Rennfahrer in Nyon vor Gericht
Mann wegen Vergewaltigung im Schumacher-Haus angeklagt

Rund sechs Jahre nach einer mutmasslichen Vergewaltigung im Haus der Familie Schumacher in Gland VD begann am Mittwoch der Prozess gegen einen Mann. Doch der Angeklagte erschien nicht vor Gericht.
Publiziert: 15.10.2025 um 12:18 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2025 um 10:50 Uhr
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Im Anwesen der Familie Schumacher soll es im November 2019 zu einer Vergewaltigung gekommen sein.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Vorwurf der Vergewaltigung im Schumacher-Anwesen: Der Prozess ist in Nyon VD gestartet
  • Eine Krankenschwester beschuldigt einen Rennfahrer aus Mick Schumachers Umfeld der Tat
  • Der Vorfall soll sich am 23. November 2019 nach einer durchzechten Nacht ereignet haben
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Im Anwesen der Familie des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher (56) in Gland VD soll es im Jahr 2019 zu einer Vergewaltigung gekommen sein. Wie «24 Heures» berichtet, startete am Mittwoch der Prozess in Nyon VD. Doch der Angeklagte erschien nicht zur Eröffnung der Hauptverhandlung um 9 Uhr. Nun wurde die Verhandlung verschoben. 

Bei dem Opfer handelt es sich laut Bericht um eine Krankenschwester, die zum Zeitpunkt der mutmasslichen Vergewaltigung als Teil eines medizinischen Teams für die Familie Schumacher arbeitete und Michael Schumacher nach seinem schweren Skiunfall im französischen Méribel im Jahr 2013 betreute.

Bei dem Angeklagten handele es sich um einen Rennfahrer aus dem Umfeld von Mick Schumacher (26), dem Sohn des Rekordweltmeisters, wie die Zeitung weiter schreibt. Der Angeklagte lebt in Australien. 

Mutmassliche Vergewaltigung nach durchzechter Nacht

Die Tat soll sich im Obergeschoss des Haupthauses in einem Schlafzimmer zugetragen haben. Der Mann soll die junge Frau am 23. November 2019 nach einer durchzechten Nacht vergewaltigt haben, zitiert «24 Heures» aus der Anklageschrift.

Laut Bericht spielten der Mann und zwei Arbeitskollegen der jungen Frau an besagtem Abend Billard im Schumacher-Anwesen, als sie zur Runde stiess. Sie hätten daraufhin gemeinsam Alkohol getrunken.

Die Krankenschwester habe allerdings zu viel getrunken – und sich schliesslich unwohl gefühlt. Zwei der Männer hätten sie ins Bett gebracht. Später soll sich der Angeklagte erneut ins Zimmer begeben und die stark alkoholisierte Frau zweimal vergewaltigt haben.

Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Laut Bericht befand sich kein Mitglied der Familie Schumacher zum Zeitpunkt der mutmasslichen Tat in dem Haus. Auch zum Prozess wurde die Familie weder eingeladen noch angehört. Doch warum hielt sich der Angeklagte überhaupt dort auf? Die Zeitung schreibt, der Rennfahrer habe Zugang zum Anwesen erhalten, um zwischen seinen Rennen in Europa nicht ständig in seine Heimat reisen zu müssen.

Die Krankenschwester erstattete laut «24 Heures» zwei Jahre nach der mutmasslichen Tat Anzeige. Der Mann bestreitet die Vorwürfe. 

So habe er angegeben, mit der Frau ein freundschaftliches Verhältnis gehabt zu haben. Sie hätten sich zuvor bereits einmal in einem Nachtclub geküsst. Die Krankenschwester habe indes erklärt, er sei lediglich ein Freund der Familie gewesen. Eine romantische Beziehung streitet sie ab.

Angeklagter erscheint nicht zu Prozessbeginn

Zum Prozessbeginn blieb die Anklagebank leer – der Angeklagte war nicht aus Australien angereist. Sein Anwalt, Luc Vaney beantragte beim Gericht die Vertagung des Verfahrens. 

Der Verteidiger der Krankenschwester, Patrick Michod, sprach sich hingegen vehement gegen die Vertagung aus. Er betonte die erdrückende Beweislast und bezeichnete den Angeklagten als «Feigling», der «keine Verantwortung für seine Taten übernimmt», so «24 Heures». Er wies auch auf das «sehr schwere» und lange Leiden seiner Mandantin seit dem Vorfall hin. 

Verhandlung auf unbestimmte Zeit verschoben

Doch warum erschien der Angeklagte nicht vor Gericht? Seine Anwältin aus Sydney gab nach einem Telefonat mit dem Angeklagten bekannt, dass dieser aufgrund von «persönlichen Sorgen mit seiner Familie» nicht erschienen sei. Sein Anwalt Vaney ergänzte, dass der Angeklagte «anwesend sein wird», wenn die Verhandlung verschoben werde. 

Dem schien Staatsanwalt Xavier Christe zuzustimmen und schlug einen sechsmonatigen Aufschub der Verhandlung vor. Nach langer Beratung erklärte die Vorsitzende Patricia Cornaz, dass der Prozess auf ein noch festzulegendes Datum verschoben werde. Wahrscheinlich im Jahr 2026. 

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