Parteispitzen diskutieren in der Blick-Elefantenrunde
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Ja zur E-ID, Eigenmietwert weg:Parteispitzen diskutieren in der Blick-Elefantenrunde

Zweimal Ja
E-ID ultraknapp angenommen – Eigenmietwert wird abgeschafft

Der Eigenmietwert wird abgeschafft, die E-ID kommt: Am Sonntag entschieden die Schweizerinnen und Schweizer an der Urne über die beiden umkämpften Vorlagen. In diesem Ticker kannst du den Abstimmungskrimi nachlesen.
Publiziert: 28.09.2025 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2025 um 15:19 Uhr
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Sie haben sich über das deutliche Ja zur Abschaffung des Eigenmietwerts gefreut: HEV-Direktor Markus Meier, HEV-Präsident und Nationalrat Gregor Rutz, Mitte-Präsident und Nationalrat Philipp Matthias Bregy, Nationalrätin Patrizia von Falkenstein und Nationalrat Roland Rino Büchel (v.r.n.l.).
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Abstimmung über Eigenmietwert und E-ID steht bevor, Ergebnisse erwartet
  • Eigenmietwert-Abstimmung wird zum Krimi, Ständemehr könnte entscheidend sein
  • E-ID-Vorlage mit positiver Tendenz, Umfragen deuten auf Ja hin
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
28.09.2025, 17:52 Uhr

Was für ein Krimi war diese Abstimmung!

Diese Abstimmung wird zum Krimi! Das schrieb ich am Morgen. Und es kam zum Krimi, aber anders als erwartet. 

Nicht beim Eigenmietwert wurde es knapp, sondern bei der E-ID. Hier stand es lange 50:50. Erst als mit Zürich der letzte Kanton ausgezählt war, stand das – knappe – Ja fest (50,39 Prozent!). Beim Eigenmietwert dagegen zeichnete sich schon sehr früh ein deutliches Ja ab. Am Ende waren es 57,73 Prozent Stimmen für die Abschaffung der Steuer.

Damit beenden wir nun unseren Ticker. Ich danke für das Mitverfolgen und das Mitlesen. Bis bald!

Hier noch die Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse von heute: 

  • Der Eigenmietwert wird mit 57,73 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Der Röstigraben zeigt sich deutlich: Alle Westschweizer Kantone sagen Nein. Die Deutschschweiz sagt dagegen, mit Ausnahme von Basel-Stadt, Ja.
  • Der Eigenmietwert wird frühestens 2028 abgeschafft, wie Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter sagte.
  • Die Kantone können, wenn sie wollen, eine Objektsteuer auf Zweitwohnungen einführen. Damit sollen Bergkantone mit vielen Zweitwohnungen eine Möglichkeit erhalten, hohe Steuerausfälle zu kompensieren.
  • Die bürgerlichen Parteien sind erfreut. Endlich sei eine unnötige Steuer abgeschafft worden. Die Linke warnt dagegen, Mieterinnen und Mieter müssten nun höhere Steuern bezahlen.
  • Die Abzugsmöglichkeiten bei Wohneigentum fallen weg. Die Kantone können aber bis 2050 Abzüge für energetische Sanierungen zulassen. Ersteigentümer können weiterhin begrenzt Schuldzinsabzüge machen.
  • Hier ​beantworten wir dir ausführlicher​, was das Eigenmietwert-Aus genau bedeutet (B+). Und hier findest du konkrete Berechnungen, ​die zeigen, was sich ändert (B+).

  • Die E-ID wird mit 50,39 Prozent angenommen. Die Skepsis war aber überraschend gross. Nur acht Kantone stimmten Ja, aber dennoch stimmte die Bevölkerungsmehrheit Ja.
  • Die Gegner fordern eine Wiederholung der Abstimmung. Denn die Swisscom hatte als Staatsbetrieb eine Spende an das Ja-Komitee gemacht. Das dürften letztlich die Gerichte entscheiden.
  • Bundesrat Beat Jans sagte, der Bundesrat werde die grosse Skepsis ernst nehmen und eine E-ID entwickeln, die so sicher wie möglich sei.
  • Eine E-ID soll vor Ende 2026 realisiert sein.
  • Hier liest du, ​welche Vorteile die E-ID bringen soll.

