Das Wichtigste zur Lage in Blatten
Das musst du zur Lage in Blatten VS wissen. Blick hat die wichtigsten Artikel hier für dich zusammengefasst.
Blick vor Ort
Blick-Reporter war da, als Blatten verschüttet wurde
Blick-Reporterin fliegt mit Air Zermatt über Schuttkegel
Diese Szenarien sind jetzt in Blatten möglich
Betroffener berichtet über Zerstörung seines Hauses
Blattner Koch nach Gletscherabbruch den Tränen nahe
Service und Einordnung
Experte erklärt, wie Blatten wieder aufgebaut werden soll
Kommt die Flutwelle? Experte ordnet die Szenarien ein
«Corona-General» führt die Armee im Blatten-Einsatz
Wer zahlt für die Schäden in Blatten?
Gefahrenkarte: Hier sind Schweizer Häuser am meisten bedroht
Lonza fliesst mittlerweile über die gesamte Länge des Schuttkegels
Die Lonza, die mittlerweile über die gesamte Länge des Schuttkegels fliesst, füllt den vorsorglich entleerten Stausee in Ferden erneut auf, schreibt der Kanton Walliis in einer Medienmitteilung. Aufgrund der hohen Sedimentkonzentration im Wasser ist ein Turbinieren – die Nutzung des Wassers zur Stromerzeugung durch eine Turbine in einem Wasserkraftwerk – nicht mehr möglich. Angesichts dieser Situation hat der Staatsrat den Betreiber des Kraftwerks in Ferden angewiesen, das Grundablasssystem bedarfsgemäss zu öffnen. Diese kontrollierte Massnahme ermöglicht den Abfluss des Wassers in die Lonza.
Die betroffene Zone sowie der See, der Fluss und der Stausee Ferden werden laufend überwacht. Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Messgeräte installiert. Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. Die Lage wird vom kantonalen Führungsorgan im engen Austausch mit den verantwortlichen regionalen Führungsstäben und dem Kraftwerkbetreiber laufend beurteilt.
Neue Lage in Blatten VS soll rasch kartografiert werden
Der Bund unterstützt die Helferinnen und Helfer in Blatten VS mit aktuellen Luftaufnahmen. Das Bundesamt für Landestopografie führte zu diesem Zweck am Freitag einen weiteren Flug durch.
Erste dabei gemachte Aufnahmen seien bereits veröffentlicht, teilte Swisstopo, das Bundesamt für Landestopografie, am Freitag in einem Communiqué mit. Ziel sei, das Naturereignis im Lötschental möglichst rasch zu dokumentieren.
Gemeindepräsident schildert Stimmungswechsel in der Bevölkerung
Nach der Medienkonferenz am Nachmittag hat sich Blattens Gemeindepräsident Matthias Bellwald im Gespräch mit Blick erneut geäussert. Angesprochen auf seine «Ground Zero»-Aussage sagte er: «Wir müssen den Leuten eine Perspektive und eine Zukunft geben. Die Leute sind heimatverbunden, die lieben das Lötschental, die lieben Blatten.» Die Verarbeitung der Geschehnisse brauche Zeit.
Bellwald zeigte sich über die wirtschaftlichen Folgen der Naturkatastrophe besorgt. «Wir haben die Hälfte der Betten verloren», sagt er mit Blick auf Hotels und Ferienwohnungen. «Die Landwirtschaft läuft auf dem Zahnfleisch», ergänzte er.
Gemeindepräsident ist selbst evakuiert
Er betonte die Wichtigkeit, den Betroffenen im Lötschental Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Es sei wichtig, dass die Blattnerinnen und Blattner Unterstützung spüren. «Sie werden das Tal im Herz behalten», ist Bellwald überzeugt. Er sei selbst evakuiert.
Der Gemeindepräsident berichtete von einem Stimmungswechsel. Er habe zu Beginn des Naturereignisses eine ohnmächtige, niedergeschlagene Bevölkerung erlebt. Zuletzt, als von Bellwald die Zukunft skizziert wurde, hätten die Leute aber geklatscht. Die Leute würden an die «Vorwärtsstrategie» für die Gemeinde glauben.
Wasser aus dem See in Blatten fliesst über den Schuttkegel
Das nach dem Bergrutsch hinter dem Schuttkegel in Blatten VS gestaute Wasser hat am Freitagnachmittag den oberen Rand des Kegels überstiegen und begann mit dem Abfliessen. Zunächst kam es nicht zu Überschwemmungen weiter unten im Lötschental. Das abfliessende Wasser begann den Informationen zufolge, sich einen eigenen Weg durch den das Bergsturzgemenge zu bahnen. «Auf den Geröllhalden bilden sich Bäche und kleine Seen», sagte Guillaume Favre-Bulle, der Leiter der Zelle für geologische Gefahren beim Dienst für Naturgefahren des Kantons Wallis auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Wassermenge sei aktuell begrenzt.
Der Walliser Kantonsgeologe Raphaël Mayoraz erklärte am Morgen im Westschweizer Radio RTS, dass die aktuelle Situation ein recht günstiges Szenario darstelle. Das Wasser suche sich den Weg durch den auf rund 2,5 Kilometern liegenden Schutt des Murgangs nach dem Gletscherabbruch vom Mittwochnachmittag. So würden langsam Kanäle entstehen. Bis sich der Fluss Lonza allerdings ein neues stabile Bett ausgewaschen habe, dürfte es allerdings dauern.
