Darum gehts
- 33-jähriger Mann stirbt bei Zugunfall nahe ESAF-Gelände
- Unfallstelle war trotz zwei Meter hoher Zäune zugänglich
- Rund 40 Passagiere im Zug, keine Verletzten gemeldet
Am Freitagabend, kurz vor 21 Uhr, hat die Einsatzzentrale der Kantonspolizei Glarus die Meldung erhalten, dass zwischen Netstal und Näfels ein Zug mit einer Person kollidiert sei. Die ausgerückten Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des 33-jährigen Mannes feststellen.
Aus unbekannten Gründen befand sich der Mann auf den Bahngleisen. Dort wurde er vom Zug erfasst und tödlich verletzt. Die Unfallstelle befindet sich im Bereich des Campingplatzes des eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes ESAF. Der Zugang zu den Gleisanlagen ist mit rund zwei Meter hohen Zäunen umgeben.
Weshalb der Mann den offiziellen Fussweg verliess und trotz der Umzäunung auf die Gleise gelangen konnte, wird durch die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei Glarus abgeklärt.
«Es ist so tragisch»
Wie Blick-Leser und Augenzeuge Kevin Vinzens (29) berichtet, handelte es sich bei der Person um einen Mann, der eine Abkürzung nehmen wollte und über einen Sicherheitszaun kletterte. Dann erfasste ihn ein Zug.
Der Zug stand eine halbe Stunde vor Mitternacht noch immer an der Unfallstelle, während die Bergungsarbeiten liefen. «Es ist so tragisch, an so einem Anlass jemanden so zu verlieren», sagt der Schaffhauser Vinzens.
Auch der OK-Präsident des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes äusserte sich. Der Unfall mache das ganze Organisationskomitee tief betroffen, sagte Jakob Kamm am Samstag vor den Medien in Mollis. Er sprach den Angehörigen des Verstorbenen «aus tiefem Herzen» seine Anteilnahme aus.
Störung bis Mitternacht
Im Zug befanden sich rund 40 Passagiere, sie blieben unverletzt. Für Betroffene standen Care-Teams im Einsatz.
Nach Mitternacht wurden die Einschränkungen aufgehoben. Betroffen waren die Linien S 25, S 6 und SN 6. Wer vor Ort war, musste sich auf Verspätungen und Ausfälle gefasst machen. Reisende zwischen Näfels-Mollis, Bahnhof und Glarus, Bahnhof konnten Ersatzbusse benützen.
Ein Leserreporter meldete Blick, es herrschte «Chaos am ESAF». «Es sind mehrere Hundert Leute, die warten», beschrieb er die Situation am Bahnhof Näfels. Er konnte noch einen überfüllten, regulären Bus nach Ziegelbrücke erwischen. Ein Zug habe zwischen Netstal und Näfels gestanden und sei nicht weiter gefahren – wohl aufgrund des Personenunfalls.