«Das passiert, wovor wir 40 Jahre verschont blieben»
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Medienchef der Kapo Zürich:«Das passiert, wovor wir 40 Jahre verschont blieben»

«Es ist das passiert, wovon wir seit über 40 Jahren verschont geblieben sind»
Kapo Zürich zum tödlichen Tauchunfall in Dietikon ZH

Bei einer Suchaktion in der Limmat in Dietikon ZH starb ein Polizeitaucher. Die Kantonspolizei sucht seit Sonntag nach einer Person im Wasser. Am Montag meldete ein Leserreporter, dass ein Helikopter nach wie vor im Einsatz ist.
Publiziert: 29.09.2025 um 11:35 Uhr
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Aktualisiert: 14:11 Uhr
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In der Limmat bei Dietikon wird nach einer Person im Wasser gesucht.
Foto: Leserreporter

Darum gehts

  • Grosseinsatz in Dietikon ZH wegen einer gemeldeten Person im Wasser
  • Einsatzort befindet sich in der Nähe des Spitals Dietikon
  • Mehrere Polizeipatrouillen, ein Helikopter und Rettungskräfte im Einsatz
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Suche nach einer vermissten Person in der Limmat endete für einen Polizeitaucher der Kantonspolizei Zürich tödlich. Die Einsatzkraft (†44) war bei einem Tauchgang beim Wehr vor dem Kraftwerk in Dietikon in Schwierigkeiten geraten und konnte von seinen Kollegen nur noch tot geborgen werden.

«Gestern ist das passiert, wovon wir seit über 40 Jahren verschont geblieben sind. Ein Kamerad, Arbeitskollege, ist im Einsatz tödlich verunglückt», sagt Patrick Céréda, Medienchef der Kantonspolizei Zürich, nach dem tragischen Unfall zu Blick. Die Polizei stehe in sehr engem Kontakt mit der Familie des Verstorbenen. Céréda: «Unser tiefstes Beileid gilt der Familie der Hinterbliebenen.» Zur Betreuung der im Einsatz stehenden Polizistinnen und Polizisten und weiterer Einsatzkräfte wurde ein Care-Team aufgeboten.

«Höchste Anerkennung verdient»

Zur Unfallursache kann der Medienchef noch nichts sagen. «Wie es dazu gekommen ist, warum er in Schwierigkeiten kam unter Wasser, wird akribisch durch die Staatsanwaltschaft untersucht.» Zudem wird gerade überlegt, wie «wir das Gedenken unseres Kollegen in Ehren behalten können».

Video zeigt Helikopter-Einsatz am Montagmorgen
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Suche geht weiter:Video zeigt Helikopter-Einsatz am Montagmorgen

Kommandant Marius Weyermann besuchte die Einsatzkräfte vor Ort und benachrichtigte die Familie persönlich. Er betont: «Wir sind als Korps schwer betroffen und trauern mit den Angehörigen und Freunden unseres verstorbenen Kameraden. Ein solcher Tod im Einsatz führt uns vor Augen, dass unsere Tätigkeit nicht ohne Risiko ist. Wer sich für seine Mitmenschen und ihre Sicherheit so einsetzt, verdient höchste Anerkennung.»

Augenzeuginnen erzählt von Einsatz am Sonntag

Verena S. (84) aus Dietikon hat den Einsatz am Sonntag beobachtet. «Ich war erst unsicher, ob es nicht nur eine Übung ist», sagt sie im Gespräch mit Blick. Als Erstes sei ihr eine Frau aufgefallen, die um Hilfe geschrien habe. Rettungskräfte seien aufgesprungen und zum Ort des Hilferufs hingeeilt. «Sie sind auch mit einem Boot dort durch gefahren», sagt Verena S.

«War unsicher, ob es eine Übung war»
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Verena S. hat Einsatz bemerkt:«War unsicher, ob es eine Übung war»

Auch andere Anwohnende haben den Einsatz beobachtet. Eine der Anwohnerinnen erzählt gegenüber Blick, dass sie gegen 13.15 Uhr den ersten Polizeiwagen gehört hätten. Die Einsatzkräfte mussten über die Zäune klettern, sagt sie. «Es kamen mehrere Helikopter und dann auch die Taucher», sagt sie. Die Frau, die auch Verena S. gehört hatte, sei eine der Taucherinnen gewesen, die dort im Einsatz waren. «Wirf mir mal ein Seil», habe sie wohl gerufen, denn dann sei ihr ein Seil zugeworfen worden. 

«Plötzlich weinten alle»

Die Anwohnerin vermutet, dass sie ihren Kollegen gefunden hatte. Sie sei dann erst wieder aufs Boot geholt worden. «Danach stand sie bei einem ihrer Kollegen, angelehnt an dessen Schulter, und hat geweint.» Die Anwohnerin sagt, dass sie die Bergung des Verstorbenen gesehen habe. Der Mann habe eine blaue Uniform getragen. «Weil plötzlich alle weinten, vermutete ich dann, dass das ein Polizeitaucher gewesen sein muss», sagt die 59-Jährige.

Derweil wird weiterhin nach der vermissten Person in der Limmat gesucht. Leserreporter berichten am Montag auch über einen Helikopter, der über der Limmat auf Höhe der Überlandstrasse in Dietikon kreist. Ein Video zeigt, wie der Helikopter dabei niedrig fliegt. Der Einsatz läuft seit Sonntag. Mit Helikoptern wurde seitdem der Fluss abgesucht. Auch Boote waren im Einsatz. «Bisher konnte die Person nicht geborgen werden», so Medienchef Céréda.

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