Patrick Rohr beim Wiederaufbau in Nepal
«Kehre trotz Elend mit einem Lächeln zurück»

Vor einem Jahr zerstörten Erdbeben weite Teile Nepals. Jetzt läuft der Wiederaufbau dank Schweizer Hilfe. Fotograf und Journalist Patrick Rohr (47) ging für die Entwicklungsorganisation «Helvetas» ins Erdbebengebiet und hat Tagebuch geführt.
Publiziert: 26.04.2016 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:50 Uhr
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Patrick Rohr zeigt Witwe Daulima Sherpa in Nepal eine Auswahl der Bilder, die er geschossen hat.
Foto: ZVG

1. Tag: Wir sind unterwegs ins entlegene Erdbebengebiet, fahren vorbei an Dörfern und Städten, die von den zwei Beben komplett zerstört wurden. Das Ausmass der Zerstörung erschüttert mich. Aber gleichzeitig nehme ich eine unglaubliche Energie wahr. Überall sind Leute am Arbeiten, der Wiederaufbau ist in vollem Gange. Nach zehn Stunden Fahrt auf holprigen Strassen kommen wir in Marbu im Distrikt Dolakha an. Ich sehe zum ersten Mal den Himalaja, ich bin überwältigt.

2. Tag: Ich lerne Daulima Sherpa kennen, eine 40-jährige Witwe und Mutter von vier Kindern. Nur drei Monate vor den Erdbeben hat sie ihren Mann verloren. Sie steht mit ihren zwei jüngsten Söhnen in der Ruine ihres Hauses und kämpft mit den Tränen.

3. Tag: Wir gehen zu Daulimas neuem Haus, sie strahlt: Nach einem Jahr im Zelt kann die Familie bald einziehen. Das im traditionellen Stil gebaute Steinhaus sieht nicht nur schön aus, es soll auch Erdbeben standhalten. Und Daulima hat selbst mitgebaut!

4. Tag: Besuch auf einer Baustelle. Helvetas bildet im ganzen Land 3000 Betroffene in erdbebensicherem Hausbau aus, Daulima war eine der ersten. Zuerst helfen die frisch Ausgebildeten einander beim Wiederaufbau der eigenen Häuser. Anschliessend bauen sie die Häuser anderer Betroffener – gegen Bezahlung. Bis Ende nächsten Jahres sollen es in ganz Nepal mehrere Tausend sein. Eine Win-Win-Situation. 

5. Tag: Wir fahren nach Palchok im Norden von Katmandu. Hier bauen die Erdbebenopfer das erste Haus im Dorf, es ist für den 16-jährigen Arun und seine zwei jüngeren Brüder. Sie haben keine Eltern mehr und leben verteilt auf verschiedene Familien. Wenn das Erdbeben etwas Gutes bewirkt hat, dann das: eine grosse Solidarität in der Bevölkerung!

Die ganze Reportage gibt es hier. (meg)

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