Ajoie – Bern 4:0
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Der Saisonstart des SCB verläuft bisher durchzogen. Nach zwei Niederlagen sowie einem Punktegewinn nach Penaltyschiessen gelang den Bernern mit einem 3:1-Sieg gegen Ambri am Dienstag zuletzt ein kleiner Befreiungsschlag. Nach Samstagabend dürfte man beim SCB jedoch wieder im Krisenmodus sein. Bei Tabellenschlusslicht Ajoie kassiert das Team von Jussi Tapola gleich eine 0:4-Klatsche.
Zu Aufregung und einer kuriosen Szene kommt es bereits unmittelbar vor Spielbeginn. Weil die Jurassier in ihrem gelben Heimtrikot und die Berner in ihrem ebenfalls gelben Auswärtstrikot auf dem Eis erscheinen, schickt der Schiedsrichter Ajoie kurzerhand zum Trikottausch in die Kabine – unter einem Pfeifkonzert der Fans. Nach der Trikot-Verwirrung startet die Partie mit vier Minuten Verspätung ins erste Drittel. In diesem ist das Heimteam deutlich gefährlicher. Nach einer Viertelstunde bringt Pilet den Puck jedoch nicht an SCB-Goalie Reideborn vorbei. Die erste Strafe der Partie gegen Scherwey nutzt Ajoie schliesslich eiskalt aus. Im Powerplay lässt Hazen Reideborn dieses Mal keine Chance.
Der SCB rennt also einem Rückstand hinterher und ist eigentlich gefordert. Spielen tut aber weiterhin beinahe nur Ajoie. Und die Jurassier bauen ihre Führung innerhalb von zwei Minuten noch weiter aus. Dank Wick und Robin, die die Berner Defensive viel zu einfach austanzen, steht es plötzlich 3:0. SCB-Coach Tapola reagiert mit einem Wutanfall und einem Torhüterwechsel. So ersetzt Zurkirchen nach knapp 25 Minuten Reideborn. Während die Berner nach einem Puckverlust von Ajoie nach einer halben Stunde zur ersten Grosschance kommen, jedoch an Ajoie-Center Bellemare hängen bleiben, sind die Jurassier weiter im Torrausch. Gauthier trifft an Zurkirchen vorbei und verbucht den nächsten Treffer.
Trotz des Vier-Tore-Vorsprungs zieht sich Ajoie keineswegs zurück und spielt munter weiter. Im Schlussdrittel drehen nun auch die Berner zwischenzeitlich etwas auf. Lehmann scheitert aber am stark reagierenden Conz im Tor der Jurassier. Graf schafft es zwar, den Ajoie-Goalie auszuspielen, jedoch auch, die Scheibe über das Tor zu spedieren. Bei den Bernern scheint an diesem Abend einfach nichts zu klappen. Weil im letzten Drittel keine Tore mehr fallen bleibt es beim 4:0 für das Heimteam. Ajoie darf nach fünf Niederlagen im sechsten Spiel nun endlich über den ersten Saisonsieg jubeln und das gleich ohne Gegentreffer. (mbi)
Fans: 4204
Tore: 19. Hazen (Honka, Bellemare/PP) 1:0. 24, Wick (Honka, Fischer) 2:0. 25. Robin (Bozon) 3:0. 36. Gauthier (Hazen) 4:0.
Biel – Ambri 3:2 n.P.
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Keiner der neuen Ambri-Ausländer Tierney, Petan und Joly hat schon eingeschlagen, Formenton (überzählig) ist noch nicht in Form, DiDomenico ungewohnt zahm, und die Verteidiger Virtanen und Heed noch nicht sattelfest. Letzterer verschuldet am Vorabend gegen die ZSC Lions vier der fünf Gegentore mit haarsträubenden Fehlern. Zumindest einen davon macht der Schwede gegen Biel wieder wett, als er nach einem Sylvegaard-Schuss (18.) den Puck vor der Linie im letzten Moment wegschlägt. Zu diesem Zeitpunkt liegt Ambri schon 0:1 zurück. Biels Vorsprung ist nicht grösser, weil die Seeländer nachlässig mit ihren Chancen umgehen. Im Gegensatz zu den Biancoblu sitzt ihr Zusammenspiel und System, sie kommen geordnet aus ihrer Zone, ihre Offensivaktionen haben Tempo, Ambri-Goalie Senn wird schier im Minutentakt gefordert. Biels grosses Manko: die Effizienz. Sie sündigen im Abschluss.
Deshalb bleibt das Duell auf der Kippe, obwohl die Leventiner phasenweise in ihrem Drittel eingeschnürt werden und ihre Vorstösse oft noch Zufallsproduktionen sind. Sie können jedoch auf die Rückstände reagieren. Pestonis erstes Saisontor bedeutet den 1:1-Ausgleich, Zwerger markiert das 2:2. Dass sie den Seeländern auf den Fersen bleiben, bringt etwas mehr Schwung in Ambris Spiel. Zwerger, Virtanen und DiDomenico haben Führungstreffer und Vorentscheidung auf dem Stock, Biel-Goalie Säteri glänzt mit Big Saves. In den hektischen Schlussminuten gehen bei den Seeländern Ordnung und Übersicht verloren. In der Verlängerung fehlen beiden Teams die Überraschungsmomente.
Im Penaltyschiessen muss Ambris Petan nach Joly auch treffen, weil er versagt, gewinnt Biel dennoch ein Spiel, das es jedoch längst hätte für sich entscheiden müssen. (nv)
Fans: 6039
Tore: 6. Rajala (Blessing) 1:0. 30. Pestoni (Tierney, Petan/PP) 1:1. 37. Dionicio (PP) 2:1. 39. Zwerger (Heim, Heed) 2:2. – Penalties: Heed –, Hofer –; DiDomenico –, Andersson 1:0; Bürgler –, Sylvegaard 2:0; Joly 2:1, Hultström –; Petan –.
Davos – Lugano 2:0
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Der Leader bleibt auch im sechsten Saisonspiel makellos. Die Südtessiner machen es dem Seriensieger allerdings erstmal auch leicht. Verteidiger Dahlström lässt sich von Zadina die Scheibe abknöpfen, Goalie Van Pottelberghe wird aus spitzem Winkel überlistet. Es kommt aber noch schlimmer: Einen Pass von HCD-Verteidiger Jung fälscht Kessler in der neutralen Zone ab, der Puck kullert und taumelt in Richtung Lugano-Tor und ändert kurz vor dem bedauernswerten Van Pottelberghe erneut die Richtung. 2:0.
Danach kommt Lugano besser in Fahrt, vielleicht auch darum, weil sich der HCD nicht der letzten Konsequenz bedient: Nach fünf Siegen in Folge wird man leicht auch mal übermütig. Symptomatisch: In der 38. Spielminute versiebt Nussbaumer einen Penalty, ein pomadiger Versuch ohne Esprit.
Lugano kann ab Spielmitte zwar ein Chancenplus für sich reklamieren, bringt aber nichts Zählbares zustande. Auch weil Luca Hollenstein im HCD-Kasten eine einwandfreie Leistung gelingt. Wer die Gegentore so einfach herschenkt wie Lugano an diesem Abend, hat Punkte aber nicht unbedingt verdient. (dk)
Fans: 4754
Tore: 2. Zadina 1:0. 16. Kessler (Jung) 2:0.
Fribourg – SCL Tigers 5:2
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Die Partie hätte durchaus einen anderen Verlauf nehmen können. Dann nämlich, wenn Lapinskis für die SCL Tigers in der 3. Minute statt die Latte ins Tor getroffen hätte. Im direkten Konter lassen sich die Emmentaler dann allerdings erwischen und Goalie Meyer sieht beim Fribourger Führungstreffer von Nicolet auch nicht wirklich überzeugend aus. Das spektakuläre Zuspiel kommt von Nemeth, der nach überstandener Krankheit sein Debüt im Gottéron-Trikot gibt.
