Ambri-Piotta – Lausanne 0:3
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Alex Formenton bestreitet an seinem 26. Geburtstag erstmals seit Mitte Januar 2024 wieder einen Ernstkampf für Ambri. Am 24. Juli waren Formenton und die anderen vier Angeklagten in London (Ontario) vom Vorwurf der sexuellen Nötigung freigesprochen worden. Die NHL hat die fünf Profis inzwischen begnadigt, bis am 1. Dezember bleiben sie allerdings gesperrt.
Die Tessiner machen in der Anfangsphase ordentlich Druck, einen Treffer bringen sie aber trotz einigen Möglichkeiten nicht zustande. Topskorer der Tessiner ist Verteidiger Jeffrey Zgraggen. Das wirft doch ein paar Fragen auf.
Anschauungsunterricht für Ambris Abteilung Attacke gibt es dann von Austin Czarnik, der Lausanne im Nachsetzen in Führung bringt. So stellt man einen Spielverlauf auf den Kopf. Der Vize-Meister als Meister der Effizienz? Das Motto der Partie. Ambri drängt, drückt, bleibt dabei aber zu unpräzise. Lausanne hält sich dezent zurück, nutzt dann aber eine Möglichkeit in Überzahl eiskalt, als Rochette aus der Halbdistanz abzieht. Wie aus dem Nichts. Ein Wirkungstreffer.
Die Waadtländer drehen danach etwas auf, ohne sich irgendwelche Blösse zu geben, schaukeln die Partie über die Runde. Ambri macht sich mit einem Spiel ohne Tore und einem Wochenende ohne Punkte das Leben schwer.
Fans: 6333
Tore: 16. Czarnik (Niku, Zehnder) 0:1. 35. Rochette (Fuchs/PP) 0:2. 60. Oksanen (Riat) 0:3 (ins leere Tor).
Fribourg-Gottéron – Biel 4:0
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Gottéron fehlt neben Andrea Glauser (Handverletzung, zwei Monate Pause) erstmal nur etwas: mehr als nur ein Tor im ersten Abschnitt. Sprunger verwertet eine raffinierte Vorarbeit des Schweden Borgström – das einzig Zählbare aus der wuchtigen Überlegenheit.
Biel steigert sich ab dem zweiten Abschnitt, bleibt aber vor allem dank der hervorragenden Leistung von Säteri-Vertreter Luis Janett im Spiel. Der ist dann aber auch machtlos, als Lias Andersson bei angezeigter Strafe gegen Gottéron die Scheibe etwas achtlos zurückspielt. Weil auf der blauen Linie kein Mitspieler bereit ist, um den Puck abzufangen, kommt es, wie es kommen muss: Die Scheibe findet den Weg ins eigene Tor. Wie schon am 11. Februar (gegen die ZSC Lions) legt sich Biel ein Ei ins eigene Nest. Damals hatte Aleksi Heponiemi getroffen. Das Tor wird Samuel Walser gutgeschrieben, der die Scheibe zuletzt berührt hatte, Eigentore gibt es in der Eishockey-Statistik nicht, an den Eishockey-Stammtischen allerdings schon.
Damit ist Biel geknickt, die Entscheidung besorgt Sandro Schmid mit dem 3:0.
Über dem Seeland ziehen nach drei Spielen ohne Punkte dunkle Wolken auf. Weil Ajoie erst am Sonntag (in Davos) die dritte Partie austrägt, steht Biel mindestens für eine Nacht auf dem letzten Tabellenplatz
Fans: 9280
Tore: 6. Sprunger (Borgström) 1:0. 45. Walser 2:0. 48. Schmid (Biasca, Sörensen) 3:0. 59. Sprunger (Rathgeb, Schmid) 4:0.
Genève-Servette – Kloten 4:2
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Ein 0:3 hat Kloten am Freitag gegen die Lakers im Schlussdrittel noch gedreht. Und die Flughafenstädter liegen gegen Servette nach 40 Minuten erneut im Rückstand – diesmal mit 1:3. Eine erneute Wende bleibt allerdings aus, mehr als der Anschlusstreffer durch Wolf gelingt Kloten nicht mehr – auch weil Mayer für die Genfer mehrfach bravourös rettet und Bozon das Spiel drei Minuten vor Schluss entscheidet.
