Darum gehts
- Schweizer Sporttalente trainieren am Talent Treff in Tenero
- Nico Fuchs entdeckte Volleyball durch Anime-Serie und trainiert in Nationalliga A
- 1000 junge Athleten aus über 20 Sportarten nehmen am Programm teil
Marco Odermatt, Wendy Holdener, Noè Ponti und Giulia Steingruber gehören zu den grössten Namen im Schweizer Sport. Doch auch sie haben klein angefangen und trainierten in ihrer Jugend am Talent Treff in Tenero. In diesem Jahr erhalten wieder rund 1000 Schweizer Sporttalente die Möglichkeit, während einer Woche auf dem modernen Trainingscampus unter besten Bedingungen zu trainieren.
Einer davon ist der Volleyballer Nico Fuchs (18). Erst mit 16 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für den Sport, heute zählt er zu den besten zwölf seines Jahrgangs.
Durch einen Zeichentrickfilm zum Volleyball
«Ich habe es noch nicht so richtig realisiert», sagt das junge Talent im Gespräch mit Blick. Zum Volleyball kam er eher zufällig – durch seine Freunde: «Sie haben die Anime-Serie ‹Haikyu!!› geschaut.» In der japanischen Zeichentrickserie dreht sich alles um Volleyball – also beschloss die Freundesgruppe, den Sport selbst auszuprobieren. Fuchs war sofort fasziniert und stieg kurze Zeit später bei der Talent Group des TSV Jona ein.
Zuvor hatte der 1,88 Meter grosse Teenager zehn Jahre lang Kunstturnen betrieben. «Ich wurde dann zu gross für den Sport», erklärt der Schwyzer. Die Entscheidung fiel auf Volleyball und heute darf er erste Erfahrungen in der Nationalliga A bei Jona sammeln.
«Wie im Schullager»
Zweimal jährlich lädt Swiss Olympic junge Sportlerinnen und Sportler im Alter von 10 bis 18 Jahren aus über 20 verschiedenen Sportarten ein. Von Rudern über Tennis bis hin zum Kunstturnen ist alles vertreten. Fuchs schätzt den Vergleich mit anderen jungen Athleten: «Man sieht, wo man vom Niveau her steht.» Neben dem täglichen Training werden zahlreiche Workshops zur Dopingprävention, zur Ethik im Sport sowie zur Sportpsychologie angeboten.
Für die Jugendlichen ist es auch eine Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. «Es ist wie im Schullager», sagt Fuchs. In der Freizeit geniessen die Teilnehmenden das Leben auf dem weitläufigen Campus, spielen gemeinsam Spiele oder kühlen sich im Lago Maggiore ab.
Lehre als Hochbauzeichner
Auch für die Ausbildung ist Zeit eingeplant. Fuchs macht parallel eine Lehre als Hochbauzeichner. Sein Arbeitgeber unterstützt ihn in seiner sportlichen Laufbahn: Der 18-Jährige arbeitet im 80-Prozent-Pensum, um jeweils rechtzeitig ins Volleyballtraining zu kommen.
Sein nächstes Ziel ist ein Stammplatz in der NLA. Dafür müsste er sein Arbeitspensum allerdings weiter reduzieren. Aber Fuchs träumt auch schon grösser: «Ein langfristiges Ziel ist es, in der Schweizer Nati zu spielen und irgendwo im Ausland zu spielen.» Vielleicht ist er ja tatsächlich einer der Stars von morgen.