In ihrer Heimat Basel singt sie nur in kleinen Jazz-Pubs. Doch im 1’600 Kilometer entfernten Oslo ist Schweiz-Norwegerin Debrah Scarlett (21) ein grosser Star. Die Sängerin mit den feurig roten Haaren geht Ende Mai am Eurovision Song Contest in Wien für Norwegen ins Rennen. «Ich bin ganz aus dem Häuschen», freut sie sich über ihren bevorstehenden Auftritt vor einem Millionenpublikum. Und hofft: «Der ESC ist mein internationales Sprungbrett.»
Ihren grossen TV-Auftritt im Mai verdankt die in Basel aufgewachsene Sängerin mit norwegischem Mami und Schweizer Papi vor allem einem: Sänger Kjetil Mørland (34). Er entdeckte das soulige Stimmwunder im Halbfinale der Castingshow «The Voice of Norway», wo ihre Mutter sie angemeldet hatte. «Er rief mich nach der TV-Show an und fragte, ob ich mit ihm ein Duett für den ESC aufnehmen wolle», erinnert sich die Doppelbürgerin, die in Basel die Kunstgewerbeschule anfing. «Natürlich sagte ich ja.» Für die Musik zog sie vergangenen August kurzerhand nach Oslo.
«Der Song ist düster»
Im österreichischen Wien, wo auch die Schweizer Vertretung Mélanie René (24) antritt, setzt das stimmgewaltige Duo auf die Ballade «A Monster Like Me». «Der Song ist düster und ehrlich, man kann sich in ihn hinein versetzen», so Scarlett, die bei den Songs von Lunik ins Träumen kommt.
Trotz des Erfolges in Skandinavien hält Scarlett noch keinen Plattenvertrag in den Händen. Sollte sie es nicht ins ESC-Finale schaffen, zieht sie vielleicht in die Schweiz zurück. Scarlett betont: «Zuhause fühle ich mich in Basel. Hier leben mein Vater und die meisten meiner Freunde.»