Darum gehts
- Bewohner von Blatten VS mussten Wohnungen wegen Murgang verlassen
- Wanderwege wegen Felssturz gesperrt, weitere Abbrüche möglich
- Murgang kam 500 Meter oberhalb des Flusses Lonza zum Stillstand
Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Blatten VS im Lötschental haben am Samstagabend ihre Wohnungen verlassen müssen. Grund dafür war ein in den vergangenen Tagen abgegangener Murgang.
Die Evakuation sei von den kantonalen Behörden angeordnet worden, wie Gemeinderat Reto Kalbermatten gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Weitere Informationen sollen am Sonntag um 14 Uhr bekannt gegeben werden, wie Kalbermatten erklärte.
Auch Wanderwege gesperrt
Ein Felssturz im Gebiet des «Kleinen Nesthorns», der auch einen Teil des Birchgletschers mitriss, habe vor einigen Tagen einen Murgang ausgelöst. Dieser sei von der Grösse einer kleinen Lawine gewesen und rund 500 Meter oberhalb des Flusses Lonza ausserhalb des Dorfes zum Stillstand gekommen.
Bereits zuvor hatten die Behörden wegen des Felsabbruchs gemäss eigenen Angaben zwei Wanderwege gesperrt. Die Wege «Blatten zur Bietschhornhütte» und «Brunnmattä zur Brücke Hehstäg/Ried» bleiben bis auf Weiteres gesperrt, schrieb die Gemeinde Blatten in einem Communiqué.
Lage bleibt ernst
Nach dem Fels- und Gletscherabbruch seien Experten zum Schluss gekommen, dass weitere Abbrüche und Murgänge nicht ausgeschlossen werden können, hiess es im Communiqué weiter. Grund dafür könnte die anstehende Schneeschmelze ab einer Höhe von 2500 Metern sein.
Über die Nacht sei die Lage ruhig geblieben, teilte Matthias Ebener, Informationschef des Regionalen Führungsstabes Lötschental, am Sonntag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Es habe keine Veränderungen gegeben. Um das gefährdete Gebiet zu überwachen, seien Beobachtungsposten eingerichtet worden.
Die Strasse zwischen Ried und Blatten war in der Nacht auf Sonntag gesperrt. Am Morgen wurde sie wieder «unter Beobachtung des Gefahrengebiets» freigegeben. Wie der regionale Führungsstab Lötschental am Sonntagnachmittag mitteilt, bleibt die Lage ernst. Nach wie vor bleibe konkrete Bergsturzgefahr bestehen.