Keine Sonderzeichen
SVP will Gendern an Baselbieter Schulen verbieten

Die SVP des Kantons Baselland hat am Donnerstag in Liestal die Unterschriften für die Initiative «Kein Gendern an Baselbieter Volksschulen» eingereicht. Sie will den Einsatz von Sonderzeichen innerhalb von Wörtern verbieten.
Publiziert: 07.08.2025 um 11:35 Uhr
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Aktualisiert: 07.08.2025 um 12:35 Uhr
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Sarah Regez, Präsidentin der Baselbieter SVP-Frauen, präsidiert das Initiativkomitee. (Archivbild)
Foto: GEORGIOS KEFALAS

Darum gehts

  • Initiative fordert klare und lesbare Sprache an Baselbieter Schulen
  • Plakat mit monströsem Arm sorgte für öffentliche Diskussionen
  • 1705 Unterschriften gesammelt, 1500 waren für die Initiative nötig
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Sarah Regez (29), Präsidentin des Initiativkomitees und Parteileitungsmitglied der Jungen SVP Schweiz, war bei der Überreichung zugegen. Es gelang, insgesamt 1705 Unterschriften für das Anliegen zu sammeln, wie der Kanton auf Facebook bekanntgab. Nötig waren deren 1500.

Die nichtformulierte kantonale Initiative will, dass an den Schulen eine «klare, verständliche und lesbare Sprache» genutzt wird. Der Gebrauch von «Sonderzeichen innerhalb einzelner Wörter» soll verboten werden. Sie fordert auch, dass die Schreibweise «Schülerinnen und Schüler» oder gegebenenfalls das generische Maskulinum «Schüler» als Standard festgesetzt werden.

Das Initiativkomitee besteht neben Regez auch aus weiteren Baselbieter SVP-Exponentinnen und Exponenten, darunter Parteipräsident und Landrat Peter Riebli.

Kritisches Initiativ-Plakat

Die im Herbst 2023 lancierte Initiative, kurz «Kinderschutzinitiative», hatte mit ihrem Plakat für Aufruhr gesorgt. Darauf war ein monströser Arm zu sehen, der eine aus Pride-Flaggen und einem typografischen Stern bestehende Armbinde trug und nach lesenden Kindern zu greifen schien.

Es ist nicht die erste Initiative dieser Art. Im November 2024 lehnte die Stadtzürcher Bevölkerung das beinahe identische Anliegen «Tschüss Genderstern» mit 57 Prozent der Stimmen ab. Dieses griff das Sprachreglement der Verwaltung an, in dem im Jahr 2022 das Binnen-I ("LehrerInnen") durch den Genderstern (Lehrer*innen) oder neutrale Formulierungen wie «Lehrpersonen» ersetzt wurden.

Der Zürcher Stadtrat wehrte sich gegen die Initiative und schrieb, das Sprachreglement habe sich bewährt. 

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