Das Kellerduell gegen Ajoie als Spiel eins nach dem Beben im Klub? Da kann Ambri eigentlich nur verlieren. Bei einer Niederlage hätte man den Wunsch von Ex-Trainer Luca Cereda nicht erfüllt. Und der Sieg ist ein Sieg über einen Gegner, den die Leventiner zwingend hinter sich lassen müssen, um in dieser Saison nicht noch in die Bredouille zu geraten. Doch Ambri wäre nicht Ambri, wenn es an diesem emotionalen Abend nicht die Gemüter der verärgerten und fassungslosen Anhängerschaft beruhigt hätte.
Denn den Fans kann man keinen Maulkorb verpassen. Mit Banderolen beziehen sie klar Stellung: «Luca und Paolo, ihr werdet uns immer in Erinnerung bleiben. Zwei Menschen, mit denen wir uns stolz identifiziert haben.» Und: «Schämt euch! Ihr habt nicht nur zwei Menschen verraten, sondern ein ganzes Volk und seine Identität.» Jene zwei Menschen, das sind Cereda und Ex-Sportchef Paolo Duca.
Letzterer verkündet nach der aufsehenerregenden Medienkonferenz vom Mittwoch, dass er ans Spiel kommen werde. Doch Duca entscheidet sich am Matchtag um, der Sport soll im Vordergrund stehen. Cereda ist auch nicht in der Gottardo Arena.
Und Präsident und Beben-Verursacher Filippo Lombardi? Er ist dem Vernehmen nach am Tag nach seinem irritierenden Auftritt geschäftlich ins Ausland gereist und deshalb nicht hier. Es wäre wohl ein Spiessrutenlauf gewesen für den Mann, der den Volkszorn auf sich gezogen hat, weil er hinter dem Rücken von Duca und Cereda einen Trainer-Kandidaten kontaktiert hat. Die Quittung dafür bekommt der 69-Jährige auch vom Donatoren-Klub. Die Gönnervereinigung dreht Ambri bis am 29. November den Geldhahn zu.
Aufgedreht haben die Spieler. Doch dafür ist ein Rückstand gegen Ajoie nötig. Ein Doppelpack von Zwerger verleiht den Biancoblu mehr Mut und Sicherheit, nachdem sie davor für ein harmloses Powerplay schon erste Pfiffe von den Rängen kassiert haben. Denn die Leventiner verlieren die Scheibe öfter als sie sie erobern. Nach dem Powerplay-Treffer von Captain Bürgler wirds doch nochmals spannend, weil bei Ambri nicht über Nacht alles reibungslos läuft. Nach Mottets Anschlusstreffer halten die Leventiner den Gegner aber mehrheitlich in Schach. Ein «La Montanara» für die Geschichtsbücher.
Fans: 6546.
Tore: 11. Robin (Honka) 0:1. 19. Zwerger (Heed, DiDomenico) 1:1. 23. Zwerger (Tierney, DiDomenico) 2:1. 39. Bürgler (M. Landry, De Luca/PP) 3:1. 53. Mottet 3:2.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 14 | 27 | 38 | |
2 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 14 | 16 | 32 | |
3 | Lausanne HC | 15 | 19 | 27 | |
4 | Genève-Servette HC | 14 | -12 | 26 | |
5 | HC Fribourg-Gottéron | 14 | 11 | 24 | |
6 | EV Zug | 14 | -1 | 23 | |
7 | ZSC Lions | 14 | 10 | 23 | |
8 | EHC Biel | 13 | 4 | 19 | |
9 | SCL Tigers | 14 | -9 | 17 | |
10 | EHC Kloten | 15 | -8 | 17 | |
11 | HC Lugano | 14 | -6 | 16 | |
12 | SC Bern | 13 | -11 | 14 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 14 | -17 | 13 | |
14 | HC Ajoie | 14 | -23 | 5 |