Darum gehts
- Bafu sucht neue Vizedirektorin für Bereich Biologische Vielfalt
- Franziska Schwarz war zwölf Jahre lang Vizedirektion, sie geht aufgrund von Meinungsverschiedenheiten
- Seit Albert Röstis Amtsantritt 2023 mehrere prominente Abgänge im Bafu
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat eine Spitzenposition zu vergeben: Gesucht wird ab Oktober eine neue Vizedirektorin. Während der vergangenen zwölf Jahre hatte diese Stelle Franziska Schwarz inne, diese ist aber seit einiger Zeit krankgeschrieben. Weshalb ist unklar. Fest steht: Ihre Position beim Bafu ist nun auf dem offiziellen Stellenportal des Bundes ausgeschrieben.
Das Arbeitsverhältnis mit Schwarz werde per Ende September 2025 aufgelöst, bestätigt das Bafu auf Anfrage. Grund für den Abgang seien «unter anderem unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung des Direktionsbereichs», sprich Meinungsverschiedenheiten. Eine Entschädigung gebe es nicht. Schwarz verantwortete als Vizedirektorin den Bereich «Biologische Vielfalt». Ad interim leitete sie auch die ihrem Direktionsbereich unterstellte Sektion «Wildtiere und Artenförderung», bekannt vor allem für das brisante Wolfs-Dossier.
Nicht der einzige Abgang
Auffallend ist: Schwarz ist nicht der einzig prominente Abgang in diesem Bereich, seit Albert Rösti (SVP) Anfang 2023 die Leitung des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) übernahm. Mediale Aufmerksamkeit erregte letztes Jahr die Frühpensionierung ihres Vorgängers Reinhard Schnidrig – Wolfsexperte und 20 Jahre lang Leiter der Wildtier-Sektion. Auch Schnidrigs Stellvertreter ist inzwischen nicht mehr beim Bafu angestellt, wie eine Blick-Recherche ergibt.
Im Fall Schnidrig spekulierte damals etwa die NZZ, ob sein frühzeitiges Karriereende politische Ursachen habe. Der promovierte Zoologe hatte sich für ein Minimum an 20 Schweizer Wolfsrudeln starkgemacht, wohingegen Rösti dann die Mindestzahl 12 durchsetzte. Schnidrig rieb sich damals weniger an der konkreten Zahl als an der Begründungsweise des Bundesrats – für die Zahl 20 gebe es wissenschaftliche Argumente, für die Zahl 12 sehe er keine. Laut eigenen Aussagen hatte Schnidrigs Abgang aber private Gründe.