In den ersten beiden Abschnitten sind die Grenats besser. Etwas mehr als ein halbes Drittel ist bereits absolviert, als Kloten zum ersten Mal gefährlich wird. Innerhalb von nur zwei Minuten scheitern Dario Meyer und Axel Simic an Mayer. Der Servette-Goalie bewahrt die Genfer damit genauso vor dem Rückstand, wie Ludovic Waeber zuvor auf der anderen Seite. In der 14. Minute ist dann aber auch der Kloten-Goalie machtlos. Sakari Manninen behauptet sich im Slot gegen drei Verteidiger der Flughafenstädter und bringt die Scheibe im Tor unter.
Und die Grenats powern auch nach dem Führungstreffer munter weiter, müssen aber kurz nach Beginn des Mitteldrittels eine Unterzahl überstehen. Diese überstehen sie zwar ohne Probleme, doch die Klotener sind werden nun immer besser. Kurz vor Spielhälfte erzielt der sehr auffällige Dario Meyer den mittlerweile verdienten Ausgleich, nachdem er wenige Minuten zuvor bereits den Pfosten getroffen hat. Der Treffer gibt den Flughafenstädter nun noch mehr Aufwind, sie suchen die Führung. Doch der nächste Treffer fällt auf der anderen Seite. Aus dem Nichts verwandelt Bozon einen Abpraller von Waeber zum 2:1.
Kann Kloten auf diesen Nackenschlag erneut reagieren? Nein, im Gegenteil. Noch vor dem Ende des zweiten Drittels erhöht Granlund die Genfer Führung. Und als wäre dass aus Sicht der Gäste nicht schlimm genug, verletzt sich Waeber beim Gegentreffer auch noch. Davide Fadani ersetzt ihn und kommt zu seinem ersten Spiel für Kloten. Er selbst kassiert zwar keinen Gegentreffer mehr, muss jedoch von der Seitenlinie mitansehen, wie Bozon ins leere Tor trifft.
Fans: 5817
Tore: 14. Manninen (Puljujärvi, Karrer) 1:0. 30. Meyer 1:1. 33. Bozon (Sutter, Vesey) 2:1. 38. Granlund (Puljujärvi, Manninen) 3:1. 49. Wolf 3:2. 58. Bozon (ins leere Tor) 4:2.
SCRJ Lakers – Bern 2:1
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Bewegen verboten. So scheint es jedenfalls bei den Bernern in der eigenen Zone. Nach ihrem frühen Führungstreffer in Rappi beschränken sie sich aufs Minimum, was den Aktivismus rund um den Kasten von Reideborn betrifft. Die Lakers lassen die Scheibe praktisch ungestört kreisen. Rask ist unbewacht, als er Honkas Zuckerpässchen verwertet. Beim zweiten Gegentreffer sieht der SCB-Goalie zwar, dass Dünner von hinter dem Tor vors Gehäuse spielt, dennoch kann Lammer den Torhüter einfach umspielen. Berns Sportchef Diego Piceci sieht noch von allem zu wenig bei seinem Team, wie er im Pausen-Interview auf Mysports sagt.
Nach der irren Wende von Kloten vom 0:3 zum 5:3 am Vorabend hat SCRJ-Trainer Lundskog (Sd) hauptsächlich die Disziplin seiner Spieler kritisiert. 49 Strafminuten standen am Ende zu Buche, «so kann man kein Spiel gewinnen», weiss Lundskog. Zudem hat ihm nicht gefallen, wie seine Mannschaft mit dem Stress und Frust im Schlussdrittel umgegangen ist.
Gegen den SCB haben die Lakers ihre Nerven im Griff, kassieren erst vier Sekunden vor Schluss die einzige Strafe. Bern dreht erst in der Schlussphase richtig auf mit einem sechsten Feldspieler. Da kommt es erstmals zu brenzligen Situationen vor SCRJ-Tornüter Punnenovs. Davor sind die Mutzen zu ideenlos unterwegs und können keine Schippe drauflegen. Die finstere Miene des unzufriedenen SCB-Trainers Tapola am Ende des Spiels spricht Bände.
Fans: 4678
Tore: 3. Yakovenko (Ritzmann, Kindschi) 0:1. 8. Rask (Honka, Larsson) 1:1. 18. Lammer (Dünner, Larsson) 2:1.
ZCS Lions – Lugano 5:1
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Meister ZSC hat gegen Lugano wie die Tessiner nur fünf Ausländer zur Verfügung. Neben Zuzug Andreoff fehlt nun auch Grant. Der Kanadier, der vor einem Jahr sagte, dass er in der Schweiz die Faustkämpfe vermisse, weil er keinen «Tanzenpartner» finde, prügelte sich am Vorabend gegen Ajoie. Dabei schlug ihn Bösewicht Pilet nieder. Sein Zustand wird von Tag zu Tag neu evaluiert.
