Darum gehts
- SCB strebt trotz Herausforderungen weiterhin die Playoff-Qualifikation an
- Trainerwechsel brachte nicht den gewünschten Effekt, Verletzungen erschweren Fortschritte
- SC Bern verlor gegen HC Ajoie mit 4:5
Blick: Martin Plüss, wie haben Sie die Heimpleite gegen Ajoie erlebt?
Martin Plüss: Es war kein Spiel, das so gut anzuschauen war wie jenes in Fribourg (2:1 n.P., die Red.). Wie schon das letzte Heimspiel gegen Lugano. Es war ein Spiel, das wir hätten gewinnen müssen. Gegen Fribourg hatten wir ähnlich viele Verletzte, zeigten aber einen ganz anderen Auftritt.
Das macht den Auftritt gegen Ajoie erst recht unverständlich.
Richtig, in Ambri sind wir auch gut aufgetreten. Wenn man die letzten vier Spiele anschaut, waren die Auswärtsspiele gut bis sehr gut und die Heimspiele überhaupt nicht gut.
Der Trainerwechsel hatte nicht den erhofften Effekt.
Ich sagte ja auch damals, dass Jussi Tapola nicht alleine in der Verantwortung war, sondern die Organisation. In dieser Situation hatten wir uns überlegt, was wir machen sollen. Unser Ziel ist die Playoff-Qualifikation und da muss die Überzeugung her, dass wir das hinkriegen. Deshalb haben wir uns zum Trainerwechsel entschieden, was ja nicht heisst, dass damit alles gelöst ist.
Der Zürcher Unterländer Martin Plüss (48) wurde im Sommer 2023 als Sportdirektor des SC Bern verpflichtet. Er trat das Amt erst im Frühling 2024 an, war bis dahin aber in beratender Funktion tätig. Davor war er Spieleragent gewesen, nachdem er seine Aktivkarriere 2017 beendet hatte. Als Spieler bestritt er 536 Partien für den SCB, mit dem er viermal (2010, 13, 16 und 17) Meister wurde. Davor war er schon Meister mit Kloten (1995 und 96) sowie in Schweden mit Frölunda (2005) gewesen. Plüss bestritt 236 Länderspiele und war Teil des WM-Silberteams von 2013. Er ist verheiratet und dreifacher Vater.
Der Zürcher Unterländer Martin Plüss (48) wurde im Sommer 2023 als Sportdirektor des SC Bern verpflichtet. Er trat das Amt erst im Frühling 2024 an, war bis dahin aber in beratender Funktion tätig. Davor war er Spieleragent gewesen, nachdem er seine Aktivkarriere 2017 beendet hatte. Als Spieler bestritt er 536 Partien für den SCB, mit dem er viermal (2010, 13, 16 und 17) Meister wurde. Davor war er schon Meister mit Kloten (1995 und 96) sowie in Schweden mit Frölunda (2005) gewesen. Plüss bestritt 236 Länderspiele und war Teil des WM-Silberteams von 2013. Er ist verheiratet und dreifacher Vater.
Hätte es nicht einen anderen Trainer-Typ gebraucht?
Nein, wir sind schon überzeugt, dass wir mit Heinz Ehlers und Pavel Rosa die passenden Trainer gefunden haben. Jetzt kommt es den Coaches auch nicht entgegen, so fair muss man sein, dass sie aufgrund der Verletztensituation sehr wenig Handlungsspielraum haben. Ich bin weiterhin überzeugt, dass wir die Playoffs noch erreichen werden.
Wenn Sie von Playoff-Qualifikation sprechen, meinen Sie damit den Weg via Play-Ins?
In den letzten zwei Jahren hatten wir die gleiche Zielsetzung und schlossen dann mit den Rängen 5 und 3 eher über den Erwartungen ab. Jedes Jahr gab es Teams, die die Ambition hatten, in die Top 6 zu kommen, und es nicht geschafft haben. In unserer Situation ist es einfach wichtig, dass wir in die Playoffs kommen. Egal wie.
Müssen Sie nicht die Ziele neu definieren? In dieser Verfassung ist der SCB in Abstiegsgefahr.
Nein, wir müssen Lösungen finden, damit die Qualität der Auftritte konstanter und besser wird. Dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass man seine Ziele erreicht.
Wie soll es nun weitergehen? Sind Massnahmen geplant oder will man auf Geduld setzen?
Was heisst Geduld? Nein, man muss sich bewusst sein, dass die Situation ernst und schwierig ist. Man sieht es ja auch im Stadion: Es kommen nicht mehr gleich viele Leute. Wichtig ist, dass man in der richtigen Art und Weise auftritt. Und das hat nichts mit den Verletzten zu tun. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie das kann.
Sind der Tausch von Spielern oder neue Ausländer ein Thema?
Man schaut immer, was möglich ist. Aber nur etwas zu machen, damit etwas getan ist, macht keinen Sinn. Ich finde es wichtig, dass man als Klub, mit dem Trainer und den Spielern, gestärkt aus dieser Situation rauskommt. Das bedeutet auch, dass man jetzt diesen Schritt macht. Gemeinsam, aber resolut. Jeder ist in der Verantwortung. Ob verkrampft oder nicht verkrampft: Es liegt an jedem Einzelnen, eine gemeinsame Lösung zu finden und die Voraussetzung zu schaffen, dass wir unsere Ziele erreichen können.
Auf dem Transfermarkt hat der SCB auch einen schweren Stand. Ausser bei Dario Rohrbach ging man überall leer aus.
Wir sind ja nicht die Einzigen, die Spieler nicht bekommen. Wir sind auch nicht an allen interessiert, bei denen man uns den Vorwurf macht, dass wir sie nicht gekriegt haben. Aber andere Klubs sind momentan vielleicht besser aufgestellt. Trotz allem hat sich ein Dario Rohrbach für Bern entschieden. Was uns im Moment in der Wahrnehmung auch nicht hilft, ist die Tabellensituation. Die Verantwortung liegt bei uns. Es ist an uns, wieder einen Schritt nach vorne zu machen. In den letzten zwei Jahren war uns das gelungen und bis jetzt überhaupt nicht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos 2:1 | 22 | 30 | 55 | |
2 | SC Rapperswil-Jona Lakers 1:2 | 22 | 2 | 40 | |
3 | Lausanne HC 0:2 | 23 | 17 | 40 | |
4 | EV Zug | 21 | 6 | 37 | |
5 | Genève-Servette HC 1:3 | 22 | -7 | 36 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | 11 | 35 | |
7 | ZSC Lions 0:0 | 22 | 14 | 35 | |
8 | HC Lugano 3:1 | 21 | 10 | 34 | |
9 | EHC Biel 1:1 | 21 | 2 | 28 | |
10 | SCL Tigers | 21 | -5 | 27 | |
11 | EHC Kloten 2:0 | 22 | -11 | 27 | |
12 | SC Bern 0:0 | 21 | -11 | 23 | |
13 | HC Ambri-Piotta 1:1 | 22 | -25 | 23 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -33 | 11 |