«Ich will nicht fahren. Fertig!»
1:31
Hund sorgt für Disput im Bus:«Ich will nicht fahren. Fertig!»

«Bosco ist nicht gefährlich»
Zürcher Bus-Chauffeur verweigert wegen Hund die Weiterfahrt

Ein Video auf Instagram zeigt eine Auseinandersetzung zwischen dem Busfahrer und Fahrgästen. Er wollte wegen der Ami Bulldogge «Bosco» nicht weiterfahren. Für die Halterin ist die Reaktion des Busfahrers nicht nachvollziehbar.
Publiziert: 13.05.2025 um 19:01 Uhr
|
Aktualisiert: 14.05.2025 um 08:53 Uhr
1/6
Die Ami Bulldogge «Bosco» war am Sonntag Auslöser einer lautstarken Diskussion in einem Bus.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Busfahrer verweigert Hund ohne Maulkorb Mitfahrt, Passagiere protestieren
  • Keine Maulkorbpflicht für American Bulldog in Zürich
  • VBG entschuldigt sich für Überreaktion. Vorfall wird intern geprüft
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Angela_Rosser_Journalistin NewsDesk_Ringier AG_2-Bearbeitet.jpg
Angela RosserJournalistin News

Auf Instagram kursiert ein Video, das eine Auseinandersetzung zwischen einem Bus-Chauffeur und mehreren Fahrgästen zeigt. Einer von ihnen filmt die Szene. Grund für die lautstarke Diskussion ist ein vierbeiniger Fahrgast, der die Situation sichtlich nicht zu verstehen scheint. Es handelt sich um einen Hund. Genauer um die amerikanische Bulldogge «Bosco».

Immer wieder betont der Chauffeur, der zwischenzeitlich sogar aussteigt, dass er mit dem Hund im Bus nicht weiterfahre. Er sagt dem Mann, der die Situation filmt und mit ihm diskutiert: «Du bist nicht mein Chef, du bezahlst nicht meinen Lohn». Der junge Mann kontert bestimmt, dass er sehr wohl seinen Lohn bezahle, und zwar mit seinem Billett. Genauso, wie der Hund, der «legal ist und auch ein Billett besitzt». Auch andere Fahrgäste schalten sich in die Diskussion, die auf dem Instagram-Kanal von «Szene_isch_Zueri» gelandet ist, ein.

«Bosco ist nicht gefährlich»

Die Halterin (37) aus Wetzikon sagt zu Blick, dass ihr bewusst ist, dass ihr «Bosco» ein grosser Hund ist. Weil sie nicht wollte, dass die Kinder im Bus vielleicht Angst vor ihm bekommen könnten, sei sie extra vorne eingestiegen. Beim Fahrer. «Dann ist der Busfahrer plötzlich aufgestanden und meinte, ich solle aussteigen», sagt sie. 

«Er hat mir vorgeworfen, einen gefährlichen Hund zu halten», sagt die 37-Jährige. Die Erklärungen, dass ihr Liebling nicht gefährlich ist und es sich auch nicht um einen Listenhund handle, hätten aber nichts gebracht. «Der Busfahrer erwiderte immer wieder, dass er uns nicht mitnehme», so die Halterin. «Er wollte auch den Amicus-Ausweis nicht sehen, welcher belegt, dass Bosco eine Ami Bulldogge ist.»

Die Halterin wollte dem Busfahrer auch den Ausweis ihres Hundes zeigen, erzählt sie.
Foto: zVg

Noch nie so etwas passiert

«Irgendwann schalteten sich auch die anderen Fahrgäste ein, was mich schon sehr gefreut hat. Den Mann, der gefilmt hat, kenne ich nicht.» Sie erklärt weiter: «Der Fahrer hat auch keinen Grund angegeben, warum er nicht fahren will. Kein Fahrgast hatte Angst vor meinem Hund. Alle haben gesagt, er soll bitte weiterfahren.»

Dass ihr so etwas passiert, habe sie schon getroffen, meint sie. «Ich halte schon länger Hunde dieser Rasse, aber sowas ist mir noch nie passiert. Ich habe auch immer ein Billett für meinen Hund», sagt sie und ergänzt: «Der Fahrer hatte auch mit keinem Fahrgast Kontakt, ausser mit dem, der ihn gefilmt hat. Um die Sicherheit der Passagiere kann es ihm also nicht gegangen sein.»

«Eindeutig überreagiert»

Bei der VBG (Verkehrsbetriebe Glattal) hat man Kenntnis von dem Zwischenfall. Auch das Video ist ihnen bekannt. Auf Anfrage von Blick heisst es, dass der Busfahrer der Ansicht gewesen war, im Interesse der Fahrgäste zu handeln. «Er wollte zum Schutz der Fahrgäste, darunter Kinder, dass der Hund einen Maulkorb trägt», so Mediensprecherin Victoria Sutter. «In diesem Fall hat er damit jedoch eindeutig überreagiert», erklärt sie weiter. Der Vorfall spielte sich im Grossraum Zürich Oerlikon ab.

Sie sagt weiter, dass der Busfahrer, nachdem er ausgestiegen war, «korrekterweise die Betriebsleitung anrief und die Situation besprach». Auf deren Anweisung sei er mit circa sechs Minuten Verspätung weitergefahren, so Sutter weiter. «Der Vorfall wird jetzt intern geprüft und entsprechende Massnahmen umgesetzt. Für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns bei den Betroffenen.»

Keine Maulkorb-, aber Billettpflicht

Sutter erklärt auch, dass Hunde generell jederzeit mitfahren dürfen. Es gelte auch keine generelle Maulkorbpflicht. «In öffentlichen Verkehrsmitteln und an Haltestellen müssen Hunde an der Leine geführt werden. Hunde sind in unseren Fahrzeugen sehr willkommen; ab einer gewissen Grösse braucht es zusätzlich ein Billett», ergänzt sie.

In den Kommentaren unter dem Video schreiben Leute, dass der Fahrer recht habe. «In Zürich müssen Listenhunde in öffentlichen Bereichen einen Maulkorb tragen», schreibt eine Userin. Der American Bulldog ist in Zürich aber kein Listenhund, folglich nicht verboten und nicht an die Maulkorbpflicht gebunden. Der American Pitbull-Terrier sowie der American Bullterrier hingegen schon.

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?