SVP-Imark warnt vor Aktionismus wegen Auto-Prüfstau
«Wir brauchen nicht noch mehr Bevormundung»

Hunderttausende Autos in der Schweiz sind überfällig für die Prüfung. Der Bund schlägt Alarm – doch bei Politikern gehen die Meinungen auseinander, wie gefährlich das wirklich ist. SVP-Nationalrat Imark befürchtet Aktionismus.
Publiziert: 22.10.2025 um 15:33 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2025 um 15:56 Uhr
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SVP-Nationalrat Christian Imark sieht im Prüfrückstand bei Autos keinen Grund zur Sorge.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • 780’000 ungeprüfte Autos in der Schweiz
  • SVP-Nationalrat sieht keinen Grund zur Sorge und betont Eigenverantwortung
  • Fahrzeugbestand seit 2000 fast verdoppelt
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Anna Clara KohlerRedaktorin Politik

Es ist ein riesiger Prüfstau! In der Schweiz sind derzeit 780’000 Autos ungeprüft unterwegs – das entspricht über elf Prozent des gesamten Fahrzeugparks. Und der Rückstand bei den Kontrollen wächst rasant. Braucht es deswegen neue Massnahmen? Diese Fragen werfen Politikerinnen auf, seit die «SonntagsZeitung» die neuen Zahlen publik gemacht hat. SVP-Nationalrat Christian Imark (43, SO) sieht keinen Grund zur Sorge: Er warnt gegenüber Blick nun vor Aktionismus der Behörden.

Zum Vergleich: Im Frühling 2025 waren es noch 600’000 ungeprüfte Autos – jetzt sind es innert weniger Monate 30 Prozent mehr. Gründe für den Prüfstau sind unter anderem der stark gewachsene Fahrzeugbestand, der sich seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt hat, sowie weniger Kontrollen während der Corona-Zeit, wie Sven Britschgi von der Vereinigung der Strassenverkehrsämter erklärte.

Möglicher Vorstoss von links

SP-Nationalrätin Gabriela Suter (52, AG) bezeichnete die Situation mit Blick auf die Verkehrssicherheit als beunruhigend. Es bestehe die Gefahr, dass Autos mit versteckten technischen Mängeln unterwegs seien, sagte die Aargauer Verkehrspolitikerin der «SonntagsZeitung».

«Wichtig wäre vor allem, dass ältere Autos und solche, die viele Kilometer im Jahr fahren, regelmässig überprüft werden.» Suter überlegt sich, einen Vorstoss einzureichen. Die Kontrollvorgaben müssten aktualisiert werden, da Autos heute digitaler und mit Software ausgerüstet seien.

«Autos merken selbst, wenn etwas nicht funktioniert»

Anders sieht das SVP-Mann Imark. Moderne Fahrzeuge würden dank ihrer Software ohnehin für mehr Sicherheit sorgen, sagt er zu Blick: «Die Autos merken heute selbst, wenn etwas nicht mehr funktioniert.» Wer nicht regelmässig in den Service gehe, riskiere, stehen zu bleiben. Darum müsse man sein Auto pflegen, Teile ersetzen und die Software updaten lassen.

Imark sieht die Verantwortung klar bei den Kantonen – und bei den Autofahrern selbst. «Wir brauchen nicht noch mehr Bevormundung», sagt der Solothurner. Einen Sinn darin, dass der Bund aktiv werde, sehe er nicht. «Wer zu seinem Auto schaut, bringt es in den Service.» Das sei eine Frage der Eigenverantwortung.

Imark für Eigenverantwortung

Auch die längeren Abstände zwischen den Fahrzeugkontrollen sieht Imark gelassen. «Wenn ich sehe, was für Autos teilweise im Ausland unterwegs sind, ist das kein Problem», sagt der Nationalrat.

Imark würde sogar ein noch längeres Intervall begrüssen – «doch das ist offenbar wegen europäischer Normen nicht möglich». Entscheidend bleibe ohnehin: «Ein höheres Intervall entbindet einen nicht davon, für das Auto zu schauen.»

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