Test zeigt
Jugendliche kommen online leicht zu Alkohol und Tabakprodukten

Jugendliche Online-Testkäufer erhalten ohne Probleme Spirituosen, Bier, Wein und Tabakprodukte. Das haben Testkäufe im Kanton Aargau gezeigt. Bei den physischen Testkäufen schnitten die Verkaufsstellen nach Angaben der Behörden besser ab.
Publiziert: 20.08.2025 um 09:44 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
Jugendliche können im Kanton Aargau an Kiosken unter anderem Bier kaufen. Der Online-Handel hält die Jugendschutzbestimmungen überhaupt nicht ein, wie Testkäufe zeigen. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI
KEYSTONE-SDA_Quadrat_pos.jpg
Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Bei keinem der im Aargau vorgenommenen 15 Testkäufen habe der Online-Händler die Jugendschutzbestimmungen vollständig eingehalten, teilte das kantonale Departement Gesundheit und Soziales (DGS) am Mittwoch mit.

Die Auswertung der Testkäufe von Alkohol im Online-Handel zeige, dass Handlungsbedarf bestehe und die eingesetzten technischen Mittel zur Altersidentifikation nicht ausreichten, um den Jugendschutz zu gewährleisten.

Die Jugendlichen gaben ein falsches Geburtsdatum an oder bestätigten durch ein Kreuzchen, dass sie das notwendige Mindestalter erreicht hatten. Der unerlaubte Verkauf von Alkohol und Tabak an minderjährige Jugendliche sei ein Problem, heisst es im Jahresbericht zur Testkampagne.

In physischen Verkaufsstellen fanden von Februar bis Dezember 2024 insgesamt 271 Testkäufe von Spirituosen, Bier/Wein und Tabakprodukten statt. Die Testkäufe der 14- bis 17-Jährigen in 41 Gemeinden betrafen Restaurants, Grossverteiler, Detailhändler, Take-Aways, Tankstellenshops, Kioske, Events/Feste sowie Bars.

Die Ergebnisse der Testkäufe zeigen gemäss DGS über alle Substanzen eine Abnahme der Fehlverkaufsquoten seit dem Jahr 2021. Bei 54 Testkäufen, die vor Ort in Verkaufsstellen, Restaurants oder Bar stattfanden, gelangten Minderjährige demnach an Alkohol oder Tabak.

Am leichtesten kamen die Jugendlichen an Bier und Wein. Vor allem Restaurants und Grossverteiler erfüllten den Jugendschutz nicht, hiess es. Das Blaue Kreuz und die Regionalpolizeien hätten die Ergebnisse der Testkäufe jeweils mit den Verkaufsstellen besprochen und sie für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sensibilisiert.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen