Rolf Knie wird 65
«Der Tod ist das Schönste»

Er ist einer der buntesten Künstler der Schweiz. Und wird am Samstag 65 Jahre alt. Rolf Knie über Schutzengel, seine Traumrolle und die letzte Ruhestätte.
Publiziert: 15.08.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:53 Uhr
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Rolf Knie: «Ich bereue nichts. Keine Minute in meinem Leben.»
Foto: RDB
Von Flavia Schlittler

BLICK: Was machen Sie mit Ihrer ersten AHV-Rente?
Rolf Knie: Ich werde sie in meiner Gemeinde jemandem geben, der ohne Unterstützung nicht über die Runden kommt. Ich hoffe, das macht Schule.

Ihre Gemeinde in der Schweiz oder die auf Mallorca, wo Sie auch leben?
Die in der Schweiz, da habe ich meinen Steuersitz. Die Geste ist ein Dankeschön an das schönste Land der Welt. Wenn man so viel im Ausland ist, erkennt man die Qualitäten der Schweiz.

Wo stehen Sie heute in Ihrem Leben?
An einem Punkt voller Energie und Tatendrang. Mit 65 erkennt man, dass der Vorhang langsam zugeht.

Was ist das Schöne am Älterwerden?
Gemeinsam mit der Frau älter zu werden. Und man geniesst Sachen, die man in der Jugend übersieht.

Sie sind seit 30 Jahren mit Belinha zusammen. Das Geheimnis Ihrer Liebe?
Man sollte alle drei Monate frisch verliebt sein. Und wenn es dir gelingt, dich immer wieder in deine Frau zu verlieben, dann kann sogar eine Ehe – so etwas Unmenschliches – eine tolle Sache sein.

Sie sagten einst, Geld und Erfolg machten Männer für Frauen sexy. Was macht eine Frau für Sie sexy?
Ihr Blick, der Geruch, das Benehmen, die Ausstrahlung.

Bereuen Sie etwas im Leben?
Nein, nichts, keine Minute.

Was wünschen Sie sich?
Ich hatte das Glück, alle meine Träume ausgelebt zu haben. Ich war immer gesund, hatte viele tolle Freunde um mich herum. Also ich kann mir doch nur Gesundheit wünschen, um im gleichen Stil weiterleben zu können.

Wie feiern Sie Ihren Geburtstag?
Gibt es etwas zu feiern? Meine Schutzengel können feiern. Die hatten während 65 Jahren so oft Muskelkater.

Ihr schönstes Erlebnis?
Seit der Geburt meines Sohnes: jedes Mal, wenn er mich anlacht.

Wen würden Sie gerne mal in einem Film spielen?
Picasso. Ich würde ihn auch toll und authentisch spielen. Ich müsste nicht einmal lange in die Maske.

Ihr Lebensmotto?
Lebenskunst beginnt bei der Absichtslosigkeit.

Was ist weniger schön am Alter?
Dass die Umwelt oft nur noch die bröckelnde Fassade sieht und nicht die innere Lebensfreude.

Welche Gedanken haben Sie zum Tod?
Der Tod ist das Schönste und Wichtigste am Leben. Sonst würden wir nicht leben. Warum geniessen wir die kurzen Ferien so sehr? Weil wir wissen, dass sie bald zu Ende gehen. Weil die Zeit drängt, unternehmen wir Sachen, die wir im Berufsleben immer auf morgen schieben.

Wissen Sie, wo Sie Ihre letzte Ruhestätte finden werden?
Neben meinem Vater in Rapperswil. Oh, da haben wir dann so viel zu diskutieren.

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