Cassis plädierte für einen Waffenstillstand und die bedingungslose Freilassung der israelischen Geiseln durch die im Gazastreifen dominierende palästinensische Terrorgruppe Hamas.
«Und ich sage das mit aller Deutlichkeit», hiess es in der Erklärung, die Cassis am Rande eines Besuches in seinem Heimatkanton abgab und die auf der Plattform X veröffentlicht wurde: «Humanitäre Hilfe ist keine Option. Sie ist eine Pflicht. Und diese Pflicht gilt auch für Israel - gemäss den Genfer Konventionen.» Die Schweiz werde weiterhin das sagen, was gesagt werden müsse.
Gewalt löse keine Probleme, betonte Cassis. Sie verzögere den Frieden und verschärfe die Krise. Die Schweiz verstärke ihre diplomatischen Bemühungen und spreche mit allen Seiten. Denn es sei dringend notwendig, wieder eine politische Perspektive zu eröffnen. Weil glaubwürdige Alternativen fehlten, bleibe die Zwei-Staaten-Lösung der einzige Weg, der dem Völkerrecht entspreche und eine Zukunft ermöglichen könne.
Begonnen hatte der gegenwärtige Krieg im von rund zwei Millionen Palästinensern bewohnten Gazastreifen an der Küste des Mittelmeers mit dem Angriff von Hamas-Terrorkommandos auf israelische Dörfer am 7. Oktober 2023.
Die palästinensischen Angreifer massakrierten dabei Teile der jüdischen Bevölkerung, vergewaltigten Frauen und entführten mehr als 250 Menschen, die sie dann als Geiseln hielten und teilweise noch halten. Nach israelischen Angaben wurden beim Hamas-Massaker in Israel rund 1200 Menschen getötet. Quellen der Hamas zufolge starben im Gazastreifen durch israelische Angriffe über 50'000 Menschen.