Zu Besuch bei Irina Beller und Thomas Dürr in ihrer Zürcher Wohnung
Ein E-Scooter für die eigenen vier Wände

Sie ist die Luxuslady, er der Eventkönig der Schweiz. Seit die verwitwete Millionärsgattin Irina Beller mit Thomas Dürr liiert ist, fährt sie Tram statt Porsche, zieht Bier Champagner vor – doch obwohl sie weniger provoziert, polarisiert sie mehr denn je.
Publiziert: 18.10.2025 um 00:13 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2025 um 11:41 Uhr
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Fernsicht statt Fernbeziehung: Im hippen Zürcher Industriequartier bewohnen Irina Beller und Thomas Dürr ein 200 Quadratmeter grosses Luxusapartment.
Foto: Geri Born

Darum gehts

  • Irina Beller und Thomas Dürr: Gegensätze ziehen sich an
  • Harmonische Beziehung trotz unterschiedlicher Persönlichkeiten und Lebensstile
  • Gemeinsame Luxuswohnung für 50 Millionen Franken, jeder zahlte die Hälfte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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René Haenig
Schweizer Illustrierte

Das mit dem ordentlich Einschenken hat Irina Beller (53) wirklich drauf: buchstäblich, wie gerade in der Küche ihres Luxusapartments im hippen Zürcher Industriequartier, wo sie ihrem Liebsten Thomas Dürr (58) das Glas mit Armand-de-Brignac-Champagner (ca. 250 Franken pro Flasche) füllt.

Einschenken statt austeilen: Obwohl sie als Paar kaum gegensätzlicher erscheinen könnten, Thomas und Irina verstehen sich blendend.
Foto: Geri Born

Auch im übertragenen Sinn schenkte sie Dürr schon kräftig ein. Bei ihrer ersten Begegnung 2021 will er wissen, was sie so macht. Ihre schnippische Antwort: «Das fragt man eine Frau nicht, man fragt höchstens, was sie denkt.» Trotz der schnoddrigen Entgegnung liess sich Dürr nicht ins Bockshorn jagen, er ignorierte Bellers Provokation, googelte spätabends aber ihren Namen, und danach schwante ihm, was auf ihn zukommen könnte, wenn er bei ihr dranbliebe. Beim Abschied hatte er ihr noch ihre Telefonnummer abgerungen. Er blieb dran – trotz allem, was er im Internet über die Beller gelesen hatte: Er schrieb ihr täglich Whatsapps, lud sie zu Konzerten ein und eroberte so ihr Herz. Seit zwei Jahren leben sie nun unter einem Dach, sehen sich dort «alle zwei, drei Tage». Zum Kauf der millionenteuren Luxuswohnung steuerte jeder die Hälfte bei.

Dürr, Vater einer Tochter und dreier Söhne im Alter von 13 bis 18 Jahren, hat noch eine Bleibe in Basel, sein Ältester lebt dort bei ihm. «Es ist gut, wenn man gewisse Teile seines Lebens vom anderen trennt», ist Dürr überzeugt. Auch Beller hat noch ihre frühere Wohnung in Pfäffikon ZH und ein Domizil im Tessin. «Eine Beziehung, in der ich 24 Stunden am Tag mit dem anderen zusammen bin, will ich keinesfalls noch einmal», sagt Irina. Sie und Thomas schätzen ihre Rückzugsorte.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Schrille Kunstfigur, zarte Irina

In der Öffentlichkeit wird Irina Beller als laut und schrill, aufgedreht und abgehoben wahrgenommen. Thomas Dürr dagegen gilt als still und zurückhaltend, reserviert bis schmallippig.

