Darum gehts
- Busfahrer verweigert Hund ohne Maulkorb Mitfahrt, Passagiere protestieren
- Keine Maulkorbpflicht für American Bulldog in Zürich
- VBG entschuldigt sich für Überreaktion. Vorfall wird intern geprüft
Auf Instagram kursiert ein Video, das eine Auseinandersetzung zwischen einem Bus-Chauffeur und mehreren Fahrgästen zeigt. Einer von ihnen filmt die Szene. Grund für die lautstarke Diskussion ist ein vierbeiniger Fahrgast, der die Situation sichtlich nicht zu verstehen scheint. Es handelt sich um einen Hund. Genauer um die amerikanische Bulldogge «Bosco».
Immer wieder betont der Chauffeur, der zwischenzeitlich sogar aussteigt, dass er mit dem Hund im Bus nicht weiterfahre. Er sagt dem Mann, der die Situation filmt und mit ihm diskutiert: «Du bist nicht mein Chef, du bezahlst nicht meinen Lohn». Der junge Mann kontert bestimmt, dass er sehr wohl seinen Lohn bezahle, und zwar mit seinem Billett. Genauso, wie der Hund, der «legal ist und auch ein Billett besitzt». Auch andere Fahrgäste schalten sich in die Diskussion, die auf dem Instagram-Kanal von «Szene_isch_Zueri» gelandet ist, ein.
«Bosco ist nicht gefährlich»
Die Halterin (37) aus Wetzikon sagt zu Blick, dass ihr bewusst ist, dass ihr «Bosco» ein grosser Hund ist. Weil sie nicht wollte, dass die Kinder im Bus vielleicht Angst vor ihm bekommen könnten, sei sie extra vorne eingestiegen. Beim Fahrer. «Dann ist der Busfahrer plötzlich aufgestanden und meinte, ich solle aussteigen», sagt sie.
«Er hat mir vorgeworfen, einen gefährlichen Hund zu halten», sagt die 37-Jährige. Die Erklärungen, dass ihr Liebling nicht gefährlich ist und es sich auch nicht um einen Listenhund handle, hätten aber nichts gebracht. «Der Busfahrer erwiderte immer wieder, dass er uns nicht mitnehme», so die Halterin. «Er wollte auch den Amicus-Ausweis nicht sehen, welcher belegt, dass Bosco eine Ami Bulldogge ist.»
Noch nie so etwas passiert
«Irgendwann schalteten sich auch die anderen Fahrgäste ein, was mich schon sehr gefreut hat. Den Mann, der gefilmt hat, kenne ich nicht.» Sie erklärt weiter: «Der Fahrer hat auch keinen Grund angegeben, warum er nicht fahren will. Kein Fahrgast hatte Angst vor meinem Hund. Alle haben gesagt, er soll bitte weiterfahren.»
Dass ihr so etwas passiert, habe sie schon getroffen, meint sie. «Ich halte schon länger Hunde dieser Rasse, aber sowas ist mir noch nie passiert. Ich habe auch immer ein Billett für meinen Hund», sagt sie und ergänzt: «Der Fahrer hatte auch mit keinem Fahrgast Kontakt, ausser mit dem, der ihn gefilmt hat. Um die Sicherheit der Passagiere kann es ihm also nicht gegangen sein.»
«Eindeutig überreagiert»
Bei der VBG (Verkehrsbetriebe Glattal) hat man Kenntnis von dem Zwischenfall. Auch das Video ist ihnen bekannt. Auf Anfrage von Blick heisst es, dass der Busfahrer der Ansicht gewesen war, im Interesse der Fahrgäste zu handeln. «Er wollte zum Schutz der Fahrgäste, darunter Kinder, dass der Hund einen Maulkorb trägt», so Mediensprecherin Victoria Sutter. «In diesem Fall hat er damit jedoch eindeutig überreagiert», erklärt sie weiter. Der Vorfall spielte sich im Grossraum Zürich Oerlikon ab.
Sie sagt weiter, dass der Busfahrer, nachdem er ausgestiegen war, «korrekterweise die Betriebsleitung anrief und die Situation besprach». Auf deren Anweisung sei er mit circa sechs Minuten Verspätung weitergefahren, so Sutter weiter. «Der Vorfall wird jetzt intern geprüft und entsprechende Massnahmen umgesetzt. Für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns bei den Betroffenen.»
Keine Maulkorb-, aber Billettpflicht
Sutter erklärt auch, dass Hunde generell jederzeit mitfahren dürfen. Es gelte auch keine generelle Maulkorbpflicht. «In öffentlichen Verkehrsmitteln und an Haltestellen müssen Hunde an der Leine geführt werden. Hunde sind in unseren Fahrzeugen sehr willkommen; ab einer gewissen Grösse braucht es zusätzlich ein Billett», ergänzt sie.
In den Kommentaren unter dem Video schreiben Leute, dass der Fahrer recht habe. «In Zürich müssen Listenhunde in öffentlichen Bereichen einen Maulkorb tragen», schreibt eine Userin. Der American Bulldog ist in Zürich aber kein Listenhund, folglich nicht verboten und nicht an die Maulkorbpflicht gebunden. Der American Pitbull-Terrier sowie der American Bullterrier hingegen schon.
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