Darum gehts
- Verhandlungen über Absichtserklärung dauern länger
- Trump droht der EU
- Dafür, dass die Schweiz ebenfalls davon betroffen ist, gibt es keine Anzeichen
Es ist eine happige Drohung, die USA-Präsident Donald Trump (78) im Zollstreit ausspricht: 50 Prozent Zölle auf Waren aus der Europäischen Union (EU), schon ab dem 1. Juni.
Die Schweiz hat es da voraussichtlich besser: Vor 14 Tagen traf Finanzministerin Karin Keller-Sutter (61) in Genf den US-Finanzminister Scott Bessent (63). Kurz zuvor hatten die Vereinigten Staaten in einer Absichtserklärung mit Grossbritannien festgehalten, dass man eine Einigung suche. «Die Schweiz soll eines der nächsten Länder sein, mit denen eine grundsätzliche Verständigung abgeschlossen wird», sagte Keller-Sutter zu jenem Zeitpunkt. «Wir sind hoffentlich die Zweiten mit einem Abkommen.»
In den nächsten «ein bis zwei Wochen» solle die unverbindliche Absichtserklärung finalisiert werden, so die Bundesrätin damals. Danach würden zwei Staatssekretärinnen in die USA reisen und die Details verhandeln.
Gespräche nehmen «etwas mehr Zeit in Anspruch»
Doch bislang sei noch nichts unterschrieben worden, schreibt das Finanzdepartement auf eine Blick-Anfrage zwei Wochen nach den Aussagen in Genf. «Die Gespräche wurden nicht verzögert, sondern nehmen einfach etwas mehr Zeit in Anspruch, als beide Seiten vor zwei Wochen angenommen haben», so ein Sprecher.
Bei Entscheiden werde der Bundesrat informieren. Es handle sich bei den Gesprächen nicht um formelle Verhandlungen. «Ziel der Gespräche ist insbesondere die dauerhafte Aufhebung der am 2. April 2025 eingeführten Zusatzzölle.»
Es gebe «keine Anzeichen» dafür, dass die Schweiz auch von Trumps Zollandrohung gegenüber der Europäischen Union betroffen sei.