Darum gehts
- Nationalrat lehnt Pop-up-Bar beim Bundeshaus ab, trotz Einladung zur Eröffnung
- Mitte-Nationalrat Reto Nause forderte eine «Pop-up-Beiz» als Begegnungsort
- Vorstoss mit 73 zu 100 Stimmen abgelehnt, neues Gremium soll entscheiden
Sogar eine Einladung zur Eröffnung hat nicht gereicht: Der Nationalrat will keine Pop-up-Bar beim Bundeshaus. Diese hatte der Mitte-Nationalrat und ehemalige Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (53) gefordert.
«Heute finden in diesem Perimeter freitagnachts, samstagnachts vor dem Bundeshaus Botellones statt», sagte Nause im Rat. «Man versammelt sich, man bringt den Prix-Garantie-Alkohol vom Bahnhof mit, jeder hat einen Ghettoblaster dabei und versucht, den Nachbarn zu übertönen. Die Gläser werden auf die Brüstung gestellt, das alles fällt in die Gärten der Anwohnenden hinunter, an die Wände des Bundeshauses wird uriniert.»
Neues Gremium soll entscheiden
Stattdessen soll es einen Restaurationsbetrieb geben. «Seit 16 Jahren kämpfe ich für die Öffnung, seit 16 Jahren ist nichts passiert», sagte er im Rat. Er erhoffte sich nun einen «wunderschönen Begegnungsort, wo sich Bevölkerung und Politik treffen können.» Sollte der Rat Ja sagen, versprach Nause: «Selbstverständlich lade ich Sie zur Eröffnung ein.»
Doch die grosse Kammer lehnte den Vorstoss mit 73 zu 100 Stimmen ab. Für ein Nein eingesetzt hatte sich Finanzministerin Karin Keller-Sutter. Sie erinnerte an ein neues Gremium von Bund, Kanton und Stadt Bern, das die unterschiedlichen Bedürfnisse koordinieren soll. «Im Rahmen des neu aufzubauenden Gremiums soll unter anderem diskutiert und entschieden werden, ob und unter welchen Bedingungen ein Pop-up-Betrieb auf der Bundesterrasse eingerichtet werden soll.» Ein Hoffnungsschimmer für Nause bleibt also.