Darum gehts
- Lakers feiern besten Saisonstart. Tanner Fritz massgeblich am Aufschwung beteiligt
- Fritz spielte kurzzeitig in kanadischer Senioren-Liga nach Hüft-Operation
- 34-jähriger Kanadier führt interne Plus-Minus-Statistik mit plus 13 an
Die Lakers zelebrieren den besten Saisonstart der Geschichte. Massgeblich am Aufschwung beteiligt: der erstarkte Tanner Fritz. Denn letzte Saison hat der Kanadier noch keine so auffällige Duftmarke hinterlassen. Der Grund: Der Stürmer ist von Rappi nur wenige Monate nach einer Operation verpflichtet worden, Hüft-Probleme haben ihm schon das Jahr zuvor vermiest. Dennoch gehen die Lakers das Risiko ein, denn Center gibts mitten in der Saison nicht haufenweise auf dem Markt.
Im letzten Dezember trifft er am Obersee ein und sammelt erste Spielpraxis am Spengler Cup, das Team Canada lässt Fritz in Davos ran. Sein erster Auftritt für seine Nation. Denn die plötzlich steile Karriere des 34-Jährigen läuft übers College-Hockey, von wo er 2016 als nicht gedrafteter Spieler den Weg in die AHL (Bridgeport) und ein Jahr später in die NHL (NY Islanders) einschlägt.
Wo er vor seinem Wechsel zum SCRJ gespielt hat? Da muss man zweimal hinschauen, um es wirklich zu glauben: in der kanadischen Senioren-Liga NorthPHL bei den Falher Pirates. Darauf angesprochen, muss Fritz schmunzeln. Denn für sein Kurz-Engagement von drei Spielen gibts natürlich einen guten Grund: «Nach meiner Hüft-Operation durfte ich bei den Pirates mittrainieren. Es ist meine Heimatstadt, viele meiner Jugendfreunde spielen in diesem Team.» Er schliesst sich ihnen an, um nach der Verletzung und Reha in Form zu kommen.
Der Anruf aus Rappi vom damaligen Sportchef Janick Steinmann ist für Fritz ein Glücksfall. Die Saison davor spielt er in der KHL bei Dinamo Minsk in Belarus. «Eigentlich hätte ich dort einen Zweijahresvertrag gehabt», erzählt der Kanadier, «aber als ich von meinem anstehenden Eingriff an der Hüfte erzählte, wurde dieser einfach aufgelöst. Ich dachte: Vielen Dank auch.» Fritz geht nach Falher in der Provinz Alberta zurück. In dem Örtchen mit etwas über 1000 Einwohnern, das bekannt ist für seinen Honig und die grösste Bienen-Holzfigur der Welt, ist er aufgewachsen. «Dass Rappi mich wollte, war mein grosses Glück.»
Obwohl er, wie er rückblickend selbst sagt, noch nicht hundertprozentig fit gewesen ist letzte Saison, wird der Vertrag des vielseitigen Stürmers bereits im Februar um ein Jahr verlängert, weil er sein Können andeutet. Seit drei Wochen trumpft nun die Linie mit Fritz, Tyler Moy und Jonas Taibel auf. «Obwohl wir drei gelernte Center in einer Linie sind, haben wir die richtige Chemie schnell gefunden.» Derzeit führt er die interne Plus-Minus-Statistik mit plus 13 an und ist der drittbeste Skorer des Teams hinter Moy und Malte Strömwall. Aus dem Notnagel ist eine Teamstütze geworden.