Studie der Uni Zürich
Wie die eigene Ernährung zum Jungbrunnen werden kann

Eine Studie der Universität Zürich zeigt: Ballaststoffreiche Kost und antioxidative Lebensmittel verlangsamen die Gefässalterung. Der Verzehr von phenylalanin-reichen Produkten wie rotem Fleisch sollte hingegen eingeschränkt werden.
Publiziert: 28.05.2025 um 13:18 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2025 um 18:35 Uhr
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Gesunder Darm, gesunde Gefässe: Die neue Forschung zur Alterung.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Darmbakterien beeinflussen Blutgefässalterung durch Ernährung
  • Phenylessigsäure fördert Gefässalterung, Acetat wirkt als Jungbrunnen
  • Clostridium sp. ASF356 wandelt Phenylalanin in schädliche Phenylessigsäure um
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Gewisse Darmbakterien lassen Blutgefässe schneller altern. Das haben Forschende der Universität Zürich erstmals nachgewiesen. Was man isst, hat damit einen Einfluss darauf, wie schnell das Herzkreislaufsystem altert.

Ballaststoffe und Nahrungsmittel mit antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften kurbeln den körpereigenen Jungbrunnen an, wie die Universität Zürich (UZH) in einer Mitteilung vom Mittwoch erklärte. Dazu gehören etwa Vollkornprodukte. Der Verzehr von phenylalanin-reichen Lebensmitteln und Getränken wie rotem Fleisch, Milchprodukten und einigen künstlichen Süssstoffen sollten hingegen eingeschränkt werden.

Wie wir uns ernähren, kann entscheidend für unsere Gesundheit sein. (Symbolbild)
Foto: imago/Westend61

Zu diesem Schluss kamen Forschende der UZH, nachdem sie untersuchten, wie sich die Zusammensetzung des Mikrobioms im Alter verändert und ob das Herzkreislaufsystem dadurch beeinträchtigt wird.

Das Bakterium Clostridium sp. ASF356 ist verantwortlich

In einer im Fachblatt «Nature Aging» erschienen Studie zeigten sie, dass sich im Alter das Abbauprodukt der Aminosäure Phenylalanin – die sogenannte Phenylessigsäure – anhäuft. Diese führt zur Alterung der Zellen, die die Blutgefässe innen auskleiden, der sogenannten Endothelzellen. Die Gefässe versteifen dadurch zunehmend und ihre Funktion wird beeinträchtigt.

Die Forschenden konnten nicht nur beobachten, dass Phenylessigsäure die Gefässalterung fördert – sie fanden auch heraus, wer im Darm dafür verantwortlich ist: das Bakterium Clostridium sp. ASF356. Es ist in der Lage, Phenylalanin gezielt in Phenylessigsäure umzuwandeln.

Acetat wirkt wie ein Jungbrunnen

In Versuchen mit Mäusen wurde der direkte Zusammenhang sichtbar: Sobald junge Tiere mit diesem Bakterium besiedelt wurden, stiegen die Werte der Phenylessigsäure messbar an. Kurz darauf zeigten sich erste Zeichen einer beschleunigten Gefässalterung. Entfernten die Forschenden das Bakterium durch Antibiotika wieder, sanken die Werte der schädlichen Säure deutlich.

Gleichzeitig fanden die Forschenden im Darm aber auch Stoffe, die für die Gesundheit der Blutgefässe von Vorteil sind. Kurzkettige Fettsäuren wirken laut der Universität wie ein innerer Jungbrunnen für die Blutgefässe: In Zellkulturversuchen konnte das Team zeigen, dass Acetat gealterte Endothelzellen revitalisieren und ihre Funktion teilweise wiederherstellen kann.

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