Danach wird Langnau von Fribourg dominiert und das 2:0 von De la Rose ist die logische Folge. Für De la Rose muss der Treffer eine grosse Erlösung sein, er hatte zuvor in den ersten fünf Spielen dieser Saison noch keine Skorerpunkte, dafür aber eine desolate persönliche -9-Bilanz abgeliefert.
Den SCL Tigers fehlt in diesem Spiel und nach diesem Start die Intensität und so kassieren sie in der 24. Minute bereits das 0:3, indem sie ausgespielt werden und Wallmark vollendet. Und auf Baltisbergers 1:3 reagiert De la Rose sogleich mit seinem zweiten Streich und auch Bertschy trifft noch. Die Partie ist vorzeitig entschieden und Langnau fährt somit nach der knappen 3:4-Niederlage am Freitag gegen Davos ein Null-Punkte-Wochenende ein. (mal)
Fans: 9262
Tore: 3. Nicolet (Nemeth) 1:0. 7. De la Rose (Kapla, Wallmark) 2:0. 24. Wallmark (Rathgeb, Sörensen) 3:0. 32. Baltisberger (Lehmann, Felcman) 3:1. 33. De la Rose (Wallmark, Biasca/PP) 4:1. 35. Bertschy (Rathgeb, Sörensen) 5:1. 37. J. Schmutz (Lapinskis/SH) 5:2.
Lausanne – Kloten 3:5
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Eine Sensation? Nicht ganz. Eine Überraschung? Klar. Auf jeden Fall eine starke Leistung des EHC Kloten. Nach zwei Zu-Null-Siegen wird Favorit Lausanne auf dem falschen Fuss erwischt: Ist das der Schlendrian? Nach einer frühen Führung erwartet man wohl wieder eine Sause mit Schaulaufen in der Vaudoise Arena, so wie zuletzt im Derby gegen Servette.
Aber die Gäste aus dem Zürcher Unterland haben da was dagegen. Mit mutigem Spiel und konsequenten Angriffen reissen sie die Partie an sich. Nach Ramels 4:2 in der 26. Spielminute zieht Lausanne-Coach Geoff Ward seinen Torhüter Connor Hughes aus dem Verkehr und bringt Kevin Pasche. Ein Weckruf?
Nicht wirklich. In Unterzahl leistet man sich einen Wechselfehler, Kloten-Goalie Ewan Huet (20) – der erstmals von Beginn weg im Kasten steht – lanciert auf der weiten blauen Linie Schreiber. Dann ist auch Pasche erstmals bezwungen.
Im Schlussabschnitt verteidigt Kloten geschickt und mit Verve, kassiert noch einen Gegentreffer, behält aber die Nerven. Eine feine Leistung gelingt Ewan Huet im Tor. Den Assist zum 5:2 und die Auszeichnung zum Held des Abends gibts als Supplement obendrauf. (dk)
Fans: 8933
Tore: 3. Bougro (Douay, Prassl) 1:0. 4. Puhakka (Leino, Simic) 1:1. 5. Meier 1:2. 10. Czarnik (Rochette, Caggiula/PP) 2:2. 19. Smirnovs (Wolf, Steiner) 2:3. 26. Ramel (Meyer, Hausheer) 2:4. 40. Schreiber (Huet/PP) 2:5. 45. Riat (Suomela, Heldner) 3:5.
ZSC Lions – Servette 2:4
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Mit den verletzten Andrighetto und Grant sowie Hollenstein, der geschont wird, um es nach seinem Comeback nach langer Verletzungspause nicht zu übertreiben, fehlen dem ZSC drei hochkarätige Offensivspieler. Und dann fällt in der Startphase mit Aberg noch ein weiterer prominenter Stürmer aus. Das ist zu spüren und lässt Servette in Zürich auf Augenhöhe mitspielen.
