Muslima Vera Çelik hat Beanstandung mittlerweile zurückgezogen
Ombudsstelle rügt Stefan Büsser trotzdem wegen Bomben-Witz

Nach Stefan Büssers umstrittenen Witzen über eine Muslima seiner SRF-Show «Late Night Switzerland» gingen über 500 Beanstandungen ein. Die Ombudsstelle der SRG bezeichnet die Sequenz als diskriminierend und Menschenwürde-verletzend.
Publiziert: 21.05.2025 um 15:17 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2025 um 16:51 Uhr
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In seiner Sendung «Late Night Switzerland» zeigt Stefan Büsser erst SP-Politikerin Vera Çelik, die ein Kopftuch trägt, und dann JSVP-Präsidenten Nils Fiechter, der mit einem selbst gebastelten Sprengstoffkostüm posiert.
Foto: Screenshot SRF

Darum gehts

  • SRF-Comedyshow löst Kontroverse aus. Ombudsstelle kritisiert diskriminierende Darstellung
  • Stefan Büsser entschuldigt sich öffentlich bei Vera Çelik nach Shitstorm
  • Vera Çelik hat die Beschwerde nach einem klärenden Gespräch zurückgezogen
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Evelyne RollasonRedaktorin People

Nachdem Stefan Büsser (40) in seiner SRF-Comedyshow «Late Night Switzerland» am 13. April Witze über die 19-jährige Vera Çelik machte, die im Kopftuch gekleidet ein Interview mit Junge-SVP-Mitglied Sandro Subotic führte, gingen bei der Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz 514 Beanstandungen ein. Der Vorwurf: Büssers Sendung habe antimuslimische, rassistische und menschenverachtende Inhalte verbreitet.

Der Hintergrund: Çelik trug als Muslima im von Büsser gezeigten Video ein Kopftuch, als sie Subotic fragt: «Rechts oder links?» Als dieser mit «rechts» antwortet, kommentiert sie: «Cool.» Stefan Büsser stoppt das Video und fügt ironisch hinzu, dass unklar sei, ob es sich bei der Frau um eine Muslima oder um den Präsidenten der Jungen SVP, Nils Fiechter (28), handle, der 2016 mit einem selbstgebastelten Sprengstoffgürtel auf dem Bundesplatz gegen das Verhüllungsverbot demonstrierte.

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Es folgte ein Shitstorm gegen den Comedian – Büsser entschuldigte sich zwei Tage nach der Ausstrahlung öffentlich und ausführlich bei Vera Çelik.

Das sagt die Ombudsstelle zu Büssers Fauxpas

Die Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz schliesst sich der Kritik der über 500 Beanstandungen an: Sie bezeichnet die Sequenz als diskriminierend und Menschenwürde-verletzend. Die Darstellung sei problematisch, da sie stereotypische und gefährliche Verbindungen zwischen Musliminnen und Terrorismus nahelege und Vorurteile fördere.

SRF reagiert, Çelik zieht Beanstandung zurück

Auf Anfrage von Blick lässt SRF verlauten, dass sie den Schlussbericht der Ombudsstelle zur Kenntnis genommen haben: «Wie in jedem Fall nehmen wir die Beanstandungen zum Anlass, uns redaktionsintern selbstkritisch zu reflektieren. Die Comedy- und Satire-Redaktion hatte bereits im Vorfeld des Entscheids der Ombudsstelle Kontakt zu Vera Çelik aufgenommen und steht weiterhin im Kontakt», so SRF.

Ausserdem habe Stefan Büsser sich öffentlich bei Vera Çelik entschuldigt und es habe ein Gespräch zwischen beiden Parteien stattgefunden. «Im Nachgang zog Vera Çelik ihre Beanstandung vor der Ombudsstelle zurück.»

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