Querelen in Biel abgehakt
Die Sozialdirektion muss keine 85'000 Franken zahlen

Ein ehemaliger Rechtsprofessor verlangte 85'000 Franken für eine Sonderprüfung in Biel, obwohl ein Kostendach von 50'000 Franken festgelegt war. Das Bundesgericht liess ihn abblitzen.
Publiziert: 07.05.2025 um 12:38 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2025 um 13:22 Uhr
Der Entscheid vom Bundesgericht beendete lange Querelen in der Bieler Sozialdirektion.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Bundesgericht entscheidet über Kostendach für Sonderprüfung in Bieler Sozialdirektion
  • Ehemaliger Rechtsprofessor verlangte mehr als vereinbartes Kostendach für Untersuchung
  • Stadtrat setzte Kostendach von 50'000 Franken, Jurist forderte 85'000 Franken
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Das vom Bieler Stadtrat beschlossene Kostendach von 50'000 Franken für die Sonderprüfung der Querelen in der Sozialdirektion im Jahr 2014 ist massgebend für die Entschädigung des beauftragten Juristen. Dies hat das Bundesgericht entschieden. Der ehemalige Rechtsprofessor verlangte rund 85'000 Franken.

Die Stadt und der Jurist setzten für den Auftrag keinen schriftlichen Vertrag auf. Dies geht aus einem am Mittwoch publizierten Urteil des Bundesgerichts hervor. Um den von ihm verlangten Betrag zu erhalten, gelangte der frühere Professor ans höchste Schweizer Gericht - jedoch vergeblich.

Bundesgericht lässt Professor abblitzen

Dieses hält fest, dem Beschwerdeführer sei das Kostendach bekannt gewesen. Er könne sich nicht nachträglich darauf berufen, dass kein den gesetzlichen Vorgaben entsprechender Vertrag vorhanden sei. Diese Berufung auf einen ihm bekannt gewesenen Formmangel sei rechtsmissbräuchlich, nachdem er den Auftrag bereits erledigt habe.

Der Stadtrat beauftragte 2015 die Geschäftsprüfungkommission mit einer nachträglichen Aufarbeitung der Administrativuntersuchung in der Sicherheits- und Sozialdirektion. Grund für die Untersuchung waren grosse Unstimmigkeiten in der Direktion.

Der unveröffentlichte Untersuchungsbericht wurde vom Vorsteher der Direktion an drei Berater weitergegeben, was zu einem Strafverfahren führte, das mit Freisprüchen endete.

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