Darum gehts
- Asiatische Hornisse breitet sich in der Schweiz aus, nun in Luzern, Zug und Schwyz entdeckt
- Über Töpfe 2004 nach Europa importiert
- Breitet sich sehr schnell und breit aus
Alarm für die Schweizer Insektenwelt – die asiatische Hornisse, breitet sich weiter aus: Gemäss «Zentralplus» wurde das importierte Insekt nun auch in den Kantonen Luzern, Zug und Schwyz gesichtet. Droht eine Ausbreitung in der ganzen Schweiz? Blick hat bei Entomologe Lukas Seehausen (39) vom Centre for Agriculture and Bioscience International (CABI) nachgefragt.
Woher stammt die Hornisse und wie kam sie in die Schweiz?
Seehausen erzählt, dass die Hornisse mit dem lateinischen Namen Vespa velutina nigritorax aus China nach Europa importiert wurde. Dies geschah im Jahre 2004. Wie in ganz Europa breitet sie sich auch in der Schweiz rasend schnell aus: Regionen in der Westschweiz, das Tessin, Basel und St. Gallen entdeckten Exemplare der Hornisse – jetzt gesellt sich die Innerschweiz dazu.
Welche Gefahr geht von der asiatischen Hornisse aus?
Bezüglich der Gefährlichkeit ordnet der CABI-Experte ein: «Die asiatische Hornisse ist keine grössere Gefahr als unsere einheimische Hornisse. Die allergische Reaktion, wie weh der Stich tut, ist sehr vergleichbar mit unserer einheimischen». Allerdings müsse man bei der asiatischen Hornisse von einer dichteren Population ausgehen. Sie würden sich weiter und schneller ausbreiten und somit erhöhe sich das Risiko eines Stiches, führt Seehausen aus.
Die Ausbreitung der asiatischen Hornisse hat zudem Konsequenzen für die Umwelt. Sie ist dafür bekannt, dass sie den Honigbienenbestand bedroht. Doch: «Das ist bei weitem nicht alles». Andere «Bestäuber» sind bei den Hornissen als Nahrung ebenfalls beliebt. Seehausen verweist auf eine spanische Studie, die erfasst habe, dass die Hornisse zur Reduktion von spezifischen Bestäubern geführt hat, woraufhin gewisse regionale Pflanzen weniger vorgekommen sind. Zu den wichtigsten Bestäubern zählen Hummeln und bestimmte Fliegenarten.
Wo muss man besonders mit einer Ausbreitung rechnen?
Die Hornisse sei zwar «sehr anpassungsfähig», doch «in wärmeren Gebieten kann sie im Winter besser überleben». Deswegen komme es dort zu einer dichteren Population, da die asiatische Hornisse in diesen Gebieten sich besser erhalten könne. «Wärmere Regionen in der Schweiz werden auf jeden Fall höhere Dichten der asiatischen Hornisse sehen in Zukunft», so Seehausen.
Wie geht man gegen den Eindringling vor?
Um die Ausbreitung zu verlangsamen, arbeitet man mit Insektiziden, erklärt uns Seehausen. Nester werden mit oder ohne Insektizide entfernt und eliminiert. «Das ist bisher die effizienteste Methode». Zudem erwähnt Seehausen, dass man versuche, die lokalen Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.