28.09.2025, 12:11 Uhr

Alle Resultate im Überblick

28.09.2025, 17:29 Uhr

Die Stimmbeteiligung war überdurchschnittlich

Die Abschaffung des Eigenmietwerts und die Einführung des elektronischen Identitätsnachweises (E-ID) haben überdurchschnittlich mobilisiert. Je gegen 50 Prozent der Stimmberechtigten gaben am Wochenende ihre Stimme ab.

Allerdings war die Mobilisierung von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Sie schwankte bei beiden Vorlagen zwischen rund 68 Prozent in Schaffhausen - dort herrscht faktisch Stimmzwang - und rund 39 Prozent im Kanton Neuenburg.

28.09.2025, 17:26 Uhr

Grüne: Kein Sparen beim Gebäudeprogramm

Auch die Grünen reagieren auf das Aus des Eigenmietwerts. Sie werfen der «Hauseigentums-Lobby» vor, sie kille den Klimaschutz. Denn künftig können Sanierungen im Energiebereich nicht mehr zwingend von den Steuern abgezogen werden. Dies könnte dazu führen, dass es weniger Sanierungen gibt. Der vom Bundesrat geplante Abbau beim Gebäudeprogramm im Energiebereich sei nun ein Tabu, halten die Grünen fest. Stattdessen brauche es grosse Investitionen. (SDA)

28.09.2025, 17:13 Uhr

«Grosse Skepsis gegenüber Digitalisierung»

Wie hat Jans den Abstimmungskrimi erlebt? Den Nachmittag habe er vor dem Fernseher verbracht. «Ich war sehr angespannt», sagt Jans. Nun sei er erleichtert. 

Ist das Resultat schlecht? bei der letzten E-ID-Vorlage sei der Nein-Anteil deutlich höher gewesen, sagt Jans. Er habe aber immer gewusst, dass es «eine grosse Skepsis gegenüber der Digitalisierung» gibt und die Vorlage nicht einfach werde. 

28.09.2025, 17:11 Uhr

Gerichte dürften noch entscheiden

Es gibt bereits Forderungen nach Wiederholung der Abstimmung und angekündigte Abstimmungsbeschwerden, weil die Swisscom eine Spende an das Ja-Komitee getätigt hat. Das sei nun eine Frage der Gerichte, sagt Jans. Deshalb wolle er sich nicht dazu äussern. Eine solche Beschwerde könne bis ans Bundesgericht gezogen werden. 

28.09.2025, 17:08 Uhr

E-ID soll vor Ende 2026 kommen

Bundesrat Beat Jans gibt als Zeitpunkt für eine E-ID «vor Ende 2026» an. 


28.09.2025, 17:05 Uhr

Jans: «Vertrauensinfrastruktur aufbauen»

Die Schweiz habe sich danke der Abstimmung mit der Digitalisierung auseinandergesetzt, zieht Jans ein Fazit.

«Mir war klar, dass es nicht einfach werden würde»
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Jans zu knappem Ergebnis:«Mir war klar, dass es nicht einfach werden würde»

«Wir haben es im realen Leben auch gern, wenn wir wissen, mit wem wir es zu tun haben», wirbt Jans nochmals für die E-ID. Das sei «im digitalen Bereich nicht anders». Die E-ID soll transparent umgesetzt werden. Der Bundesrat wolle eine Vertrauensinfrastruktur aufbauen. «Wir werden uns anstrengen müssen, um das Vertrauen derer zu gewinnen, die heute Nein gestimmt haben, aber im Grundsatz eine E-ID wollen». Den Gegnern ruft Jans zu, Inputs zu geben, um die E-ID so sicher wie möglich zu machen. 

28.09.2025, 17:02 Uhr

Beat Jans: «Nehmen starke Bedenken zur Kenntnis»

Jetzt äussert sich Bundesrat Beat Jans zur E-ID: Er spricht von einer «äusserst knappen Mehrheit». Man nehme die «offensichtlich starken Bedenken» zur Kenntnis. Die E-ID solle den Service public stärken. 

28.09.2025, 16:56 Uhr

Werden energetische Sanierungen nun zurückgehen?