Auch ohne Grant gehen die Zürcher früh in Führung. Nach einem Fehlpass des neuen Lugano-Kanadiers Sgarbossa liefern Vorbereiter Malgin und Vollstrecker Frödén Massarbeit ab. Doch auch Lugano zeigt, dass es Gegenstösse ausnutzen kann. Rückkehrer Simion verwertet eine Vorlage von Thürkauf.
Emotional wird es im Mitteldrittel. Malgin federt einen präzisen Pass und Hollenstein verwertet cool, als ob er nicht erst am Vorabend sein NL-Comeback nach 500 Tagen Verletzungspause gegeben hätte. Der 35-Jährige strahlt nach seinem ersten Tor seit dem 23. April 2024 und seine Teamkollegen freuen sich mit ihm.
Danach macht aber Lugano Druck. Und Goalie Hrubec muss sein Team mehrfach vor dem Ausgleich bewahren. Im Schlussabschnitt vollendet der überragende Malgin aber seinen Assist-Hattrick. Er fängt einen Befreiungsversuch ab und bedient Balcers, der bereits sein viertes Saisontor erzielt.
Während die Lions nach drei Spielen eine weisse Weste haben, verliert Lugano zum dritten Mal, was auch dem happigen Startprogramm geschuldet ist. Bereits in Fribourg und gegen Zug zeigten die Tessiner lange eine ansprechende Leistung, trafen aber auf einen stärkeren Gegner.
Fans: 10’644
Tore: 3. Frödén (Malgin/SH) 1:0. 6. Simion (Thürkauf) 1:1. 27. Hollenstein (Malgin) 2:1. 48. Balcers (Malgin) 3:1. 53. Baltisberger (Aberg/PP) 4:1. 55. Malgin (Baechler) 5:1.
Zug – SCL Tigers 3:4 n.V.
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Sattelfest war die EVZ-Defensive in den ersten beiden Saisonspielen (3:0 gegen Bern, 2:1 gegen Lugano), und dahinter sicherte Goalie Genoni ab. Gegen die SCL Tigers sieht es nach einem passiven Start ganz danach aus, als würden die Zuger auf diesen Pfaden weiterfahren. Mit der 3:0-Führung im Rücken spielt es sich etwas geruhsamer. Doch Tigers-Dompteur Paterlini peitscht sein Team in einem Timeout an. Es zeigt Wirkung – auch weil sich Zug nach dem ersten Gegentreffer fatale Strafen leistet und das Powerplay der Emmentaler funktioniert. Mit zwei Überzahl-Treffern innert 105 Sekunden gleichen die Langnauer aus.
Die Zuger versuchen, unermüdlich zu bleiben. Doch ihnen rennt die Zeit davon und der Frust verdrängt die Geduld. Bei Star-Spieler Tatar, der aus der NHL von den NJ Devils gekommen ist, bricht er in der Verlängerung durch: Er leistet sich nach dem Bully einen Stockschlag gegen den Nacken des auf dem Eis liegenden Tigers-Topskorers Björninen und wird unter die Dusche geschickt. Den Rest der Overtime kann Langnau in Überzahl spielen und holt sich 15 Sekunden vor Ende den Zusatzpunkt.
Fans: 7157
Tore: 22. Kubalik (Tatar, Wingerli) 1:0. 32. Sklenicka (Martschini, Vozenilek/PP) 2:0. 33. Kubalik (Geisser, Moret) 3:0. 40. Pesonen (Rohrbach, Baltisberger) 3:1. 44. Mäenalanen (Kinnunen/PP) 3:2. 45. Rohrbach (Kinnunen, Mäenalanen/PP) 3:3. 65. Pesonen (PP) 3:4.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 3 | 12 | 9 | |
2 | ZSC Lions | 3 | 9 | 9 | |
3 | EV Zug | 3 | 3 | 7 | |
3 | Genève-Servette HC | 3 | 3 | 7 | |
5 | Lausanne HC | 3 | 4 | 6 | |
6 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 3 | 3 | 6 | |
7 | HC Fribourg-Gottéron | 3 | 1 | 5 | |
8 | SCL Tigers | 3 | -2 | 5 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 3 | -3 | 3 | |
10 | EHC Kloten | 3 | -1 | 3 | |
11 | SC Bern | 3 | -3 | 2 | |
12 | HC Lugano | 3 | -6 | 1 | |
13 | EHC Biel | 3 | -8 | 0 | |
14 | HC Ajoie | 3 | -12 | 0 |