David B. soll Rinor T. (†43) in Dietikon ZH niedergestochen haben – Mitbewohner geschockt
«Überall war Blut, viel Blut»

In Dietikon ZH wurde ein 43-jähriger Kosovare in seiner Wohnung tödlich niedergestochen. Ein Ugander (56) wurde als mutmasslicher Täter am Bahnhof festgenommen. Die Polizei ermittelt zu Tathergang und Motiv. Blick sprach mit der Opferfamilie und dem dritten Mitbewohner.
Publiziert: 04.05.2025 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2025 um 18:06 Uhr
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Der Tatverdächtige David B. Der Ugander soll seinen Mitbewohner erstochen haben.
Foto: persönlich

Darum gehts

  • 43-jähriger Kosovare in Dietikon erstochen. 56-jähriger Ugander als Verdächtiger festgenommen
  • Opfer wurde in seiner Wohnung gefunden, starb trotz Reanimationsversuchen
  • Vorfall ereignete sich kurz nach 23 Uhr, Motiv noch unklar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Schock am Freitagabend in einem Quartier in Dietikon ZH: Die Polizei wurde kurz nach 23 Uhr alarmiert. Ein Mann sei niedergestochen worden. Bei Ankunft der Einsatzkräfte fanden diese einen 43-jährigen Kosovaren schwer verletzt in seiner Wohnung vor.

Trotz sofortiger Reanimationsversuche durch Polizei und Sanitäter verstarb der Mann an seinen schweren Verletzungen. Nach ersten Erkenntnissen wurde das Opfer mit einem Messer tödlich verletzt. Die Kantonspolizei Zürich konnte kurze Zeit später am Bahnhof Dietikon einen 56-jährigen Ugander als mutmasslichen Täter festnehmen.

Die genauen Umstände der Tat sowie das Motiv sind derzeit noch unklar. Nur so viel: Der Täter ist ein Mitbewohner des Opfers gewesen. Das hat die Kantonspolizei Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitgeteilt. Blick-Recherchen zeigen nun: Beim Opfer handelt es sich um Rinor T.*, beim Tatverdächtigen um David B*.

Mitbewohner in Hotel ausquartiert

Der dritte Mitbewohner ist Yusuf Y.* (47). Blick konnte am Sonntag mit ihm sprechen. Am Freitag sei er von den Rufen des Opfers aufgewacht. «Er schrie Hilfe, Hilfe», erinnert sich Y. Er habe aus dem Fenster geschaut, da habe er den Ugander wegrennen und in das Tram einsteigen sehen. «Dann ging ich in die Wohnung, überall war Blut. Viel Blut. In der Küche, im Gang. Die Türe zum Zimmer des Opfers war abgeschlossen», sagt Y. Später sei die Polizei eingetroffen.

Nur eine Stunde vorher hatte er mit dem späteren Opfer über einen Streit diskutiert. Rinor T. sei wütend auf David B. gewesen. «Ich sagte ihm, er soll jetzt ruhig bleiben. Wir würden zu Dritt über die Sache reden.»

Der Streit sei aber eskaliert. Yusuf Y. steht unter Schock. Er sagt: «Ich wurde in ein Hotel ausquartiert. Am Montag soll ich zurück. Es geht mir noch nicht gut. Das wird schwierig.»

«Er hatte uns von kleineren Streitigkeiten erzählt»

Blick sprach auch mit der Familie von Rinot T. Die Angehörigen sind geschockt. Sie haben zwar von kleineren Streitigkeiten gehört, von der tödlichen Eskalation aber sind sie überrascht worden. Warum der Mitbewohner von T. mit einem Messer auf ihn losgegangen ist, können sie sich nicht erklären.

«Er hatte uns von kleineren Streitigkeiten erzählt. Er ist im letzten Lehrjahr zum Karrosseriespengler. Er beschwerte sich, dass der mutmassliche Täter bis spät in die Nacht laut Musik hörte. Und er musste zur Arbeit und für die Prüfungen lernen», so die Angehörigen zu Blick.

«Er kam manchmal auf einen Schwatz vorbei»

T. habe einfach das Pech gehabt, mit so Mann zusammengewohnt zu haben. T. habe mehrmals die Polizei angerufen, wegen Störung der Nachtruhe, sagt die Familie. Es habe sich aber nichts geändert. Und jetzt ist T. tot. «Er war ein sehr cooler Typ, total lieb und korrekt. Er hatte nichts mit Drogen zu tun.» Er habe hart gearbeitet, wollte sich weiterbilden, mehr aus sich machen.

Den mutmasslichen Täter kennt die Opferfamilie nicht.

T. wohnte gut vier Jahre in der Dreier-WG. Nachbarn und auch der Besitzer des nahegelegenen Pizzakuriers kennen ihn. Ein Pizzakurier zu Blick: «Wir mochten ihn sehr. Er kam manchmal auf einen Schwatz vorbei. Er war ein sehr netter Nachbar.»

* Name geändert

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