Auf tutti.ch abgezockt
Er kaufte Tickets für Barrage-Match – bekam sie aber nie

Beim Ticketkauf für das Barrage-Spiel GC Zürich gegen FC Aarau wurde ein Fan Opfer eines 100-Franken-Betrugs auf tutti.ch. Die Plattform führt Sicherheitschecks durch, kann aber nicht jedes Risiko ausschliessen, heisst es auf Anfrage. Das Opfer erstattete Anzeige.
Publiziert: 27.05.2025 um 18:29 Uhr
Teilen
Kommentieren
1/7
Auf tutti.ch treiben sich auch Betrüger herum, wie ein Blick-Leser schmerzhaft erfahren musste.
Foto: Screenshot (Tutti.ch)

Darum gehts

  • Fussballfan wurde beim Ticketkauf für Barrage-Spiel um 100 Franken betrogen
  • Tutti.ch führt Sicherheitschecks durch und hat ein eigenes Sicherheitsteam, kann aber nicht alle Betrugsversuche unterbinden
  • Opfer erstattete nach eigenen Angaben Anzeige bei der Kantonspolizei Aargau und meldete Vorfall Twint
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_250.JPG
Marian NadlerRedaktor News

Manuel Meier* ist untröstlich. Eigentlich hatte er sich schon auf das Barrage-Hinspiel zwischen GC Zürich und dem FC Aarau gefreut. Doch nun ist er 100 Franken los – und hat trotzdem keine Tickets für die Partie. 

Was ist passiert? Meier, der eigentlich anders heisst und anonym bleiben möchte, wurde auf einer Online-Plattform dreist abgezockt. «Über ein Inserat auf tutti.ch habe ich vermeintliche Tickets für das Spiel gekauft. Ich habe dem Verkäufer 100 Franken via Twint überwiesen – danach wurde der Kontakt sofort abgebrochen», schreibt er Blick. «Die Tickets habe ich nie erhalten.»

Betrüger nutzt Fussballfan aus

Die vom Betrüger namens «Silas» angegebene Telefonnummer sei im Anschluss an die Überweisung nicht mehr erreichbar gewesen. Mittlerweile hat Meier nach eigenen Angaben Strafanzeige bei der Kantonspolizei Aargau erstattet und den Vorfall Twint gemeldet. Jetzt will er andere Fussballfans vor der Betrugsmasche warnen. «Ich hoffe, andere Menschen lassen sich nicht ebenfalls täuschen. Ich bleibe jetzt leider auf dem Schaden sitzen und stehe ohne Tickets da.» 

Gerade bei emotionalen Spielen, bei der es um den Ligaverbleib respektive um den Aufstieg geht, ist die Nachfrage gross. Was macht tutti.ch, damit sich Fälle wie der von Manuel Meier nicht häufen? Blick hat nachgefragt.

Tutti.ch hat eigenes Sicherheitsteam für Betrugsfälle

Mediensprecherin Mojca Fuks erklärt, dass tutti.ch Kenntnis von derartigen Betrugsmaschen hat, auffallend häufige Betrugsfälle beim Verkauf von Fussballtickets gab es bislang aber nicht. «Diese Art von Online-Handel birgt in ihrer Natur ein bestimmtes Risiko, das auch durch umfassende Sicherheitsmassnahmen vonseiten der Plattform nicht ganz ausgeschlossen werden kann», macht sie deutlich.

Die Sicherheit der Nutzer sei für tutti.ch von höchster Wichtigkeit, betont Fuks weiter. «Wir führen unter anderem bei neu aufgeschalteten Inseraten sowie bei den internen, auf der Plattform geführten Chats laufend manuelle und automatisierte Sicherheitschecks durch.» Für «jede Art von Betrug» habe man ein eigenes Sicherheitsteam.

Anzeige einzureichen, war richtig

Auf einer eigens eingerichteten «Sicherheitsseite» auf tutti.ch erhalten die Nutzer umfassende Sicherheitstipps. Zudem kooperiert die Plattform mit der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP).

Der Leser habe, nachdem der Betrug aufgeflogen war, richtig gehandelt. Wer Opfer einer Betrugsmasche wird, solle den Kundendienst von tutti.ch informieren, damit das tutti.ch-Konto des Betrügers umgehend blockiert werden könne.

Auch die Strafanzeige war richtig. «Auf eine Editionsverfügung von polizeilichen Behörden dürfen wir dann relevante Daten an die Behörden übermitteln, die bei der Recherche und Aufklärung eines Falles helfen können», erläutert Fuks.

Das rät «tutti.ch» seinen Nutzern
  • Inserate auf alle Details prüfen.
  • Um mit dem Verkäufer zu kommunizieren, den internen Chat auf «tutti.ch» verwenden und nicht auf Whatsapp oder SMS wechseln. Dieser Chat auf «tutti.ch» wird auf betrügerische Aktivitäten überwacht.
  • Bei besonders raren, teuren oder begehrten Artikeln nach einer persönlichen Abholung fragen.
  • Augen auf, wenn eine Transaktion plötzlich sehr dringend abgewickelt werden soll, und/oder wenn ausländische Finanzinstitute oder Lieferkuriere involviert werden sollen.
  • Bei Ungereimtheiten oder Unsicherheiten versuchen, den Verkäufer anzurufen (Betrüger würden tendenziell keinen Anruf beantworten).
  • Hände weg, wenn Links oder QR-Codes per Whatsapp oder SMS verschickt werden, um eine Zahlung oder Lieferung abzuwickeln. Das gilt insbesondere, wenn Kreditkarten-, E-Banking- oder sonstige sensible Daten eingegeben werden sollen.
  • Im Zweifelsfall den Kundendienst von «tutti.ch» kontaktieren.
  • Inserate auf alle Details prüfen.
  • Um mit dem Verkäufer zu kommunizieren, den internen Chat auf «tutti.ch» verwenden und nicht auf Whatsapp oder SMS wechseln. Dieser Chat auf «tutti.ch» wird auf betrügerische Aktivitäten überwacht.
  • Bei besonders raren, teuren oder begehrten Artikeln nach einer persönlichen Abholung fragen.
  • Augen auf, wenn eine Transaktion plötzlich sehr dringend abgewickelt werden soll, und/oder wenn ausländische Finanzinstitute oder Lieferkuriere involviert werden sollen.
  • Bei Ungereimtheiten oder Unsicherheiten versuchen, den Verkäufer anzurufen (Betrüger würden tendenziell keinen Anruf beantworten).
  • Hände weg, wenn Links oder QR-Codes per Whatsapp oder SMS verschickt werden, um eine Zahlung oder Lieferung abzuwickeln. Das gilt insbesondere, wenn Kreditkarten-, E-Banking- oder sonstige sensible Daten eingegeben werden sollen.
  • Im Zweifelsfall den Kundendienst von «tutti.ch» kontaktieren.

* Name geändert 

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?