Zwar kann Riedi den Meister in Führung schiessen, doch Genf reagiert mit dem Ausgleich von Schneller, der via Kukans Po in die Maschen trifft. Für das 20-jährige Verteidiger-Talent Schneller ist es das erste Spiel in dieser Saison – und er kommt nur zum Einsatz, weil Saarijärvi gesperrt ist. Die Genfer gefallen auch dadurch, dass sie die Räume eng und den ersatzgeschwächten Zürchern, die ein spielerisches Übergewicht haben, dadurch das Leben schwer machen.
Und dann offeriert der ZSC dem hartnäckigen Gegner die einmalige Chance durch eine doppelte Unterzahl. Rutta bedankt sich artig mit dem 2:1 und bringt den «Zett» erst recht unter Zugzwang. Die Zürcher ziehen dann den Goalie (Hrubec), was schief geht – Vesey erhöht auf 3:1 ins leere Tor. Riedis zweiter Treffer kommt zu spät, der ZSC kassiert eine unnötige zweite Saisonpleite, verliert am Ende mit 2:4. Doch was für eine verrückte Woche hat Servette hinter sich: Auf das 0:11-Debakel gegen Lausanne reagieren sie mit einem Derby-Sieg gegen Fribourg und einen Triumph beim Meister. Kann man mal so machen. (mal)
Fans: 10 177
Tore: 8. Riedi (Bader) 1:0. 12. Schneller 1:1. 47. Rutta (Manninen, Granlund/PP2) 1:2. 59. Vesey (Manninen) 1:3 (ins leere Tor). 60. Riedi (Baechler, Malgin) 2:3. 60. Granlund (Puljujärvi) 2:4 (ins leere Tor).
Zug – SCRJ Lakers 0:6
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Was ist denn hier los? Das wird sich mancher EVZ-Fan am Samstagabend in der OYM Hall gefragt haben. Schliesslich musste sich Zug in dieser Saison bislang noch nicht nach 60 Minuten geschlagen geben – gegen die Rapperswil-Jona Lakers setzt es aber eine 0:6-Klatsche ab.
Bei den Lakers sticht dabei Matthew Kellenberger hervor. Erst Ende August nach einem Probetraining bis November unter Vertrag genommen, trifft der Verteidiger heute Abend doppelt – und empfiehlt sich damit für eine längere Beschäftigung am Obersee.
Kein Empfehlungsschreiben abgeben kann der neue EVZ-Verteidiger Jesse Graham. Unter der Woche wegen Verletzungsproblemen in der Defensive geholt, kann er dieser keine Stabilität verleihen und beendet das Spiel mit einer -2-Bilanz – und holt im Mitteldrittel eine 5-Minuten-Strafe. Rappi nutzt diese zum 0:4. (dti)
Fans: 6992
Tore: 14. Honka 0:1. 14. Kellenberger (Dünner) 0:2. 23. Strömwall (Albrecht) 0:3. 25. Dünner (Larsson/PP) 0:4. 27. Strömwall (Lammer) 0:5. 40. Kellenberger (Fritz) 0:6.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 7 | 17 | 19 | |
2 | Lausanne HC | 7 | 21 | 15 | |
3 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 7 | 8 | 15 | |
4 | Genève-Servette HC | 7 | -5 | 14 | |
5 | ZSC Lions | 7 | 9 | 13 | |
6 | EV Zug | 7 | -1 | 12 | |
7 | HC Fribourg-Gottéron | 7 | 4 | 11 | |
8 | EHC Kloten | 7 | -3 | 9 | |
9 | SC Bern | 6 | -4 | 8 | |
10 | SCL Tigers | 7 | -9 | 8 | |
11 | HC Lugano | 7 | -8 | 5 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 7 | -9 | 5 | |
13 | EHC Biel | 6 | -7 | 4 | |
14 | HC Ajoie | 7 | -13 | 3 |