Schweiz-Kosovarin ergaunert im Aargau fast 1 Million Franken
Das sind die beliebtesten Betrugsmaschen

Eine Schweiz-Kosovarin (39) wurde zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie sieben Männer und eine Frau um fast eine Million Franken betrogen hat. Unzählige Fälle aus der Vergangenheit zeigen: Die Schweiz ist ein Paradies für Betrüger.
Publiziert: 19.09.2025 um 14:36 Uhr
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Eine Schweiz-Kosovarin wurde am Bezirksgericht Baden verurteilt. Sie hat sich von mehreren Personen insgesamt fast 1 Million Franken erschlichen.
Foto: Blick

Darum gehts

  • Schweiz-Kosovarin betrügt acht Personen um fast eine Million Franken
  • Betrugsmaschen: Falsche Promis auf Instagram, falsche Polizisten und Liebesbetrug
  • Schweizer verlieren pro Kopf am drittmeisten Geld bei Betrug weltweit
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

Eine Schweiz-Kosovarin (39) hat sieben Männer und eine Frau um insgesamt fast eine Million Franken betrogen, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Am Bezirksgericht Baden wurde sie jetzt zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.

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Laut Anklage hat die Frau ihre Opfer «arglistig irregeführt». Mal log sie über ihren Lohn und gab vor, das Geld zurückzahlen zu können, und mal schwindelte sie über die Gründe, warum sie es brauche.

Das Geld gab sie unter anderem für ihre Spielsucht und eine Rolex-Uhr aus, die sie später als gestohlen meldete, obwohl sie sie verpfändet hatte. «Wir sind erstaunt, dass Sie so viel Geld erhalten haben. Das ist rätselhaft», sagte die Gerichtspräsidentin bei der Urteilsverkündung laut «Aargauer Zeitung».

Immer wieder werden Menschen in der Schweiz Opfer von Betrug. Blick stellt drei weitere bei Kriminellen beliebte Betrugsmaschen vor.

Falsche Promis auf Instagram

Erst am Donnerstag berichtete Blick von einer Walliserin, die Opfer von Betrügern wurde, die sich als Skistar Marco Odermatt (27) ausgaben. Sie verlor in drei Monaten 6500 Franken. Auch andere Schweizer Promis werden für diese Betrugsmasche auf der Social-Media-Plattform missbraucht.

So wurde mit einem täuschend echten Deepfake-Video von Sandra Studer (56) für dubiose Investitionen geworben. «Ich traute meinen Augen nicht. Das ist echt krass», sagte Studer im August zu Blick. Robert N. (70) verlor wegen so einer gefälschten Werbeanzeige auf Instagram 32’000 Franken. Er sei wütend auf sich selbst, meinte er gegenüber Blick im Mai dieses Jahres.

Menschen in der Schweiz sind ein beliebtes Ziel der Betrüger. Hinter Dänemark und den USA verlieren Schweizer Opfer pro Kopf am drittmeisten Geld, so der «Global State of Scams Report 2024». Im Schnitt wird ein Schweizer Opfer um umgerechnet 2366 Franken betrogen. Seit Anfang Jahr hat das Bundesamt für Cybersicherheit (Bacs) mehr als 2000 Meldungen von Werbung registriert, die Kriminelle für betrügerische Online-Anlagen geschaltet hatten.

Falsche Polizisten

Auch Fälle, in denen sich Betrüger als Polizisten ausgeben, um sich zu bereichern, häufen sich in mehreren Kantonen. So warnte die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden im Sommer vor Anrufen durch Fake-Beamte, die Wertsachen und Zugangsdaten zu Bankkonten fordern.

Die Kantonspolizei Bern warnte im Herbst vergangenen Jahres im Berner Jura vor betrügerischen Telefonanrufen, bei denen die Opfer aufgefordert werden, sich mit ihren Bankkarten zur nächsten Polizeiwache zu begeben. Bevor es dazu kommt, fängt ein Gauner die Personen ab und verspricht den Opfern, sich um die Angelegenheit zu kümmern – mit den Bankkarten und den dazugehörigen PIN-Codes. Anschliessend bucht der Täter beim nächsten Bancomaten Bargeld ab und verschwindet.

Können die Täter ermittelt werden, schaltet sich die Justiz ein. Jüngst klagte die Berner Staatsanwaltschaft einen Türken (36) an, der sich als falscher Polizist ausgegeben und so 14 Senioren abgezockt hatte.

Liebesbetrug

Rund 700 Love-Scam-Fälle werden in der Schweiz jährlich angezeigt. Dabei gaukeln Betrüger ihren Opfern Liebe vor, nehmen sie aber vor allem aus.

Laut der Fachstelle Schweizerische Kriminalprävention (SKP) dürfte die Dunkelziffer rund 20-mal höher sein. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen Franken. Ist das Geld einmal an die vermeintlich grosse Liebe geflossen, ist es höchstwahrscheinlich für immer weg.

Die Taten eines Serientäters in der Westschweiz dokumentierte Blick im Januar 2025. Ein Mann namens Fabien ergaunerte von mehreren Frauen Zehntausende von Franken. Er bewegt sich vermutlich bis heute frei in der Schweiz.


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