«Weil der Preis uns allen gehört»
Dabu Fantastic teilt Swiss Music Award wortwörtlich

Bei der Dankesrede kündigten sie es an – nun machen sie Ernst: Dabu Fantastic zersägen ihren Swiss Music Award in 27 Stücke. Ein Symbol für den Teamgeist, der ihre Liveshows so besonders macht.
Publiziert: 14.06.2025 um 23:38 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2025 um 10:40 Uhr
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Dabu Bucher, Leadsänger von Dabu Fantastic, zersägt in der Kibag in Zürich seinen Swiss Music Award.
Foto: Joseph Khakshouri

Darum gehts

  • Dabu Fantastic gewinnen Swiss Music Award für «Best Live Act»
  • Band teilt Preis mit Crew, Fans und engen Vertrauten
  • 27 Stücke des Betonsteins werden auf Sockel montiert verteilt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Vanessa Nyfeler
Schweizer Illustrierte

Ein grauer Klotz in der Hand, die Ruhe selbst im Schritt: Dabu Bucher (43) spaziert mit einem Swiss Music Award durch Zürich Wollishofen – keiner ahnt wohl, dass der unscheinbare Brocken sein wichtigster Musikpreis ist.

Die Schweizer Mundartband Dabu Fantastic hat den Betonstein für den «Best Live Act» gewonnen – eine Auszeichnung, die den Musikern besonders viel bedeutet. Sogar mehr als die Swiss Music Awards, die sie 2012 («SRF 3 Best Talent») und 2017 («Best Hit») bekommen haben. Denn: «Es ist die ehrlichste Kate- gorie», sagt Dabu. «Man wird nur nominiert, wenn man wirklich viele Tickets verkauft hat. Und wir leben von Konzerten. Wir lieben das.»

Sie tun es Kunz gleich

Seit über 15 Jahren stehen Dabu und der musikalische Leiter der Band, Gianluca Giger (36) gemeinsam auf der Bühne, touren mit einem Kernteam von zwölf Leuten durchs Land – und genau diesen Menschen wollen sie nun ein Stück des Erfolgs geben. Wörtlich. Inspiriert vom Luzerner Mundartmusiker Kunz (39), der seinen Preis 2022 zersägte, wollen auch sie den Award aufteilen. «Es fühlt sich falsch an, wenn am Ende nur der Goalie und der Captain den Pokal bekommen», sagt Dabu. «Wir sind ein Team», ergänzt Giger.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Im Pausenraum der Firma Kibag in Wollishofen wird nicht geprobt, sondern geplant: Wie zerteilt man Beton mit Gefühl? Gianluca überlässt das lieber den Profis. Er habe nichts gegen Maschinen. «Aber sobald meine Finger im Spiel sind, werde ich vorsichtig. Die brauche ich als Bassist schliesslich noch», sagt er und grinst. Dabu wagt sich unter fachkundiger Anleitung an die ersten Schnitte. «Hoffentlich zerbröckelt nicht gleich der ganze Stein», meint er. Den Feinschliff überlässt er dann den Fachleuten.

Auch die Fans sollen Freude haben

27 Stücke sollen auf Sockel montiert an die engsten Vertrauten gehen – Crew, Social-Media-Verantwortliche etc. Und auch ein paar Fans, die fast jedes Konzert besuchen, könnten eines bekommen. «Vielleicht verlosen wir zwei, andere schenken wir direkt», so Dabu. Und ja, ein paar Stücke sind auch für ganz besondere Menschen reserviert – darunter wohl auch Dabus Freundin, SRF-3-Moderatorin Jenni Herren. «Wir haben zum Glück noch ein paar übrig.»

Einen ganzen Betonstein hat Dabu übrigens auch behalten. «Zum Glück gab es einen zweiten Award nur fürs Zersägen. Der andere steht jetzt bei mir auf dem Nachttisch.» Ein stiller Erinnerungsstein an viele Jahre Arbeit. «Ich glaube, ich habe all die Zeit genau auf diesen Preis hingearbeitet», sagt er. Und fügt nach einer Pause an: «Früher kamen alle nur wegen unseres Hits ‹Angelina›. Heute singt und tanzt das Publikum von Anfang bis zum Schluss mit. Das ist schön. Und vielleicht sogar noch schöner als der Preis selbst.»

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