Sie erlebte die Swinging Sixties in London hautnah mit, hing mit Eric Clapton (68) ab, feierte Partys mit Jimi Hendrix († 27) und Tom Jones (73). «Ich war ein verrücktes Mädchen mit ganz vielen Sehnsüchten», erinnert sich Suzanne Klee.
Die Schweizer Country-Lady schreibt momentan an ihrer Biografie. Darin berichtet sie erstmals auch über ihre Affäre mit einem Mitglied der Rolling Stones. Es geschah nach dem mittlerweile legendären Konzert 1967 im Zürcher Hallenstadion, das in einer Massenschlägerei endete. Klee, damals eine wunderschöne Blondine Anfang 20, überreichte der Band zu Beginn ihres zweitägigen Aufenthalts in der Schweiz den «Golden Stone of Zurich». Da sie hervorragend Englisch sprach, verstand sie sich gleich blendend mit Mick Jagger und Co. Und wurde für zwei Tage ihre ständige Begleiterin. «Nach dem Konzert fuhr ich mit ihnen in einer Limousine direkt ins Hotel», so Klee. «Wir tranken an der Bar noch ein paar Drinks, plauderten, hatten viel Spass. Und irgendwann landete ich prompt für ein Schäferstündchen in einem Bett, das definitiv nicht meines war.» Damals sei das nichts Aussergewöhnliches gewesen, sagt Klee weiter. «Es war die Zeit der sexuellen Revolution, wo alles noch sehr unschuldig schien.» Das Abenteuer sei kurz, aber heftig gewesen. Mit welchem Stones-Musiker sie sich vergnügte, will sie nicht verraten. Dieses Geheimnis soll erst in ihrer Biografie gelüftet werden, die voraussichtlich 2014 erscheint.
Nur so viel: Am nächsten Morgen ging sie mit Bassist Bill Wyman (heute 76) an der Zürcher Bahnhofstrasse einkaufen. «Wir shoppten etwa zwei Stunden lang im Grieder-Geschäft, Bill kaufte ganz viele Kleider.» Sie habe mit dem Musiker, mit dem sie intim gewesen sei, später keinen Kontakt mehr gehabt, sagt Klee. «Ich war jung und wild und verlor nicht viele Gedanken über das Erlebte. Doch das gehörte zum Zeitgeist.» Aber natürlich habe sie dessen Weltkarriere später genaustens mitverfolgt.
In den 70er-Jahren zog Suzanne Klee nach Los Angeles, wo sie 1979 den Musiker und Harry Shannon (heute 65) heiratete. Dort begann sie ihre Karriere als Countrysängerin. Sie hatte in der Schweiz Hits wie «Sie hiess Lisa» oder «Wenn du nicht weisst, wohin». Nach dem Scheitern der Ehe kehrte Klee 1989 in ihre Heimat zurück, wo sie noch heute Konzerte gibt. Zudem startete sie als Malerin von Katzenbildern eine zweite Karriere.
Doch was ist der Grund, weshalb sie gerade jetzt ihre Memoiren schreibt? «Ich habe ein wahnsinnig aufregendes Leben geführt», antwortet Klee. «Ich habe nichts ausgelasssen.» Es sei schön, in einem Alter zu sein, in dem man nicht mehr so getrieben sei und auch nicht mehr so viel erreichen wolle. «Ich kann heute mit Freude zurückblicken und sagen: Hey, es ist alles gut, wie es herausgekommen ist. Ich bin vollkommen erfüllt.»
Suzanne Klee wird im Herbst auf dem 1. Schweizer Country-Cruise-Ship durchs Mittelmeer gondeln und ihre grössten Hits singen. «Vielleicht werde ich auch dort ein Abenteuer für die Ewigkeit erleben», sagt sie herzhaft lachend.