Darum gehts
- Trump-Zölle schockieren die Schweiz. Neuenburger entwickelt Verhandlungssimulator.
- KI-Trump fordert Offenlegung von Bankgeheimnissen und besseren Zugang zu Medikamenten
- Echtes Gespräch von Karin Keller-Sutter mit Trump dauerte über 30 Minuten und wurde zunehmend angespannter
Der Zollhammer von US-Präsident Donald Trump (79) hat die Schweiz geschockt. Auch eine Woche nach der Ankündigung, die uns am Nationalfeiertag kalt erwischte, ist eine Einigung nicht in Sicht.
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61) soll bei einem Telefonat am 31. Juli mit Trump laut einem Bericht der «Sonntagszeitung» ein Fiasko erlebt haben. Trump fühlte sich laut seinem Umfeld von Keller-Sutter «oberlehrerhaft» behandelt. Während des mehr als 30 Minuten dauernden Gesprächs wurde der Republikaner immer ungehaltener. Zum Schluss soll aus Trumps Entourage eine SMS an Seco-Chefin Helene Budliger Artieda (60) gegangen sein – mit einer klaren Warnung: Das Gespräch sofort abbrechen, sonst drohe die Lage vollends zu eskalieren.
Verhandeln mit Trump – über Whatsapp
Möglicherweise hätte Keller-Sutter etwas zusätzliche Erfahrung im Verhandeln mit Donald Trump nicht geschadet. Genau da setzt der Trump-Simulator des Neuenburgers Stéphane Fallet an – wenn auch nur scherzhaft. «Arcinfo» berichtete zuerst über den Simulator.
Seit 15 Jahren berät Fallet Unternehmen zu künstlicher Intelligenz. «Diskutieren Sie mit Präsident Trump über Zölle.» So lautet das Versprechen seiner Online-Anwendung namens «Talk-to-trump», die es ermöglicht, ein Gespräch mit einem KI-Bot zu simulieren, der mehr oder weniger die Persönlichkeitszüge des US-Präsidenten nachahmt. Gelingt es mir, einen Deal abzuschliessen?
Blick macht den Test
Mit einem «Let's make this conversation great» begrüsst mich KI-Trump nach der Anmeldung. Ich verschwende keine Zeit und komme direkt zum Punkt. Unter welchen Bedingungen würde der US-Präsident die Zölle wieder abschaffen, frage ich.
«Schauen Sie, die Schweiz ist ein schönes Land – ich liebe die Schweizer, tolle Leute!», beginnt die Trump-KI. «Aber sie haben uns jahrelang mit ihren Handelsabkommen ausgenutzt. JAHRELANG!» Der Bot übernimmt Trumps typische Schreibweise, die für ihn wichtigsten Punkte werden in Grossbuchstaben betont. Das kennt man auch vom echten Trump und seinen Truth-Social-Posts.
«Was bekommen wir dafür?»
Ähnlich wie das Original kommt die KI also mitunter krawallig daher. «Die 39 Prozent Zölle sind erst gestern in Kraft getreten – das passiert, wenn man nicht richtig mit Trump verhandelt.» Dann fragt Tech-Trump, was wir Schweizer anbieten würden, um das Vertrauen der Amerikaner zurückzugewinnen. Mit einer Rückfrage habe ich nicht gerechnet, wurde noch kälter erwischt als der Bundesrat.
Was er sich denn wünschen würde, frage ich zurück. Er wolle ECHTE Taten sehen, nicht nur Worte, antwortet der KI-Republikaner. Er möchte, dass die Schweiz Bankgeheimnisse offenlegt, die Steuerbetrügern helfen, oder einen besseren Zugang zu Medikamenten gewährleistet. «Die Schweizer verdienen MILLIARDEN mit Amerika, aber was bekommen wir dafür zurück? Nicht viel», wettert er.
Gespräch dreht sich immer wieder um eine Frage
Man merkt, auch der simulierte Trump bleibt hartnäckig und schwierig zu überzeugen. Ich versuche, den Zollsatz zu drücken, indem ich auf andere Länder verweise, die weniger Zölle zahlen. Doch er geht gar nicht auf die anderen Länder ein. Stattdessen soll ich zugeben, dass die Schweiz Amerika schlecht behandelt habe und es «ein Problem gibt». Ein Verhandlungserfolg sieht anders aus.
Erneut frage ich nach, was Trump von der Schweiz erwartet. Wieder geht es um Medikamente, das Bankgeheimnis, «vielleicht sogar die schönen Uhren». Ich merke, ohne schmerzhafte Zugeständnisse wird es nicht gehen – und gebe vorerst auf.
Letztlich dreht sich das Gespräch immer wieder um eine Frage: Was kann die Schweiz Trump anbieten? An dieser Stelle merkt man dem Simulator zwar an, dass er eine KI ist. Und doch: Die ständigen Versuche, mich in seinen Argumentationsstrudel zu ziehen, um Zugeständnisse zu erzwingen, dürften beim echten Trump ähnlich ablaufen, kann ich mir vorstellen. Ich bekomme Respekt vor der Herausforderung, vor der Karin Keller-Sutter und der Bundesrat stehen.
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