Viertelfinal gegen Fribourg und vor allem der blutleere Auftritt im siebten Spiel vor eigenem Anhang sorgte beim SCB für rauchende Köpfe über den Sommer. «Wir waren mental nicht stark genug, um dieses Spiel zu gewinnen», glaubt Trainer Jussi Tapola.
Der Playoff-Hangover scheint den Bernern noch in den Knochen zu stecken. In den ersten drei Spielen der Saison in Zug (0:3), gegen Servette (2:1 n.P.) und in Rapperswil-Jona (1:2) schoss der SCB ganze zwei Tore und wirkte zuweilen blockiert. Gegen die Lakers konnte der SCB erst in der Endphase, als Tapola den bisher makellosen Goalie Adam Reideborn durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, Energie und Druck aufbauen. Wie damals im Game 7.
Missglückter Start entkrampft nicht
Nach der Niederlage in Zug hatte Tapola gesagt, dass man nie treffe, «wenn man das Toreschiessen vom Glück abhängig machen muss». Er forderte, dass man sich konsequenter auf die Abpraller stürzen müsse. Auf diese Weise kam man dann gegen Servette auch zum ersten Saisontor durch Leitwolf Waltteri Merelä.
Ein direkteres Spiel mit mehr Präsenz in den heissen Zonen soll im nächsten Frühling auch helfen, in den Playoffs zu Treffern zu kommen. Doch von Playoff-Hockey ist der SCB noch weit entfernt. Und der missglückte Start wirkt alles andere als entkrampfend.
Dazu kommt, dass man im Angriff bisher nur mit zwei Ausländern, Merelä und Miro Aaltonen, antreten konnte. Dabei hatte man schon vor der Saison den Eindruck, dass es in der Offensive an Qualität fehlen könnte, wenn man neben Goalie Reideborn auf zwei ausländische Verteidiger setzen muss. Jetzt fehlt Sturm-Riese Victor Ejdsell noch rund fünf Wochen verletzt und Neuverpflichtung Emil Bemström konnte noch nicht sein Debüt geben. So setzte Tapola auf drei ausländische Verteidiger.
Offensiv unsichtbar
Da wirkt es alarmierend, dass die Schweizer bisher offensiv noch nicht in Erscheinung getreten sind. Auch gegen die Lakers traf nur ein Ausländer: Verteidiger Alexandr Yakovenko. Und im Penaltyschiessen gegen Servette waren nur Aaltonen und Hardy Häman Aktell erfolgreich gewesen, während die drei Spieler mit Schweizer Lizenz, Fabian Ritzmann, Marco Lehmann und Benjamin Baumgartner gescheitert waren.
Doch es gibt auch eine gute Nachricht für die SCB-Fans: Am Dienstag gegen Ambri soll Bemström sein Debüt geben, nachdem er sich von einer Schulterverletzung erholt hat. Der Schwede bringt ausgezeichnete Referenzen aus Nordamerika mit und deutete im Training seine Klasse an.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 4 | 14 | 12 | |
2 | Genève-Servette HC | 5 | -7 | 10 | |
3 | Lausanne HC | 4 | 15 | 9 | |
4 | ZSC Lions | 4 | 8 | 9 | |
5 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 4 | 5 | 9 | |
6 | SCL Tigers | 4 | -1 | 8 | |
7 | EV Zug | 4 | 2 | 8 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 5 | 1 | 7 | |
9 | SC Bern | 4 | -1 | 5 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 4 | -5 | 3 | |
11 | EHC Kloten | 4 | -3 | 3 | |
12 | EHC Biel | 4 | -7 | 2 | |
13 | HC Lugano | 4 | -7 | 2 | |
14 | HC Ajoie | 4 | -14 | 0 |