«Er war einfach ein Licht, war immer gut gelaunt»
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Onkel über verstorbenen Bub:«Er war einfach ein Licht, war immer gut gelaunt»

Dardan (†4) in St. Gallen von Mercedes totgefahren – Onkel Jehon P. (26) trauert
«Er war ein kleiner, herzlicher Junge – er war einfach ein Licht»

Am Montagabend wurde an der Stahlstrasse in der Stadt St. Gallen ein vierjähriger Bub angefahren. Das Kind verstarb später im Spital. Die Menschen im Quartier trauern. An der Unfallstelle liegen schon Blumen und Karten.
Publiziert: 11.08.2025 um 23:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2025 um 16:33 Uhr
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Ein vierjähriger Bub wurde in der Tempo-30-Zone von einem weissen Mercedes-Van erfasst und tödlich verletzt.
Foto: BRK News

Darum gehts

  • Tödlicher Verkehrsunfall in St. Gallen: Vierjähriger Bub von Auto erfasst
  • Deutscher Mercedes-Fahrer kollidierte mit österreichischem Kind an der Stahlstrasse
  • Unfall ereignete sich kurz vor 19 Uhr, Kind starb zwei Stunden später
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Kurz vor 19 Uhr ereignete sich an der St. Galler Stahlstrasse ein tödlicher Verkehrsunfall. Laut einem Polizeisprecher fuhr ein Deutscher (44) mit seinem weissen Mercedes-Van auf der Stahlstrasse Richtung Zürcher Strasse. Im Bereich der Feldbachstrasse kam es zwischen dem Auto und einem Buben, dem kleinen Dardan* (†4), zur Kollision. Der Unfall ereignete sich in einem Wohnquartier innerhalb einer Tempo-30-Zone.

Das Kind mit österreichischer Staatsangehörigkeit blieb schwer verletzt liegen. Die ausgerückten Polizisten leisteten Erste Hilfe, bis die Rettung eintraf. Bei andauernder Reanimation wurde der Bub ins Kinderspital gebracht. Rund zwei Stunden nach dem Unfall starb er an seinen Verletzungen.

«Es war die Mutter des Buben, die so laut geschrien hatte»

Blick ist am Tag nach dem Unfall vor Ort in St. Gallen. Menschen haben Blumen und eine Karte neben der Unfallstelle niedergelegt.

Eine Anwohnerin, die anonym bleiben möchte, erzählt völlig schockiert: «Ich war in der Wohnung und hörte draussen plötzlich jemanden um Hilfe schreien.» Sie sei sofort nach draussen gegangen. «Ich habe gesehen, wie der kleine, schwer verletzte Bub bereits von der Strasse gehoben und reanimiert wurde. Es war die Mutter des Buben, die so laut geschrien hatte. Es war ein Drama.»

Weiter sagt sie: «Viele Menschen waren hier. Viele Anwohner. Auch die Polizei kam schnell. Aber es ging bestimmt über zehn Minuten, bis die Ambulanz kam. Es tut mir so leid für die Familie. Es ist der Horror für sie.»

«Er hat immer gelacht, war immer gut gelaunt»

Blick hat auch mit Jehon P.** (26), dem Onkel des kleinen Dardan, gesprochen. «Es fühlt sich immer noch so surreal an», sagt der Mann erschüttert. «Er war ein kleiner, frecher, herzlicher Junge. Er war einfach ein Licht.» Und weiter: «Er hat immer gelacht, war immer gut gelaunt. Er war unser Liebling.»

Im Gespräch mit Blick kommen dem Mann die Tränen. Auf seine Schwester, die Mutter des Kleinen, sei er sehr stolz. «Sie probiert, für ihre Tochter sehr stark zu sein.» Auch der Vater von Dardan versuche, sehr stark zu bleiben.

P. klagt darüber, dass viele die Geschwindigkeitsregeln an der Unfallstelle nicht einhalten würden. Es müssten dringend Massnahmen ergriffen werden.

«Der verzweifelte Vater hielt seinen schwer verletzten Sohn in den Armen»

Auch Xhevdet V.** hat die Tragödie hautnah miterlebt: «Auch ich habe die Mutter schreien gehört. Ich bin sofort runter und habe den verzweifelten Vater mit seinem schwer verletzten Sohn in den Armen gesehen. Ich habe ihm dann den Buben abgenommen, ihn auf den Boden gelegt, mein T-Shirt abgezogen und es ihm unter den Kopf gelegt», beschreibt V. die dramatische Szene.

«Dann habe ich sofort mit der Herzmassage begonnen, und sein Vater hat Mund-zu-Mund-Beatmung gemacht», so V. weiter. Sie hätten so lange weitergemacht, bis die Polizei gekommen sei und übernommen habe. «Die Rettungssanitäter haben es dann auch noch versucht und den Buben mitgenommen. Leider war alles vergebens», sagt V. bestürzt. «Der Bub hatte keine Chance. Es waren viele Mütter mit ihren Kindern draussen am Spielen und mussten alles mitansehen. Diese Strasse, vor allem das schmale Trottoir, ist einfach gefährlich. Tempo 20 wäre viel besser.»

«Der Fahrer war sichtlich aufgewühlt»
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Augenzeuge des Unfalls:«Der Fahrer war sichtlich aufgewühlt»

Blendi V.** (22) erzählt gegenüber Blick, dass der Autofahrer nach der Kollision direkt reagiert habe. «Der Fahrer hat nach dem Unfall sofort den Notruf gewählt. Er hat sich umgehend erkundigt, ob er helfen kann.» Es seien jedoch schon drei Personen dran gewesen, den kleinen Dardan zu reanimieren. V. betont: Es hätten viele Menschen versucht zu helfen. «Leider hat es nicht geklappt», sagt der junge Mann. «Der Fahrer sowie seine Frau waren aufgewühlt. Sie standen unter Schock.»

Polizei sucht Zeugen

Auch für die Polizisten sei ein tödlicher Verkehrsunfall mit einem Kind ein schwerwiegendes Ereignis, sagte ein Sprecher gegenüber BRK News. Die Einsatzkräfte wurden durch psychologische Ersthilfe unterstützt.

Die Stadtpolizei St. Gallen sucht Zeugen, welche den Unfallhergang beobachten konnten. Der Autofahrer wollte gegenüber Blick keine Stellung nehmen.

* Name geändert 

** Namen bekannt 

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