Keller-Sutter äussert sich zur Frage, ob mit dem Fehlen der Abzüge für Sanierungen energetische Sanierungen zurückgehen werden. Die Befürchtung: Dies könnte die Energiewende bremsen. Es gebe noch immer Förderprogramme, sagt Keller-Sutter. Zudem könnten die Kantone bis 2050 Abzüge für energetische Sanierungen zulassen. Und bisher habe es zu viele Mitnahmeeffekte in diesem Bereich gegeben. 

28.09.2025, 16:54 Uhr

Keller-Sutter: «Jahrzehntelanges Kapitel ist abgeschlossen»

«Ein jahrzehntelanges Kapitel ist abgeschlossen», sagt Keller-Sutter. Bereits vier Mal war versucht worden, den Eigenmietwert abzuschaffen. 1934 war er eingeführt worden, damals provisorisch. 

28.09.2025, 16:52 Uhr

Keller-Sutter: Frühestens 2028 kommt die Eigenmietwert-Reform

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter kommentiert die Abschaffung des Eigenmietwerts. Die Finanzministerin geht auf die Kantone ein, die hohe Ausfälle befürchten. Sie betont die Objektsteuer, die Kantone neu einführen können, aber nicht müssen. Wann die Vorlage kommt, ist noch nicht klar. Es sei frühestens 2028, sagt Keller-Sutter. 400 Millionen würden dem Bund dann jährlich fehlen, bei einem Budget von 91 Milliarden Franken.

Es wird ein Abstimmungskrimi heute, jedenfalls wenn man den letzten Umfragen glaubt: Ob der Eigenmietwert abgeschafft wird, steht auf der Kippe. Zwar gibt es eine leichte Ja-Tendenz, in den vergangenen Wochen hat das Nein-Lager aber kräftig aufgeholt. Auch das Ständemehr könnte die Vorlage noch kippen, denn die Kantone sind gegen die Abschaffung des Eigenmietwerts. Sie fürchten um Steuereinnahmen.

Um 12 Uhr schliessen die Urnen. Blick tickert hier laufend die neusten Resultate.

Darum geht es bei der Eigenmietwert-Abstimmung
1:04
Erklärvideo:Darum geht es bei der Eigenmietwert-Abstimmung

Brauchst Du noch letzte Infos zur Vorlage? Wir haben eine ganze Reihe an Artikeln zur Eigenmietwert-Vorlage:

Eigenmietwert: Hier gehts zum Onlinerechner

Die Abschaffung des Eigenmietwerts betrifft jeden Wohneigentümer. Wie stark und in welche Richtung, das hängt von der individuellen Ausgangslage ab. Im aktuellen Umfeld zählt der Bund über 80 Prozent zur Gewinnerseite. Knapp ein Fünftel hingegen zu den Verlierern. Was sich bei einer Änderung des Zinsumfeldes rasch wieder ändern kann.

Für jene, die ihre Situation abchecken wollen, stehen verschiedene Onlinerechner zur Verfügung. Beispielsweise jener des bürgerlichen Zukunftskomitees, das sich für die Abschaffung starkmacht. Dessen Rechner findest du hier. Auch Raiffeisen stellt einen Eigenheim-Steuerrechner zur Verfügung. Diesen findest du hier.

Die Abschaffung des Eigenmietwerts betrifft jeden Wohneigentümer. Wie stark und in welche Richtung, das hängt von der individuellen Ausgangslage ab. Im aktuellen Umfeld zählt der Bund über 80 Prozent zur Gewinnerseite. Knapp ein Fünftel hingegen zu den Verlierern. Was sich bei einer Änderung des Zinsumfeldes rasch wieder ändern kann.

Für jene, die ihre Situation abchecken wollen, stehen verschiedene Onlinerechner zur Verfügung. Beispielsweise jener des bürgerlichen Zukunftskomitees, das sich für die Abschaffung starkmacht. Dessen Rechner findest du hier. Auch Raiffeisen stellt einen Eigenheim-Steuerrechner zur Verfügung. Diesen findest du hier.

E-ID – ein Ja scheint gut möglich

Bei der zweiten Vorlage heute stimmen die Schweizerinnen und Schweizer über die elektronische Identitätskarte ab. Die Umfragen zur E-ID deuten auf ein Ja hin. Die Artikel dazu:

Darum geht es beim E-ID-Gesetz
1:00
Kurz erklärt:Darum geht es beim E-ID-Gesetz
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