Millionen für Pflanzenschutz
Doch die Schädlinge bekämpft jeder für sich

Japankäfer, Kirschessigfliege & Co.: Die Schweiz konnte grosse Schäden bislang abwehren – doch die Finanzkontrolle sieht Verbesserungsbedarf. Sie fordert: weniger Flickwerk, mehr Zusammenarbeit!
Publiziert: 28.05.2025 um 23:00 Uhr
|
Aktualisiert: 29.05.2025 um 13:29 Uhr
Teilen
Kommentieren
1/6
Invasive Schädlinge können in der Landwirtschaft zum Problem werden. Der Japankäfer ...
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Schweiz bekämpft invasive Pflanzenschädlinge erfolgreich
  • Finanzkontrolle empfiehlt bessere Kommunikation und aktuellere Informationen im Internet
  • Bund gab 2024 3,3 Millionen Franken für Schädlingsbekämpfung aus
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
KEYSTONE-SDA_Quadrat_pos.jpg
Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Ob Japankäfer oder Kirschessigfliege: Die Massnahmen, die die Schweiz gegen invasive Pflanzenschädlinge trifft, haben bisher grosse Schäden verhindern können. Die Finanzkontrolle rät den beteiligten Stellen aber, sich mehr zusammenzutun.

2024 gab der Bund 3,3 Millionen Franken für die Bekämpfung von Schädlingen in der Landwirtschaft und im Gartenbau aus. Hinzu kamen Massnahmen für den Wald. Insgesamt führten die Bekämpfungsmethoden zum Ziel. Bei den Kosten gebe es aber noch Optimierungspotenzial.

Sollen Gebühren erhöhte werden?

Wenn Betriebe heute kontrolliert werden, müssen sie eine gewisse Höhe an Gebühren bezahlen. Diese deckten aber die verursachten Kosten beim Bund für die Betriebskontrollen bei Weitem nicht. Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) findet daher, dass der Anteil der von den Betrieben getragenen Kosten «angemessen» erhöht werden müsse.

Für das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) sind kostendeckende Gebühren weder angemessen noch zumutbar, wie es in seiner Stellungnahme heisst. Der Schutz der Pflanzengesundheit sei von öffentlichem Interesse. Zu hohe Kontrollgebühren könnten zudem den Import von Pflanzen und Saatgut beschleunigen. Und die Gefahr, dass so weitere Schädlinge eingeführt werden, könnte steigen.

Es brauche bessere Kommunikation

Für eine bessere gemeinsame Erfüllung der Aufgaben sieht die EFK bei der Kommunikation Potenzial. Heute seien Informationen nur stückweise einsehbar, und zum Teil seien die Angaben im Internet nicht aktuell, moniert sie. Nur mit breit gestreuter, verständlicher Information würden Anordnungen umgesetzt respektive Sichtungen und Befälle rasch den Behörden gemeldet.

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) verweist auf unterschiedliche Zuständigkeiten und die zahlreichen involvierten Akteure. Es will aber Synergien prüfen und Webauftritte entsprechend anpassen.

Mit der Empfehlung, eine Regionalisierung der kantonalen Pflanzenschutzdienste anzustreben, ist das BLW einverstanden. Damit könnten verfügbare Ressourcen besser genutzt und Lücken vermieden werden, schrieb es. Einige Kantone arbeiteten bereits zusammen. Dazu zwingen könne der Bund sie aber nicht.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?