Zeit- und Kostendruck
In Schweizer Spitälern hapert es im Umgang mit Medizinprodukten

In einigen Spitälern hapert es im Umgang mit Medizinprodukten. Das liegt unter anderem an fehlender Weiterbildung des Fachpersonals und an mangelhafter Trennung von Reinzonen und Schmutzbereichen. Auch Cyberrisiken bleiben fast zur Hälfte ungelöst.
Publiziert: 20.08.2025 um 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2025 um 20:15 Uhr
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Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat Schwachstellen in Spitälern aufgedeckt. (Symbolbild)
Foto: ddp

Darum gehts

  • Swissmedic prüft Sicherheit und Qualität von Medizinprodukten in Spitälern
  • Veraltete Endoskopie-Infrastruktur gefährdet Personal durch toxische Chemikalien
  • 23 Spitäler wurden von Swissmedic auf Schwachstellen untersucht
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Bei den Inspektionen in 23 Spitälern hat Swissmedic die Qualität und Sicherheit der Medizinprodukte in Aufbereitungseinheiten und Endoskopieabteilungen geprüft – Abteilungen, in denen das Körperinnere mit medizinischem Gerät untersucht wird. Inspiziert wurden auch Instandhaltungsprozesse und Vigilance-Systeme, also die Meldung schwerwiegender Vorkommnisse, wie Swissmedic am Mittwoch mitteilte.

Die Auswahl der Einrichtungen habe auf einem repräsentativen Verfahren basiert, das regionale und institutionelle Unterschiede der Spitäler berücksichtigte. Die Ergebnisse zeigen demnach, dass in allen Bereichen der Inspektionen wiederkehrende Schwachstellen auftraten.

Keine unmittelbare Gefährdung für Patienten

Swissmedic habe allerdings keine unmittelbare Gefährdung für Patientinnen und Patienten festgestellt. In kritischen Fällen seien Sofortmassnahmen eingefordert worden, um die Sicherheit und Funktionalität von Medizinprodukten zu gewährleisten, heisst es weiter.

Als Grundprobleme sieht Swissmedic Zeit- und Kostendruck, mangelnde Investitionen und ein Defizit an qualifiziertem Personal. Fehler in der Aufbereitung, zum Beispiel unzureichende Desinfektion oder unqualifiziertes Personal, würden Infektionsrisiken bergen.

Die Infrastruktur vieler Endoskopie-Abteilungen ist nach Einschätzung von Swissmedic veraltet und unzureichend, was auch die Gesundheit des Personals durch toxische Chemikalien gefährden könne. Oft fehlten Trennzonen, Lüftungen und eine sichere Chemikalienlagerung.

Zuständige Behörden wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und die kantonalen Inspektorate seien deshalb gefordert, die gesetzlich notwendigen Massnahmen zur Sicherstellung des Personalschutzes in den Endoskopieabteilungen voranzutreiben, betont Swissmedic.

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