Reizen statt geizen: Dass sich Irina gern freizügig zeigt, ringt Thomas nur ein Lächeln ab. Früher deckte er ihr Bild bei Zoom-Calls allerdings ab.
Foto: Geri Born

Sie liebt High Heels, Pelz und Klunker. Er trägt lieber Sportschuhe, Jeans und Rucksack. Auf Aussenstehende könnte das Paar nicht gegensätzlicher wirken. «Hätte mich früher wer gefragt, ob ich Irina Beller kennenlernen wollte, hätte meine Antwort klar Nein gelautet, weil das, was ich über sie gelesen hatte, nicht das ist, was ich toll finde», sagt Dürr. «Aber Irina hat zwei Seiten: die eine als Kunstfigur, die in der Öffentlichkeit provoziert, die andere als Irina, eine zarte Person, die ich kennen und lieben gelernt habe und toll finde. Das sind zwei Paar Stiefel!» Es gibt eben die Irina Beller, die tagtäglich unbeobachtet das tut, was eine Frau ohne Geldsorgen eben so tut. (Das Erbe, das ihr verstorbener Mann, der Baulöwe Walter Beller, nach seinem Tod 2020 hinterliess, wird auf 50 Millionen Franken geschätzt.) Sie ist belesen, verschlang schon in ihrer Jugend in der damaligen Sowjetunion grosse russische Klassiker wie Tolstoi und Dostojewski, aber auch französische wie Stendhal. «Wir führen wundervolle, tiefgründige Gespräche», sagt Thomas wertschätzend.

Aufgeweckt statt Matt: In ruhigen Momenten spielt das Paar gern eine Partie Schach – wenn nicht der Ausblick zu sehr ablenkt.
Foto: Geri Born

Es gibt aber auch die Irina Beller, die in der Öffentlichkeit steht und munter provoziert, die mit nackter Haut erregt, mit ihrer spitzen Zunge aufregt und der es Spass macht, zu polarisieren und der feinen Gesellschaft, die Beller für zu schrill und zu laut hält, den Spiegel vorzuhalten. Wobei es sie nicht kümmert, ob getuschelt, gelästert oder ob sie ganz geschnitten wird.

Dass der stille Dürr und die schrille Beller harmonieren, dafür mag es zwar kein Erfolgsgeheimnis geben, aber eine Erklärung. «Gerade weil wir so unterschiedlich sind, ergänzen wir uns», ist Dürr überzeugt und fügt verschmitzt grinsend hinzu: «Wäre ich so heissblütig wie Irina und wären wir auf Streit aus, würde es eskalieren.» In den vier Jahren ihrer Beziehung haben beide gemerkt: «Wir sind harmoniebedürftig!» Wobei Irina eher auch mal stur sein kann. «In solchen Momenten lasse ich sie in Ruhe, und sie beruhigt sich dann schnell wieder», sagt Thomas.

Stunk wegen Kunst statt Klunker

So wie vor drei Jahren, als Irina ihren 50. feierte. Als Geschenk hatte sie sich einen Diamanten gewünscht. Thomas schenkte ihr 50! In den verschiedensten Farben und Facetten – allerdings nur mit Acryl gemalt. Dürr hatte sich extra Zeit genommen für dieses Bild. «Enttäuschend» sei dieses Geschenk für sie gewesen, erinnert sich Irina. Am Anfang habe er ihre Reaktion nicht verstanden und nur gemeint, dass sie doch genug Schmuck habe. «Ja, aber nicht von dir!», pfefferte sie ihm entgegen. Inzwischen hat sie ihren Diamantring – von ihm.

Es sei durchaus eine «lebhafte Beziehung», die er und Irina führten, sagt Dürr. Als Paar reisen sie viel – vor allem auch mit dem Zug –, und gemeinsame Interessen wie Musik und Filme, bei denen sie denselben Geschmack haben, verbinden sie. Irina Beller, die früher jeden Meter in ihrem Porsche zurücklegte, hat dank Dürr sogar ein GA, und statt zum Champagner greift sie heute öfter auch mal zu einem Bier. Sogar übers Heiraten haben sie schon gesprochen. «Irina war ja schon dreimal verheiratet, ich dagegen noch nie», hält Dürr fest. Angst davor, eine Abfuhr zu kassieren, muss er nicht haben. Das hat ihm Irina zumindest schon versichert. «Ich sagte ihm: ‹Wenn du mich offiziell fragst, werde ich sicher nicht Nein sagen›.»

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