Nicht-Wahl von Christiane Brunner sorgte für Proteste
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«Tagesschau» von 1993:Nicht-Wahl von Christiane Brunner sorgte für Proteste

Einstige SP-Bundesratskandidatin
Christiane Brunner verstorben

Christiane Brunner, Nationalrätin, Ständerätin und einstige SP-Bundesratskandidatin, ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Das teilte ihre Familie RTS mit.
Publiziert: 18.04.2025 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2025 um 18:39 Uhr
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Christiane Brunner ist im Alter von 78 Jahren gestorben.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Die ehemalige SP-Parteipräsidentin Christiane Brunner ist tot.
  • Die Genferin stirbt 78-jährig. Das berichtet RTS.
  • 1993 war Brunner die offizielle SP-Kandidatin für die Nachfolge von René Felber im Bundesrat.

Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Sie gilt als Grande Dame der Frauenbewegung, Christiane Brunner. Nun ist die SP-Politikerin verstorben, wie ihre Familie gegenüber RTS mitteilt. Die Gewerkschafterin sass im Nationalrat von 1991 bis 1995. Im Ständerat politisierte sie von 1995 bis 2007. Von 2000 bis 2004 war sie Präsidentin der SP.

SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer (37) trauert am Freitag um Brunner: «Sie hat mit ihrem unermüdlichen, überzeugenden Engagement für Frauenrechte meiner Generation den Weg geebnet», erzählt sie gegenüber Blick. In grosser Dankbarkeit und Trauer spreche sie Brunners Familie ihr herzliches Beileid aus. «Als Nationalrätin, Ständerätin, Präsidentin der SP Schweiz und als Gewerkschafterin hat Christiane Brunner über Jahrzehnte für Gleichstellung, gute Löhne und faire Arbeitsbedingungen gekämpft.»

Brunner-Nichtwahl löste ein Beben aus

Bei der Bundesratswahl am 3. März 1993 sollte Brunner als Kandidatin der Sozialdemokratischen Partei die Nachfolge von René Felber im Bundesrat antreten. Die Parlamentsmehrheit wählte jedoch stattdessen ihren Parteikameraden Francis Matthey, was zu grossen Protesten führte – insbesondere durch Frauen.

Matthey verzichtete in der Folge auf die Annahme der Wahl. Für die erneute Wahl am 10. März präsentierte die SP mit Christiane Brunner und Ruth Dreifuss dann zwei Kandidatinnen – gewählt wurde Dreifuss. 

Die linke Genferin war besonders für die bürgerlichen Männer eine Reizfigur: Als selbstbewusste Gewerkschafterin galt sie den Männern viel zu links. Weil man ihr nichts Konkretes vorwerfen konnte, kursierten die wildesten Gerüchte und ein Brief, in dem behauptet wurde, Brunner habe abgetrieben. 

«Als Ikone sehe ich mich übrigens nicht. Ich habe mich mein ganzes Leben für Frauen eingesetzt und für sie gekämpft, das ist alles», sagte Brunner 2019 rückblickend über ihr Engagement. 

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