Der dabei auf natürliche Weise zu Stande gekommene Wasserabfluss kann gemäss Mayoraz das Katastrophenszenario einer Flutwelle oder Wasserwalze durch den hinter dem Schutt aufgestauten Fluss verringern. Dabei können sich aber auch Wassersäcke bilden. Unabdingbar sei darum weiterhin, die Lage genau zu beobachten. Die Gefahren seien keineswegs gebannt, warnte der Geologe. Die Behörden prüfen auch, ob sich das Wasser abpumpen lässt. Wegen der hohen Instabilität im Gelände sind derzeit Einsätze direkt vor Ort allerdings zu gefährlich und damit unmöglich. Die Armee steht mit Pumpen und anderem schweren Gerät bereit.
Nach Angaben des kantonalen Führungsorgans ist der Stausee in Ferden vollständig entleert. Er kann bis zu 1,6 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Das Fassungsvermögen des Stauwerks in der Nachbargemeinde von Blatten war vergangene Woche vorsorglich erhöht worden. Die Behörden sind weiterhin in Alarmbereitschaft und die Gemeinden unterhalb des Bergsturzes im Lötschental und auch auch im Rhonetal bereiten sich auf den Ernstfall vor. In Gampel und Steg werden Dämme errichtet.
Die Bevölkerung ist angewiesen, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Dörfer im Lötschental und an der Mündung der Lonza in die Rhone müssen damit rechnen, wochenlang mit dem gepackten Koffer bereit zu stehen, wie Mayoraz weiter erklärte.
Partnergemeinde Köniz sagt Blatten Unterstützung zu
Im bernischen Köniz ist die Betroffenheit nach dem verheerenden Unglück im Lötschental gross, denn der Ort ist seit 1965 Partnergemeinde von Blatten. Die Könizer Behörden haben Blatten ihre Hilfe zugesichert.
Die Gemeinde könne Blatten in den nächsten Wochen und Monaten zur Verfügung stehen und habe sich entsprechend organisiert, schreibt der Gemeinderat des Berner Vororts in einer Mitteilung vom Freitag. «Die Gemeinde steht zur Verfügung, sobald Bedarf besteht und klarer wird, was die Menschen von Blatten und die Einsatzkräfte an Unterstützung effektiv benötigen», heisst es in der Mitteilung dazu.
In Köniz gingen nach Angaben des Gemeinderats zahlreiche Rückmeldungen aus der Bevölkerung ein. Die Betroffenheit sei gross. Den von der Katastrophe betroffenen Menschen wünscht die Gemeinde Köniz viel Kraft in dieser schwierigen Zeit des Schocks und der grossen Ungewissheit.
Bundespräsidentin im Armee-Helikopter auf Rundflug über Unglücksort
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter ist am Freitag auf Visite im Lötschental, um sich ein Bild der Lage zu machen. Bilder zeigen die Magistratin in einem Armee-Helikopter beim Flug über dem Gebiet. Um 16 Uhr wird Keller-Sutter dann noch eine Medienkonferenz in der Turnhalle in Ferden abhalten, ehe sie am Abend wieder nach Bern zurückkehrt.
Zürcher Zivilschützer sollen in Blatten VS mithelfen
Der Kanton Zürich will Zivilschützer ins Wallis schicken, um bei der Bewältigung des Bergsturzes in Blatten zu helfen. «Der Kanton Zürich ist parat zum Helfen», sagte Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos) am Freitag.
«Wir sind sehr betroffen von dem, was im Lötschental passiert. Selbstverständlich bieten wir unsere Hilfe an», sagte Fehr dem «Regionaljournal Zürich-Schaffhausen» von Radio SRF.
Wie viele Zivilschützer in den Kanton Wallis einrücken werden, ist noch offen. Die Walliser Behörden und ihr Krisenstab müssten zuerst sagen, was sie benötigen würden, sagte Fehr.
Bundespräsidentin im Lötschental eingetroffen
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter ist wie angekündigt am Unglücksort eingetroffen. Mit einem Helikopter der Armee wird sie zu einem Erkundungsflug aufbrechen, um sich einen Überblick über die Lage im Katastrophengebiet zu machen.
Kapo bestätigt: Vermisster Blattner war Schafhalter
Wie die «Basler Zeitung» berichtet, handelt es sich bei dem im Katastrophengebiet vermissten Mann um einen Schafhalter (64). Der Blattner wollte sich nach Angaben der Kantonspolizei Wallis um seine Tiere kümmern, als der Gletscherabbruch ihn überraschte. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen.
Das Blatt hat zudem von Matthias Ebener, Sprecher des Regionalen Führungsstabs im Lötschental, bestätigt bekommen, dass sich zum Zeitpunkt des Gletscherabbruchs noch viele Tiere auf den Weiden rund um Blatten befunden haben. «Sie wurden vom Bergsturz verschüttet», teilte Ebener mit. Wie viele Tiere betroffen sind, ist unklar. «Sie befanden sich an Orten, die nicht zum Evakuationsperimeter gehörten», sagte Ebener.
Der Felssturz hat sich auf einer viel grösseren Fläche ausgebreitet, als die Behörden erwartet haben. Auf einem in den sozialen Medien verbreiteten Video ist zu sehen, wie mehrere Schafe von einer riesigen Staubwolke verschluckt werden.
Interaktives Vorher-Nachher-Bild aus Blatten
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