Unser Land ist besonders anfällig
Die folgenschwersten Bergstürze in der Schweiz

Die Schweiz ist aufgrund ihrer Geologie besonders anfällig für Naturgefahren wie Berg- und Felsstürze. Eine Übersicht zeigt die folgenschwersten Ereignisse.
Publiziert: 20.05.2025 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2025 um 09:12 Uhr
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Die Situation in Blatten hält das Wallis derzeit in Atem.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Schweiz anfällig für Naturgefahren wie Bergstürze
  • Bergsturz von Bondo 2017: Drei Millionen Kubikmeter Gestein, acht Todesopfer
  • Goldau 1806: Grösste Naturkatastrophe der Schweiz mit 457 Todesopfern
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Aufgrund ihrer geologischen Bedingungen und Topografie ist die Schweiz besonders anfällig für Naturgefahren wie Bergstürze. Hier eine Übersicht über die folgenschwersten Fälle in der Schweiz.

1

Bergsturz von Bondo

Im Bündner Bergdorf Bondo im Bergell kam es am 23. August 2017 zu einem der grössten Bergstürze in der Schweiz. Über drei Millionen Kubikmeter Gestein lösten sich vom Piz Cengalo – das Volumen von etwa 3000 Einfamilienhäusern. Die Gesteinsmassen wälzten sich als Murgang bis ins Bergeller Haupttal, erreichte das Bergdorf Bondo. Dieses entging dank Schutzeinrichtungen knapp der Zerstörung. In den nächsten Tagen folgten weitere Stürze und Murgänge. Am Piz Cengalo kamen acht Menschen ums Leben. Total wurden ein Dutzend Häuser zerstört, mehrere beschädigt. Für fast zwei Monate mussten rund 150 Menschen evakuiert werden.

2

Felssturz A2

Bei einem Felssturz auf die A2 im Kanton Uri starben im Mai 2006 zwei Personen aus Deutschland. Sie waren mit ihrem Auto unterwegs. 

3

Verbindung zwischen Walliser Dörfern zerstört

Im Mai 2005 zerstörte ein Erdrutsch die einzige Talstrasse zwischen den Walliser Dörfern Gondo VS und Zwischenbergen VS. Rund zwei Jahre vorher hatte ein Felssturz eine Schutzgalerie an der Grossen-St.-Bernhard-Strecke durchschlagen. Ein 18-jähriger Autofahrer starb.

4

Zahlreiche Steinschläge im Sommer 2003

Die grosse Hitze liess den Permafrost in den Alpen abschmelzen. Es kam zu zahlreichen Steinschlägen und Erdrutschen, mehrere Alpinisten wurden getötet. Am Matterhorn kam es zu einem grossen Felsabsturz.

5

Ganze Familie kommt im Appenzell ums Leben

Nach einem Felssturz in St. Niklaus VS wurden im Oktober 2002 rund 110 Einwohner evakuiert. Im Kanton Appenzell Ausserrhoden starben ein Elternpaar und ihr Sohn nur wenige Wochen zuvor. Ihr Haus wurde von den Erdmassen verschüttet.

6

Dreizehn Menschen sterben am Simplon

Ein Murgang riss im Oktober 2000 Teile des Dorfes Gondo VS am Simplon mit sich – 13 Menschen kamen ums Leben. Oberhalb Grindelwald BE kamen im selben Herbst ein Schweizer Bergführer und zwei US-amerikanische Touristen ums Leben.

7

Kind auf Wanderweg von Felsbrocken getroffen

In der Bieler Taubenlochschlucht wurde am 15. August 1998 ein deutscher Junge auf dem Wanderweg von herabfallenden Felsbrocken getötet, drei weitere Kinder wurden verletzt.

8

Bergsturz in Randa VS

Randa VS wurde im Frühling 1991 durch mehrere Bergstürze von der Umwelt abgeschnitten. 30 Millionen Kubikmeter Gestein donnerten 1991 bei drei aufeinanderfolgenden Rutschen ins Tal. Häuser und Ställe wurden zerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden.

9

Bündner Heim von Gesteinsmaterial überrascht

18 Heimkinder wurden am 10. April 1939 Opfer eines Bergsturzes bei Fidaz in Flims in Graubünden. 720'000 Kubikmeter Fels hatten sich vom Flimserstein gelöst.

10

Bergsturz Goldau – 457 Tote

Der Bergsturz von Goldau SZ gilt als die grösste Naturkatastrophe der Schweiz nach dem Erdbeben von Basel 1356. Am 2. September 1806 rauschten 40 Millionen Kubikmeter Gestein vom Rossberg in die Tiefe und zerstörten die Dörfer Goldau, Röthen sowie Teile von Buosingen und Lauerz. Am Lauerzersee entstand eine meterhohe Flutwelle. 457 Menschen kamen ums Leben.

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